16.01.2025 Programm der 21. Tagung der dgekw-Kommission Arbeitskulturen: Körperlichkeit und Materialität in der Arbeitswelt.

19. - 20.02.2025 Universität Marburg

Das Themenfeld

Im mitteleuropäischen Kontext ist vor allem in historischer Perspektive der Einsatz von Körpern und der Umgang mit Dingen und Objekten ein sattsam bekanntes Charakteristikum von Arbeitsleistungen.  Mit dem Ausbau der Verwaltung sowie des Servicebereichs ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts schwand die körperliche Anstrengung und Belastung sowie der Umgang mit Objekten merklich, dafür steigerten sich die mentalen und emotionalen Anforderungen an Schreibtischarbeit und in der Dienstleistungsbranche. Doch trotz der Sicherheitsauflagen für Computerarbeit sind Rückenprobleme und Herz-Kreislauferkrankungen heute Legion. Und auch die Materialität der Arbeitsplätze ist nach wie vor in Gestalt von Computerarbeitsplätzen gegeben. Sie belastet insbesondere bei stundenlanger Befassung mit Arbeits- und Kommunikationsinhalten in monotoner Haltung. Längst noch nicht alle Firmen haben bewegungsförderliche Trainingsräume oder bieten Arbeitsplatzgymnastik an. Und in der Landwirtschaft wie auch in vielen Infrastruktur- und Handwerksberufen ist körperlicher Einsatz und eingespielter Umgang mit Dingen und Objekten nach wie vor alltäglich (z. B.  etwa Landwirte, Berg-leute, Heizungsbau, Dachdecker, Umzugsteams).

Körperlichkeit und Materialität in der Arbeitswelt sind also nach wie vor anzutreffen, wenn sich in der historischen Entwicklung auch vieles deutlich verändert hat sowie die soziokulturelle Bedeutung von Arbeit – und damit auch das Engagement und die Erwartungshaltung der Arbeit gegenüber ‒ einem konstanten Wandel unterliegt.

Programm

Das vollständige Programm als PDF-Datei finden Sie hier.

Mittwoch, 19.02.2025

14:30-15:00       Manfred SEIFERT (Marburg)

                               Begrüßung und Einführung

Sektion 1: Diverse Arbeitsverhältnisse in der Gegenwart

15:10-15:40      Jana Pauline LOBE (Bamberg)

„Ok, Arbeitnehmer? Kontrastierende Arbeitshaltungen von Gen Z und Babyboomern      zwischen Körperlichkeit und Klischees

15:50-16:20      Kaffeepause

16:20-16:50      Moritz ALTENRIED (Berlin)

Digitale Reinigungsarbeit: Arbeit und Automatisierung im Bereich Content Moderation

17:00-17:30       Pauline SCHNEIDER (Bamberg)

Vom „Popometer“ zum Algorithmus: Veränderte Körperlichkeit im digitalisierten Berufskraftverkehr

17:40-18:10       Manuel BOLZ (Hamburg/Göttingen)

Körper, Räume und Architekturen von dirty work? Zur Konstruktion von Vulnerabilität und Vorstellungen von (Un)Sicherheit am Beispiel von Sexarbeit im Vergnügungs-viertel Hamburg St. Pauli.

18:20                    Vortragsende

Anschließend Gang zum Hotel Marburger Hof und Gästehaus anschließend zum gemeinsamen Abendessen der Referierenden im italienischen Restaurant Colosseo, Deutschhausstraße 35.

Donnerstag, 20.02.2025

Sektion 2: Historische Arbeitsverhältnisse

9.00-9:30           Patrik POLLMER (Regensburg)

Pflege ‒ Arbeit ‒Regeln. Körperlich-subjektive Anforderungen an das Lebensmodell Pflegepersonal der Heil- und Pflegeanstalt Regensburg (1916-1937)

9:40-10:10         Roman TISCHBERGER (Kempten)

Körper, Disziplinierung, Ausbeutung: Alltage landwirtschaftlicher Zwangsarbeiter im Nationalsozialismus

10:20-10:50      Kaffeepause

Sektion 3: Arbeit in der Landwirtschaft

10:50-11:20      Violetta KANE (Bern)

Körperlich-leibliche Arbeit als Wertschöpfungsprozess in der regionalen Landwirtschaft

11:30-12:00      Marie SCHEFFLER (Vechta)

Körper, Klima, Kilowatt ‒ Aushandlungsprozesse von Arbeit und Alltag im Kontext der regenerativen Energieerzeugung in der Landwirtschaft

12:10-14:00      Mittagspause

Sektion 4: Arbeitsmigration

14:00-14:30      Jana STÖXEN (Regensburg)

Aici & acolo. Mobile Körper, migrantisierte Menschen und das Lebensmodell der Arbeitsmigration

14:40-15:10      ABSCHLUSSDISKUSSION

15:10                   Tagungsende

Anmeldung zur Tagung

Wer gerne als Gast an der Tagung teilnehmen möchte, .

Die Teilnahmegebühr beträgt 10 Euro.

Als Übernachtung gibt es in Marburg mehrere Hotels der unterschiedlichen Preisklassen.

 Die Tagung wird finanziell gefördert durch MakuFEE e.V.    


 

Kontakt