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Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis

Fachgebiet Altorientalistik: WiSe 2024/2025

*** Abgabefrist für Hausarbeiten WiSe 2024/2025 = 31. März 2025 ***

Geschichte und Kultur des Alten Orients

Vorlesung
Modul: Geschichte des Alten Orients und der islamischen Welt (LV-10-772-494)
Dozent: Prof. Dr. Nils P. Heeßel
Zeit: Mo 12.15-13.45
Beginn: 14.10.2024
Ort: DH 12 00A26

In dieser Vorlesung werden die Geschichte und die Kultur des Alten Orients von der frühen Besiedlung bis zum Aufkommen des Islam vorgestellt. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der historischen Entwicklung und dem kulturellen Einfluss der frühen Hochkulturen Mesopotamiens, des Iran und der Türkei, vor allem der Sumerer, Assyrer, Babylonier, Elamer, Hethiter und Hurriter. Das Aufkommen von Tempeln und Götterverehrung, die Erfindung von Rad, Schrift und Gelehrsamkeit, das Entstehen von Kontinente umfassenden Handel sowie internationaler Diplomatie wird dabei ebenso behandelt wie frühe Verwaltung und Gesetzgebung, die Idee des Staates und des Königtums und die Götterwelt Mesopotamiens. Hierbei wird deutlich werden, wie sehr die frühen Hochkulturen im Nahen Osten die Entwicklung der Welt, insbesondere auch die Geschichte und Kultur Europas beeinflusst haben.

Zu dieser Vorlesung wird es ein kursbegleitendes Tutorium geben, dessen Besuch für eine erfolgreiche Teilnahme und Prüfung sehr empfohlen wird.

Einführung in die Akkadische Sprache und Keilschrift I

Übung
Modul: Texte: Sprache: Akkadisch I (10-769-094)
Dozent: Prof. Dr. Nils P. Heeßel
Zeit: Di 10.15-11.45
Beginn: 15.10.2024
Ort: DH 12 00A03

Die akkadische Sprache ist die bedeutendste Sprache der mesopotamischen Keilschriftkulturen. Texte in akkadischer Sprache sind über 2500 Jahre verfasst worden und betreffen alle Bereiche des menschlichen Lebens und der Überlieferung: Von Mythen und Epen, Hymnen und Gebeten, historischen, wissenschaftlichen, und magischen Texten, über Briefe und Verträge, Wirtschaftsurkunden und Verwaltungsakten bis hin zu spekulativen und philosophischen Traktaten reicht das akkadische Schrifttum, das an Umfang jede andere altorientalische Sprache weit übertrifft. Vor allem von den Babyloniern und Assyrern gesprochen, entwickelte sich das Akkadische um die Mitte des 2. Jt. v. Chr. zur lingua franca des Vorderen Orients; d. h. zu der Sprache, in der sich nicht nur Händler und Gelehrte, sondern auch die mächtigen Könige aus Ägypten, dem Hethiter- und Mitannireich, sowie aus Babylonien und Assyrien austauschten. Aus sprachwissenschaftlicher Sicht ist das Akkadische die älteste bekannte semitische Sprache und gleichzeitig der einzige Vertreter des Ostsemitischen.

Diese Einführung in die akkadische Sprache erfolgt anhand des Altbabylonischen, das die „klassische“ Form des Akkadischen darstellt. Vor allem Kenntnisse der Grammatik und des Wortschatzes werden vermittelt, daneben jedoch auch in die Keilschrift eingeführt, in der das Akkadische geschrieben wurde. Als Arbeitsgrundlage dient ein eigenes Manuskript des Dozenten, das bei Interesse auch schon im Vorfeld auf Anfrage zugänglich gemacht werden kann. In einem zugehörigen Tutorium werden die Inhalte vertieft und Lernerfolge überprüft.

