17.10.2023 Studium Generale zu „Vernetzte Kultur“
Vortragsreihe startet am 25. Oktober in der Universitätsbibliothek
Die digitale Transformation hat längst nicht nur Einzug in die Technik, sondern in alle gesellschaftlichen Bereiche gehalten. Sie bestimmt und verändert also auch Kultur, und das sogar in zweifacher Weise: Neue kulturelle Äußerungen, Ordnungsmechanismen und Prozesse entstehen im Digitalen, z. B. in sozialen Netzwerken, während gleichzeitig traditionelle kulturelle Gegenstände digitalisiert, online zugänglich gemacht und dort vernetzt werden. Das Studium Generale an der Philipps-Universität Marburg im Wintersemester 2023/24 widmet sich diesem doppelten Interesse an kultureller Vernetzung und vernetzter Kultur in vielschichtigen Aspekten und thematisiert dabei auch die vielfältigen Fragen, die diese Netzwerke an Ethik, Recht und Alltagskultur stellen.
Wie verändern digitale Assistentinnen wie Siri oder Alexa die Welt? Was hat Künstliche Intelligenz mit Kultur zu tun? Und wie verändert der Fokus auf Vernetzung unseren Blick auf das kulturelle Erbe? Diese und andere Fragen werden in den insgesamt 12 Vorträgen des Studium Generale im Wintersemester gestellt und diskutiert. Organisiert hat die Reihe diesmal das Marburg Center for Digital Culture and Infrastructure (MCDCI), das die digitale Transformation von Gesellschaft, Kultur und Wissenschaft erforscht.
„Uns war vor allem wichtig, das Spannungsfeld von Vernetzung und Kultur aus verschiedensten, auch auf den ersten Blick konträren Perspektiven zu beleuchten“, sagt Professorin Aline Deicke vom Organisationsteam, „von technischen Voraussetzungen und Infrastrukturen über neue Methoden der Erforschung von cultural data bis hin zu einer Reflexion dessen, was vernetzte Kultur und kulturelle Netzwerke für uns als Gesellschaft bedeuten.“
Die internationale Vernetzung der Vortragenden zeigt sich auch in der Vortragssprache. Ein Drittel der Vorträge finden auf Englisch statt.
Programm Studium Generale im Wintersemester 2023/24
Das Studium Generale findet immer mittwochs von 18.15 bis 19.45 Uhr im Vortragsraum der Universitätsbibliothek Marburg, Deutschhausstraße 9, statt. Das Programm im Überblick:
Datum | Titel/Referierende |
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25. Oktober | Vernetzte Kultur: Eine Einführung / Prof. Dr. Isabelle Borucki und Prof. Dr. Aline Deicke (beide Philipps-Universität Marburg) |
01. November | Netzwerke in Kunst- und Kulturwissenschaft von Warburg bis zur Gegenwart / Prof. Dr. Maximilian Schich (Tallinn University) |
08. November | Digitale Assistenten – eine Weltverbesserungstechnologie? / Prof. Dr. Henning Laux (Leibniz Universität Hannover) |
15. November | Historische Medien und Maschinelles Lernen. Vom Zusammenspiel von Infrastrukturen, Methoden und Akteuren / Prof. Dr. Marten Düring (Université du Luxembourg) |
22. November | Colonial Extraction through Digital Networks: Understanding Data Colonialism / Prof. Dr. Ulises Mejias (OSWEGO State University of New York), Vortrag in englischer Sprache |
29. November | Spatial Nodes and Edges: New Approaches to Networked Historical Data / Dr. Katherine McDonough (The Alan Turing Institute, Lancaster University), Vortrag in englischer Sprache |
06. Dezember | AI between Culture and Technology: On the Calculation of Meaning / Prof. Dr. Mercedes Bunz (King's College London), Vortrag in englischer Sprache |
10. Januar | 'Death by Meta-Data'. Über Drohnen, soziale Netzwerkanalyse und den medial-militärisch-industriellen Komplex / Prof. Dr. Jutta Weber (Universität Paderborn) |
17. Januar | Kultur, Netzwerk und die Neuverhandlung von Grenzen in der digitalisierten Welt / Dr. phil. Claudius Härpfer (Universität Aachen) |
24. Januar | Wissensgraphen: Daten - Informationen - Wissen / Prof. Dr. Harald Sack (FIZ Karlsruhe) |
31. Januar | Unlösbare Knoten - Netzwerkdaten kritisch betrachten / Martina Schories und Luca Hammer (Universität Siegen) |
07. Februar | Governing the Platform Society: A European Perspective / Prof. Dr. José van Dijck (Utrecht University), Vortrag in englischer Sprache |