23.05.2023 Prof. Dr. Stefanie Bock zu Korruption als völkerrechtliches Verbrechen
In einem von Till Zimmermann herausgegebenen Sammelband zum Korruptionsstrafrecht geht Prof. Dr. Stefanie Bock der Frage nach, ob und inwieweit Korruption ein völkerrechtliches Verbrechen darstellt. Dabei spricht sie sich gegen die Schaffung eines neuen völkerrechtlichen Straftatbestandes aus und zeigt auf, dass bereits jetzt schwerwiegende Fälle der „grand corruption“ können als Verbrechen gegen die Menschlichkeit oder Beteiligung hieran völkerstrafrechtlich geahndet werden können. Korruptionshandlungen, die unter dieser Schwelle liegen, aber staatsdestabilisierend und potenziell menschenrechtsfeindlich sind, sollten im Rahmen internationaler Kooperationen, beispielsweise durch die Schaffung hybrider Institutionen, bekämpft werden. Sonstige Korruptionstaten seien nach nationalem Recht zu behandeln.
Stefanie Bock, Korruption als völkerrechtliches Verbrechen? – Eine Gedankenskizze, in: Till Zimmermann (Hrsg.): Korruptionsstrafrecht. Unerforschtes Terrain und neue Wege. Baden-Baden: Nomos 2023, 115.
Der Sammelband ist als open access unter https://www.nomos-elibrary.de/10.5771/9783748933304/korruptionsstrafrecht verfügbar.