11.04.2024 Bücherspende aus dem Nachlass von Prof. Dr. Dietrich V. Simon für die Bibliothek Rechtsgeschichte
Die Marburger Bibliothek Rechtsgeschichte und das Institut für Rechtsgeschichte und Papyrusforschung am Fachbereich Rechtswissenschaften der Philipps-Universität freuen sich sehr über eine großzügige Bücherspende aus dem Nachlass von Prof. Dr. Dietrich V. Simon. Es handelt sich um ältere, teilweise schwer erhältliche Fachliteratur zum antiken römischen Recht in deutscher, italienischer, französischer und englischer Sprache, die als Grundlage der gegenwärtigen Forschungen zum römischen Recht überaus wertvoll ist. Zur Verfügung gestellt wurden die Bücher freundlicherweise von Dieter Simons Kindern, Frau Dr. Esther Simon-Zielonka und Prof. Dr. Stephan Simon in Erinnerung an ihren Vater.
Dieter Simon, geboren am 26. Mai 1936 in Rastatt, studierte Rechtswissenschaften in Freiburg und Berlin und legte 1959 das Erste und 1965 das Zweite Juristische Staatsexamen ab. Die Promotion zum Dr. jur. erfolgte 1964 („Begriff und Tatbestand der ‚Iniuria‘ im altrömischen Recht“, veröffentlicht in der Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte – Romanistische Abteilung 82 [1965] 132–187) bei Hans Julius Wolff, die Habilitation, ebenfalls in Freiburg, im Jahre 1974 („Konstantinisches Kaiserrecht. Studien anhand der Reskriptenpraxis und des Schenkungsrechts“, Frankfurt a.M. 1977, besprochen etwa von Fritz Raber, Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte – Romanistische Abteilung 95 [1978] 435–448). Nach Lehrstuhlvertretungen in Heidelberg und Göttingen und einer ersten Professur in Göttingen war Dieter Simon seit 1978 Professor für Römisches und Bürgerliches Recht an der Universität Marburg. Hier amtierte er unter anderem als Dekan des Fachbereichs Rechtswissenschaften im akademischen Jahr 1981/1982; bis 1988 fungierte er zudem als Geschäftsführender Direktor des Juristischen Seminars. Von 1988 bis 1994 war Dieter Simon Präsident der Philipps-Universität Marburg; in dieser Zeit blieb er dem Fachbereich Rechtswissenschaften als Honorarprofessor verbunden – eine Funktion, die er später auch an der Friedrich-Schiller-Universität Jena innehatte. Am 14. November 2023 ist Dieter Simon, Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande und 1. Klasse sowie Officier dans l’Ordre des Palmes Académiques, in Marburg verstorben.
„Mein Vater war lange Jahre am Marburger Institut für Rechtsgeschichte tätig und hat sich intensiv der Erforschung des römischen Rechts gewidmet. Er würde sich freuen, wenn seine römischrechtliche Fachbibliothek auch in Zukunft weiterhin genutzt wird,“ sagt Prof. Dr. Stephan Simon, Sohn des Verstorbenen. „Wir sind Ihnen sehr dankbar für die großzügige Gabe. Bei uns am Institut für Rechtsgeschichte sind die Bücher Ihres Vaters, meines Vor-Vorgängers auf der Professur für Bürgerliches Recht und Römisches Recht, gut aufgehoben und werden uns bei unseren Forschungen sicher gute Dienste tun,“ sagt Prof. Dr. Constantin Willems.