05.02.2024 Bühne frei für alltagstaugliche Ideen aus der Welt der Wissenschaft
Studierende präsentieren praktische Lösungsansätze für gesellschaftliche Herausforderungen
Wie übersteht man eine Familienfeier ohne Streit? Wie kann KI dabei helfen, sich nachhaltiger zu ernähren? Alltagsnahe Antworten und praktische Lösungen für Fragen wie diese präsentieren Studierende beim Abschluss-Symposium des Marburg Moduls am Donnerstag, 8. Februar 2024, ab 18 Uhr im Forschungszentrum Deutscher Sprachatlas, Pilgrimstein 16, 35037 Marburg.
Das Marburg Modul ist ein innovatives Lernformat der Philipps-Universität und Teil des Bachelor-Studiums. Viel Gestaltungsspielraum und die Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Fachperspektiven zeichnen das Programm aus. In dem Projektseminar haben 50 Studierende verschiedener Fächer ihre Expertise zu aktuellen gesellschaftlichen Problemstellungen eingebracht und in kleinen Gruppen praktische Lösungen erarbeitet. Die Ergebnisse der Semesterarbeit stellen die Studierenden bei der öffentlichen Präsentation in verschiedenen Formaten vor.
Beim Symposium gibt es daher unter anderem eine Hörprobe aus dem Studierenden-Podcast zum Thema „Chancenungleicheit von der Schule bis zum Arbeitsmarkt“ und eine Podiumsdiskussion zum Thema „Radikalisierung durch soziale Medien“. Zur Debatte haben die Studierenden die Marburger Medienwissenschaftlerin Prof. Dr. Angela Krewani und Moritz Glenk, Referent im sächsischen Justizministerium, eingeladen. Im digitalen Leitfaden „Über Gender reden ohne Streit“ hat eine Gruppe erarbeitet, wie man von der hitzigen Debatte zum sachlichen und themenorientierten Dialog kommt – praxiserprobt in der Weihnachtspause in den eigenen Familien. Aus der Fragestellung „Wie kann man mit KI gut leben?“ ist zum Beispiel eine App entstanden, die anhand der Rezepte ermittelt, wie nachhaltig man sich ernährt. Eine andere Gruppe entwickelt einen Chatbot als Lernassistenten für Studierende.
Über das Marburg Modul
Das Marburg Modul ist ein Wahlpflicht-Modul im Bachelor-Studium, das die Studierenden in interdisziplinärer Projektarbeit schulen und ihre kollaborativen Fähigkeiten stärken soll. „Hier lernen Studierende am praktischen Beispiel den sprichwörtlichen Blick über den Tellerrand“, betont Prof. Kati Hannken-Illjes, Vizepräsidentin für Bildung der Philipps-Universität Marburg und betont: „Wir vermitteln die Kompetenzen, um die Welt von morgen zu gestalten. Die Aufgabe ist es, das Wissen aus dem Studium praktisch anzuwenden, aus der wissenschaftlichen Auseinandersetzung sichtbare Ergebnisse zu entwickeln und einen Beitrag zu Themen mit aktueller gesellschaftlicher Relevanz zu leisten.“
Die Themenlandschaft ist vielfältig und variiert in jedem Semester. Die Gruppen arbeiten mit Unterstützung von Lehrenden ein Semester lang an ihren Projekten. Gemeinsam recherchieren und diskutieren sie. Die Form der Ergebnis-Präsentation ist frei wählbar. Beim Abschluss-Symposium werden die Ergebnisse vor einem öffentlichen Publikum präsentiert.
Stimmen zum Marburg Modul
„Das Einzigartige am Marburg Modul ist seine Einbindung in den neu geschaffenen MarSkills Studienbereich. Deutschlandweit ist die Philipps-Universität bisher die einzige Uni, die Future Skills verpflichtend für alle Bachelorstudierenden curricular verankert hat. Damit werden wir in wissenschaftlichen Kreisen häufig als Leuchtturmbeispiel gesehen.“
Dr. Katja Franz, Modulkoordinatorin des Marburg Moduls
„Das Marburg-Modul hat mir gezeigt, dass inter- und transdisziplinäre Projektarbeit neue Perspektiven eröffnet. Besonders schätze ich, dass die Studierenden ihre Projektarbeit weitestgehend selbstbestimmt gestalten können. Ich würde das Marburg Modul unbedingt weiterempfehlen, weil man für die Umsetzung eigener Ideen Leistungspunkte erhält.“
David Piesk, Sprechwissenschaft, Lehrender in der Projektgruppe Open Stage
„Ich nehme am Marburg Modul AI-Lab teil, weil das Modul Studierende aus verschiedenen akademischen Disziplinen zusammenbringt, um gemeinsam wichtige und aktuelle gesellschaftliche Themen zu erforschen und zu diskutieren. So bin ich gezwungen, mich mit anderen Perspektiven auseinanderzusetzen, die jenseits meines begrenzten (fachspezifischen) Horizonts liegen. Dadurch gewinne ich ein breiteres Verständnis für die gesellschaftliche Diskussion und entwickle mich so auch persönlich weiter. Das Besondere für mich am Marburg Modul ist seine Fähigkeit, über die Grenzen von Lehrplänen hinaus zu gehen und prompt auf aktuelle Fragen und Probleme unserer Zeit reagieren zu können. Es kann damit einen wichtigen Beitrag zur wissenschaftlichen Forschung und gesellschaftlichen Diskussion leisten.“
Gerd Siebert, Studierender, M.Sc. Wirtschaftsinformatik
„Ich nehme am Marburg Modul teil, weil mich eine Projektarbeit über ein ganzes Semester sehr interessiert. Besonders am Marburg Modul ist, dass verschiedenste Themen mit oftmals regionalem Bezug betrachtet werden.“
Nils, Studierender, Politikwissenschaft
„Ich nehme am Marburg Modul teil, weil ich interdisziplinäres Arbeiten als sehr wertvoll erachte.“
Issam M., Studierender
Weitere Informationen: MarSkills Center