Tutorium zur Einführung in die Akkadische Sprache und Keilschrift I

Modul: Einführung in die Akkadische Sprache und Keilschrift I (LV-10-769-095)
Tutor: N.N.
Zeit: Fr 08.00-09.00 (für das erste Treffen)
Beginn: 18.10.2024
Ort: DH 12 00A03

Akkadische Königsinschriften

Seminar
Modul: Texte: Akkadisch I (LV-10-769-098)
Dozent: Prof. Dr. Nils P. Heeßel
Zeit: Di 14.15-15.45
Beginn: 15.10.2024
Ort: DH 12 00A03

Der Kurs dient der Vertiefung der in den Modulen Akkadische Sprache I und II erlernten akkadischen Grammatik. Hierbei wird die bereits erlernte Grammatik vertieft und bei der Textlektüre eingeübt sowie komplexere Aspekte der akkadischen Grammatik vermittelt. Im Vordergrund steht die Lektüre von ausgewählten alt- und jungbabylonischen Texten und Textpassagen, wobei Kenntnisse über die textliche Überlieferung des Akkadischen vermittelt werden. 

In diesem Jahr werden in dem Kurs Passagen aus altbabylonischen Königsinschriften und Auszüge aus den Annalen der neuassyrischen Könige gelesen, grammatisch analysiert und inhaltlich besprochen. Als Arbeitsgrundlage wird Rykle Borger, Babylonisch-assyrische Lesestücke, Analecta Orientalia 54, 3. rev. Auflage, Rom 2006 dienen.

Cuneiforum

Seminar
Modul: Methoden der Altorientalistik (LV-10-772-483)
Dozent: Prof. Dr. Nils P. Heeßel
Zeit: Mo 14.15-15.45
Beginn: 14.10.2024
Ort: DH 12 00A16

Dieses Seminar für fortgeschrittene Studierende dient der Einführung in die Edition altorientalischer Texte. Im Cuneiforum werden noch unpublizierte altorientalische Texte gemeinsam gelesen und um die Lesung und Deutung von Zeichen und Zeichenfolgen gerungen, wodurch die Kenntnisse in der Keilschrift, der Grammatik und Lexik geschult werden. Die Lektüre erfolgt anhand von Keilschriftautographien und Fotos der Tontafeln. Durch das „Ringen“ um die richtige Lesung werden die philologischen Methoden der Altorientalistik erlernt, angewendet und eingeübt. Die Veranstaltung richtet sich an alle Interessierten mit Keilschriftkenntnissen.

Die Altorientalistik – eine Wissenschaftsgeschichte in zehn Texten

Seminar
Modul: Themen der Altorientalistik I oder II (AO HF/NF); Kulturgeschichte (SeAor), Die Welt des Alten Orients (NMS) (LV-10-772-584)
Dozent: Prof. Dr. Nils P. Heeßel
Zeit: Mo 16.15-17.45
Beginn: 14.10.2024
Ort: DH 12 00A02

Dieses Seminar dient der Erforschung der Geschichte der Altorientalistik auf eine neue, innovative Weise. Ausgehend von zehn ausgewählten, für die Entwicklung der Altorientalistik wichtigen Texten vom frühen 19. Jahrhundert bis in das 21. Jahrhundert, wird die Geschichte der Altorientalistik deutlich. Von dem Beginn der Entzifferung der Keilschrift bis zur etablierten Einbettung der Altorientalistik in den kulturwissenschaftlichen Fächerkanon soll dabei die besondere Entwicklung dieses Faches untersucht werden. Zehn Sitzungen sind den einzelnen entscheidenden Texten gewidmet, wie etwa dem Tiglatpileser-Prisma, das 1857 für den Test der Royal Asiatic Society in London diente, ob die Keilschrift wirklich als entziffert zu gelten habe, oder die erste Lektüre der 11. Tafel des Gilgamesch-Epos mit dem babylonischen Sintflut-Bericht, die 1873 den Assyriologen George Smith die Fassung verlieren ließ. Hierbei soll auch ganz bewusst das Thema des Marburger DFG-Graduiertenkollegs 2844 aufgenommen und nach der „Atmosphäre“, in denen diese wichtigen Texte entdeckt, entziffert und ediert wurden, gefragt werden. In vier weiteren Sitzungen wird in das Thema eingeführt, methodische Grundlagen der Wissenschaftsgeschichte vorgestellt, dem Platz der Altorientalistik an den Universitäten nachgespürt und Ergebnissicherung betrieben. 

