24.05.2024 Lehre im Fokus 1: Cuneiforum

Foto: Nils P. Heeßel

Worum geht es?

Dieses Seminar für fortgeschrittene Studierende zielt darauf ab, die Kernkompetenz von Altorientalisten – die Entzifferung und Edition von Keilschrifttexten – auf ein hohes Niveau zu heben. Die gelesenen Texte stammen aus den von den Teilnehmenden in Abschlußarbeiten oder Publikationen zu bearbeitenden Texten. Die Arbeitsatmosphäre ist hierbei kollegial, fortgeschrittene Studierende, Post-Docs und arrivierte Altorientalisten begegnen sich auf Augenhöhe und füllen das alte, fast vergessene humboldtsche Ideal von der Einheit von Forschung und Lehre mit neuem Leben.

Was wird gemacht?

Anhand von Fotografien von zumeist bislang noch unveröffentlichten, zumeist sehr beschädigten Originaltontafeln werden zur Vorbereitung erste Umschriften und Übersetzungen, teilweise auch schon Umzeichnungen (Autographien; Kopien) erstellt. Diese werden dann im Seminar zusammen gelesen und kollegial kommentiert. Dabei wird kritisch um jede Lesung, teilweise um jeden einzelnen Keil gerungen, so dass die Kompetenzen vieler die Problemstellen erhellen und am Ende eine erheblich bessere Lesung vorliegt, als sie von einer Person allein erzielt werden könnte.

Ziel des Seminars:

Ein Forum zu schaffen, in dem man sich ausschließlich und ohne Zeitnot um die Lesung von Keilschrifttontafeln (engl. cuneiform, daher Cuneiforum) kümmert. Durch die Diskussion und den Versuch, den bislang ungelesenen Texten Sinn abzuringen, werden die Keilschriftlesefähigkeiten maximal gefördert, die Studierenden erleben die Forschung hautnah und die Diskussionen führen zu tiefen Einblicken in den derzeitigen Stand der Altorientalistik.

Zur Einführung:

Prof. Dr. J. Marzahn (FU Berlin), „Am Anfang war der Keil. Schrift und Schreiben im Alten Orient.“ https://www.podcast.de/episode/624854160/am-anfang-war-der-keil-schrift-und-schreiben-im-alten-orient

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