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Troubling Gender: Neue geschlechterpolitische Turbulenzen in Europa
Veranstaltungsdaten
08. April 2021 – 10. April 2021
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Online
Vom 8. bis 10.04.2021 findet die 17. Arbeitstagung der Kommission Frauen- und Geschlechterforschung der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde (dgv) in Kooperation mit der Kommission Europäisierung/Globalisierung: Ethnographien des Politischen unter dem Titel "Troubling Gender. Neue geschlechterpolitische Turbulenzen in Europa" online statt. Die Tagung wird vom Institut für Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie der Universität Göttingen organisiert.
Abstract
"In ganz Europa sind gegenwärtig Politiken rund um Geschlecht und Sexualität höchst virulent. Dabei steht eine ganze Bandbreite von Themen erneut zur Debatte. So gibt es in Polen, Ungarn oder Kroatien Versuche, das Recht auf Abtreibung zu beschneiden bzw. gänzlich aufzuheben; in Ungarn und Bulgarien wird Geschlechterforschung als Studienfach verboten und in Österreich werden Gelder für genderpolitische Projekte massiv gekürzt. In Frankreich und Italien werden Homosexuellenrechte durch rechtspopulistische Bewegungen in Frage gestellt, in Polen stark beschnitten und zugleich „LGBT-freie Zonen“ ausgerufen. Auch in der deutschen Politik gewinnen nicht erst mit dem Einzug der AfD antifeministische Diskurse an Fahrt, die Erfolge der Geschlechterdemokratie sowie die errungene Liberalisierung der Geschlechterverhältnisse und sexuellen Praktiken als Bedrohung stilisieren. Zugleich werden aus Gleichstellungsargumenten einwanderungskritische Positionen abgeleitet, Gender-Argumente als Marker für Modernität und Differenzziehung in Stellung gebracht, in westlichen Staaten ebenso wie in den postsozialistischen Transformationsgesellschaften.
Gender scheint in diesem Sinne ein Kaleidoskop darzustellen, durch das hindurch sich weitreichende soziale, ökonomische, kulturelle und politische Transformationen und Verwerfungen studieren lassen. Zeit für die Geschlechterforschung, sich aufbauend auf empirischen, ethnographischen Befunden mit diesen Transformationen, ihren Ambiguitäten und Fallstricken auseinander zu setzen, die nur allzu oft auch eigene Paradigmen erneut in Frage stellen."
Dabei will die Tagung in verschiedenen Formaten – Expertinnenrunden, Panels und Workshops – nicht nur einen Austausch zwischen den Disziplinen, sondern auch zwischen Wissenschaftler:innen und Aktivist:innen aus West- und Osteuropa ermöglichen. Die Tagung findet zweisprachig (englisch/deutsch) als Online-Konferenz mit Raum für Diskussion statt.
Anmeldung
Die Anmeldung wird ab Mitte März 2021 über die nachfolgenden Website-Link möglich sein:
Veranstalter
Institut für Kulturanthropologie / Europäische Ethnologie Göttingen
Kommission Frauen- und Geschlechterforschung und Kommission Europäisierung/Globalisierung: Ethnographien des Politischen der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde (dgv)