Fortgeschrittene akkadische Lektüre

Übung
Modul: Lektüre altorientalischer Texte I (LV-10-772-487)
Dozent: Dr. Adam Howe
Zeit: Do 10.15-11.45
Beginn: 17.10.2024
Ort: DH 12 00A02

Briefwechsel der Großkönige: die Amarna-Briefe

In diesem Kurs werden wir eine repräsentative Auswahl von den im ägyptischen Tell el-Amarna gefundenen Briefen lesen. Diese Briefe, die zwischen Könige, Fürsten und Bürgermeister der großen Reichen sowie kleinerer Stadtstaaten gewechselt wurden, zeugen von einer Zeit, in der die akkadische Sprache als diplomatische lingua franca im ganzen Alten Orient fungiert. Die Briefe stellen nicht nur Quellen von historischen Details, wie z. B. internationale Konflikten, diplomatische Geschenke und dynastische Ehen dar, aber auch den örtlichen Einfluss auf die globale Sprache, vom u. a. Ägyptischen oder Kanaänitischen. 

Einführung in die sumerische Sprache und Keilschrift I

Übung
Modul:  Sumerische Sprache II / Weitere altorientalische Sprache I (LV-10-772-479) 
Dozent: Dr. Adam Howe
Zeit: Di 10.15-11.45
Beginn: 15.10.2024
Ort: DH 12 00A02

Sumerisch ist eine der wichtigsten in Keilschrift überlieferten Sprache des Alten Orients. Die sumerische Sprache, die keiner bekannten Sprachfamilie zugeordnet werden kann, wurde im 3. Jahrtausend v. Chr. im südlichen Mesopotamien gesprochen. Es starb bereits um 2000 v. Chr. als gesprochene Sprache aus, blieb aber bis zum Ende der Keilschriftkulturen eine Sprache des Kultes und der Gelehrsamkeit.

In diesem Kurs werden Sie Ihre ersten Schritte im Erlernen dieser faszinierenden Sprache machen. Sie erwerben Grundkenntnisse in sumerischer Grammatik und Lexik sowie älteren Formen der Keilschrift, vor allem durch das Lesen von über viertausend Jahre alten Königsinschriften.

Als Lehrbuch wird W. Sallaberger/L. Colonna d'Istria, Sumerisch: Eine Einführung in Sprache, Schrift und Texte, 3 Bänder (PeWe-Verlag: 2023) dienen (im Open Access verfügbar unter: https://www.assyriologie.uni-muenchen.de/forschung/sumerisch-einfuehrung/index.html).

Teilnahme und Beobachtung. Zur Geschichte der Ritualforschung im 20. und 21. Jahrhundert

Seminar
Modul: Themen der Altorientalistik I oder II (LV-10-772-585)
Dozent: Dr. Marion Steinicke
Zeit: Di 16.15-17.45
Beginn: 15.10.2024
Ort: DH 12 00A09

Das Seminar bietet einen Überblick über die Geschichte und Epistemologie der Ritualforschung im 20. und 21. Jahrhundert und schließt damit an die Veranstaltung zur Ritualforschung im SoSe 2024 an; die Teilnahme an dem vorangehenden Seminar ist jedoch keine Voraussetzung für die Teilnahme an der Veranstaltung.

Im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen Autor*innen, die in den letzten Dezennien mit ihren theoretischen und methodologischen Überlegungen zu „Rahmung“ und „Inszenierung“, zu „performance“ und „agency“ von Ritualen über ihre fachspezifischen ethnographischen oder religionssoziologischen Kontexte hinaus den kulturhistorischen Disziplinen entscheidende Impulse vermittelt haben und somit auch für eine interdisziplinäre Erschließung des mit dem Begriff „Atmosphäre“ skizzierten Forschungsfeldes hilfreich sein könnten. Das Seminar wird anhand ausgewählter Schriften u.a. von Bronislaw Malinowski, René Girard, Victor Turner, Mary Douglas, Gregory Bateson und Clifford Geertz insbesondere performative Aspekte sowie den heuristischen Status von wissenschaftlich distanzierter Wahrnehmung und individueller Partizipation in den Blick nehmen; dabei werden auch bedeutende filmische Werke zur Diskussion gestellt, u.a. von Jean Rouch und Ernesto de Martino, die die kathartische Wirkung von Ritualen medial in Szene setzen. In die Seminardiskussion einbezogen werden thematisch relevante Beiträge, die in den Faszikeln Atmosphären im Kontext der Wissenschaftsgeschichte erscheinen sollen. 

