18.06.2024 „Leaders of tomorrow“ suchen Antworten auf globale Fragen

Erfolg für Marburger Medizin-Studentin beim Essaywettbewerb mündet in Teilnahme am exklusiven St. Gallen Symposium

Medizin-Studentin Bibiane Kronemann beim St. Gallen Symposium in der Schweiz
Foto: privat
Medizin-Studentin Bibiane Kronemann beim St. Gallen Symposium in der Schweiz

Bibiane Kronemann ist Medizin-Studentin in Marburg und interessiert sich für die globale Perspektive medizinischer und politischer Herausforderungen. In ihrem zehnten Semester arbeitet sie zusätzlich an ihrer Promotion am Institut für Allgemeinmedizin der Philipps-Universität Marburg und hat am St. Gallen Symposium teilgenommen. 

Das Symposium ist eine studentische Initiative der Universität St. Gallen in der Schweiz zur Förderung des internationalen und generationenübergreifenden Dialogs zu wirtschaftlichen, politischen, gesellschaftlichen Themen und Entwicklungen. Das Symposium findet jährlich an zwei Tagen Anfang Mai mit wechselnden Themenschwerpunkt statt. Dabei kommen Führungskräfte und Visionäre mit jungen Hoffnungsträgern zusammen, um Chancen und Herausforderungen unserer Zeit zu diskutieren und Lösungsansätze zu entwickeln.

Die Teilnehmer*innen werden durch einen Essay-Wettbewerb ausgewählt. Die Fragestellung wird jeweils im Herbst veröffentlicht. Master- oder PhD-Studierende aus der ganzen Welt haben Gelegenheit, sich kritisch mit der Fragestellung auseinanderzusetzen und ein Essay einzureichen. Nach einer anonymen Auslese werden die 100 besten Essay-Autor*innen zur Teilnahme eingeladen, Hintergrund und Herkunft spielen dabei keine Rolle.

Bibiane Kronemann berichtet: „Das St. Gallen Symposium bietet eine Plattform zum Austausch, die einmalig ist. Es ist für mich eine große Ehre die Uni Marburg dort vertreten zu können und an dem Austausch und den anregenden Diskussionen dort teilzunehmen.“

Fünf Fragen an Bibiane Kronemann

  • Was genau machen Sie dort? 

    „Ich bin eine von 100 „Leaders of Tomorrow“ (kurz: LoT), die sich über den Essaywettbewerb für die Teilnahme qualifizieren. Wir sind Master- und Promotionsstudierenden aus aller Welt und aus verschiedenen Fachbereichen – alle jünger als 30 Jahre. Als Medizinstudentin kann ich ab dem klinischen Studienabschnitt teilnehmen, aber der Großteil der Teilnehmenden kommt aus anderen Bereichen. Ich erlebe die Teilnahme als inspirierend, motivierend und herausfordernd.“

  • Wie läuft so ein Tag beim Symposium ab?

    „Wir sind bei anderen Studierenden aus St. Gallen untergebracht. Zum Frühstück treffen wir uns auf dem Campus, alle Mahlzeiten werden gestellt. Morgens beginnt das Symposium mit einer Plenarsitzung, danach geht es in kleineren Seminargruppen weiter. In jedem Format hat man die Möglichkeit am Ende Kommentare und Fragen zu äußern und das machen wir auch. Gerade die LoT stellten mitunter sehr kritische Fragen, die die Speaker herausfordern.“

  • Warum haben Sie sich für eine Teilnahme am St. Gallen Symposium beworben?

    „Bereits seit dem Abitur interessiere ich mich stark für aktuelle Weltpolitik und setze mich in meinem Studium mit Themen wie Global Health oder Public Health auseinander. Zum zweiten Mal habe ich in diesem Jahr ein Essay eingereicht und wurde zum Symposium eingeladen.“

  • Worum geht es in dem Essay?

    Im Kern ging es darin um den Umgang mit Mangel und Knappheit. Die Fragestellung lautete: „Welchen dringenden Mangel sehen Sie und was schlagen Sie vor, um ihn zu beheben? Sollten wir nach mehr streben oder mit weniger leben?“ Ich habe mich im Essay mit der Knappheit von Blutkonserven beschäftigt. Inspiriert war ich durch das Wahlfach „Global Health“, das ich vor ein paar Semestern belegt habe. Ich schrieb davon, wie und wo global Knappheit von Blutkonserven entsteht und worin die Problematik in der Erwerbung von weiteren Blutprodukten besteht (Krieg, Weltgesundheit, Eisenmangel/ernährungsbedingte Gesundheitsprobleme, ansteckende Krankheiten u.a.). Am Ende habe ich Vorschläge dazu gemacht, wie man das Problem lösen könnte, zum Beispiel durch eine zentrale Sammelstelle oder mehr internationalen Austausch durch neue Technologien wie Drohnen und durch die Einbeziehung von Sozialen Medien und insbesondere Influencern, um auf die Problematik aufmerksam zu machen.

  • Was war Ihr persönliches Highlight?

    Die mitreißende und emotionale Rede von Yulia Navalnaja, der Witwe von Alexei Navalny, war mein persönliches Highlight. Einige Sitznachbarn von mir hatten im Anschluss Tränen in den Augen und es gab mehrere Minuten lang Standing Ovations. Die Rede und anschließende Fragerunde sind auf Youtube zu finden: https://youtu.be/VGg83LHvgM8?si=JNvT-VFRUp-1nbaX

Weitere Informationen

Essay von Bibiane Kronemann für das St. Gallen Symposium 2024 (PDF)

Website St. Gallen Symposium