22.04.2024 Mit KI und digitalen Welten die Zukunft der Medizin erleben

Marburger Team präsentiert neue Ansätze aus dem XR-Lab bei Fachkongress

Das XR-Lab der Universität Marburg stellt beim DGIM-Kongress innovative KI- und XR-basierte Lösungsansätze vor.

In der virtuellen Notaufnahme stellt „Dr. KI“ die erste Diagnose und im Simulator lernen angehende Mediziner*innen ihr Handwerk mit Methoden aus dem Videospiel. Was zunächst wie ein Ausblick in futuristische Szenarien klingt, wurde beim 130. Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) – der größten Fachgesellschaft für Internisten in Deutschland – konkret greifbar.

 Das Team um Prof. Ivica Grgic und Prof. Martin Hirsch vom Institut für Künstliche Intelligenz in der Medizin der Universität Marburg hat als neuen Programmbestandteil das Forum „DGIM Futur“ gestaltet, um tausenden Fachleuten ihre Ansätze für digitale Medizin der Zukunft näher zu bringen. Dabei konnten digitale Innovationen rund um Künstliche Intelligenz (KI) und Extended Reality (XR) anhand von Prototypen aus der Forschung demonstriert, getestet und diskutiert werden. Ein engagiertes rund 20-köpfiges Team aus Studierenden unterschiedlicher Fachrichtungen hat den innovativen und gut besuchten Auftritt mitgestaltet und durchgeführt. 

 „Wir wollten in erster Linie die Potenziale von KI-Anwendungen niederschwellig zugänglich und bekannt machen und das Gespräch über Möglichkeiten und Risiken solcher Technologien eröffnen“, betont Prof. Ivica Grgic. Sein XR-Lab hat beispielweise eine Kabine mit Sensoren ausgestattet, in der Patienten mit einer KI über ihre Symptome sprechen können. Ist der Bauchschmerz ein Warnsignal für eine Blinddarmentzündung oder mehr ein Indiz für eine Magenverstimmung? In der KI der Marburger Digitalmediziner ist so viel medizinisches Fachwissen hinterlegt, dass eine erste diagnostische Einschätzung und Einordnung der Dringlichkeit möglich ist. Andere Anwendungen erlauben etwa das Herz per Smartphone abzuhören oder als Patient im Krankenhausalltag mit VR-Brille in eine beruhigende naturnahe Umgebung abzutauschen. Auch der Einsatz von virtueller Realität in der medizinischen Lehre gehört zu den vorgestellten Anwendungsgebieten. Mit VR-Brille und Gamification-Ansätzen tauchen Studierende im Notfallsimulator in neue Lernwelten ein