Literatur zur Einführung
Andrea Belliger/David J. Krieger (hgg.), Ritualtheorien. Ein einführendes Handbuch, Westdeutscher Verlag, 4. Auflage, Wiesbaden 2008.
Christoph Wulf/Jörg Zirfas (hgg.), Die Kultur des Rituals. Inszenierungen, Praktiken, Symbole, Fink, München 2004.

Einführung in die Kunst- und Kulturgeschichte des Alten Orients

Seminar
Modul: Einführung in die Vorderasiatische Archäologie (LV-10-772-490)
Dozent: Dr. Christian Falb
Zeit: Fr 12.15-13.45
Begin: 25.10.2024
Ort: 00A02

In der Veranstaltung werden die in der Vorderasiatischen Archäologie maßgeblichen Hauptfundgattungen des alten Orients im Zeitraum von der späten Uruk-Zeit (Ende 4. Jt. v. Chr.) bis zur Achämenidischen Zeit (5./4. Jh. v. Chr.) im Kontext ihrer chronologischen, kulturellen und geschichtlichen Entwicklung behandelt. Ziel ist hierbei die Vermittlung eines Grundverständnisses altorientalischer Kunst als Basis für die kunstgeschichtlichen Aspekte des Studiums sowie der hiermit verbundenen kulturhistorisch-politischen Entwicklung. Zur Erlangung eines Studiennachweises oder einer Prüfungsleistung sollen die Seminarteilnehmer*Innen jeweils eine der Fundgattungen Architektur, Rundbild, Flachbild, Terrakotten oder Keramik für einen Zeitabschnitt in ihrer Ausprägung darstellen. Die Note ergibt sich aus der Präsentation des entsprechenden Themas im Referat sowie einer kurzen schriftlichen Ausarbeitung (ca. 10–15 Seiten inkl. Abbildungen). Die Vergabe der Referatsthemen erfolgt in der ersten Sitzung.

Bilderwelten – Die Glyptik Vorderasiens von der Uruk- bis zur achämenidischen Zeit

Seminar
Modul: Themen der Vorderasiatischen Archäologie I oder II (LV-10-772-473)
Dozent: Dr. Christian Falb
Zeit: Fr 10.15-11.45
Begin: 25.10.2024
Ort: 00A02

In der Veranstaltung wird mit der Glyptik (Steinschneidekunst) eine der Hauptfundgattungen der Vorderasiatischen Archäologie aus dem Zeitraum von der späten Uruk-Zeit ab dem  vierten Jahrtausend v. Chr. bis zum Ende der Achämenidischen Zeit im späten vierten Jahrhundert v. Chr. behandelt. Mit dem ersten Auftreten bereits im Spätneolithikum um 6000 v. Chr. waren Stempel- und später besonders Rollsiegel als Bildträger und mitunter mit der Nennung des Besitzers personifizierte Artefakte der Kleinkunst während beinahe der gesamten altorientalischen Geschichte im Gebrauch und bieten mit ihren bildlichen Darstellungen einen tiefen Einblick in altvorderasiatische Vorstellungen und Bräuche sowohl im Kult als auch im alltäglichen Leben. In der diachronen Betrachtung im Seminar werden die zur chronologischen und kulturellen Einordnung der Glyptik maßgeblichen stilistischen und ikonografischen Kriterien erarbeitet, wobei auch Vergleiche zu anderen Fundgattungen gezogen werden, um zu einem tieferen Verständnis altorientalischer Kunst zu gelangen.  

Zur Erlangung eines Studien- oder Prüfungsnachweises sollen die Seminarteilnehmer*Innen die Glyptik eines bestimmten Zeitabschnitts in ihrer charakteristischen Ausprägung darstellen. Eine Note ergibt sich aus der Präsentation des entsprechenden Themas im Referat sowie einer kurzen schriftlichen Ausarbeitung (ca. 10 Seiten + Abbildungen). Die Vergabe der Referatsthemen erfolgt in der ersten Sitzung.

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