16.09.2024 Neue Studie zeigt: Internationale Sanktionen gegen Iran führten zu Rückgang der Mittelschicht

Eine neue Studie von Professor Farzanegan (Uni Marburg in Deutschland) und Habibi (Brandeis University in den USA) hat die Entwicklung der Mittelschicht im Iran untersucht und sich dabei auf die Auswirkungen der internationalen Wirtschaftssanktionen konzentriert, die von den Vereinigten Staaten, der Europäischen Union und ihren Verbündeten seit 2012 verhängt wurden. Die Studie beleuchtet, wie sich diese Sanktionen auf die Größe der Mittelschicht ausgewirkt haben, welche eine wesentliche wirtschaftliche und soziale Säule für nachhaltiges Wachstum und Stabilität ist.

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Die Studie nutzt eine bewährte Kontrollmethode, bei der ein „hypothetischer“ Iran ohne Sanktionen konstruiert wird. Dieser hypothetische Iran ohne Sanktionen setzt sich zusammen aus einer Kombination von ähnlichen Ländern, die die sozioökonomischen Merkmale des Irans vor den Sanktionen widerspiegeln. Anhand der Entwicklung in diesen Ländern kann die Entwicklung der Mittelschicht im hypothetischen Iran abgeschätzt und mit der im realen Iran verglichen werden. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass tatsächlich nur die Auswirkungen der Sanktionen auf die Mittelschicht betrachtet werden und andere Effekte - zum Beispiel Korruption - weitgehend ausgeschlossen werden können.

Beim Vergleich der Größe der Mittelschicht in diesem hypothetischen Iran mit dem tatsächlichen Iran, gegen den umfangreiche Wirtschaftssanktionen verhängt wurden, zeigen die Ergebnisse, dass die jährliche Größe der Mittelschicht ohne die Sanktionen nach 2012 im Durchschnitt etwa 11 Prozentpunkte größer gewesen wäre.

Die Ergebnisse zeigen, dass die internationalen Sanktionen eine wichtige Rolle dabei gespielt haben, das Wachstum der Mittelschicht im Iran zu stoppen und rückgängig zu machen. Die Studie betont, dass das Verständnis dieser Dynamik der Schlüssel zur Bewältigung der allgemeinen sozioökonomischen Auswirkungen der Sanktionen auf die iranische Bevölkerung ist.

Die Studie zeigt die Herausforderungen der Analyse auf, insbesondere wenn es darum geht, die unabhängigen Auswirkungen von Sanktionen zu messen. Durch die Quantifizierung des Umfangs der Mittelschicht, die durch diesen internationalen Druck effektiv „verloren“ ging, liefert die Studie wertvolle Erkenntnisse über die unbeabsichtigten Folgen globaler politischer Interventionen.

Schließlich liefert die Studie Evidenz für die Bedeutung des realen Pro-Kopf- Bruttoinlandsprodukts und der Warenimporte als ausgewählte Kanäle, über die sich Sanktionen negativ auf die Größe der Mittelschicht auswirken.

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