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Dokumentationsstelle Hessen

Bild: Marcus Richter

Die heute in der Dokumentationsstelle des Instituts für Europäischen Ethnolo­gie /Kulturwissenschaft der Philipps-Universität verwalteten Archivbestände zur volkskundlichen Regionalforschung in Hessen sind – fach- und institutio­nengeschichtlich gesehen – recht unterschiedlicher Provenienz. Sie umfassen Teile der Sammlungen der 1901 gegründeten Hessischen Vereinigung für Volkskunde sowie privater Sammlungen, die Antwortmaterialien des ADV – Atlas der deutschen Volkskunde – für den Fragebereich Hessen und Bestände der 1926 in Gießen gegründeten Hessischen Landesstelle für Volkskunde, die 1938 in das Kurhessische Landesamt für Volkskunde in Marburg integriert wurde. Nach dessen Auflösung 1945 ist in Hessen keine volkskundliche Lan­desstelle mehr eingerichtet worden, so dass die älteren Sammlungen, zunächst zerstreut, erst 1960 mit Gründung des Instituts fiir mitteleuropäische Volksfor­schung an der Philipps-Universität wieder zusammengeführt und betreut wur­den. Eine eigens eingerichtete Abteilung Hessen hat, federführend betreut durch OStR.i.H. Alfred Höck und zeitweilig unterstützt durch Dr. Dieter Kramer, neben anderen Sammlungsschwerpunkten den Aufbau eines Zeitungsarchivs zu volkskundlich relevanten Themengebieten konzipiert und durchgeführt, dessen Bestand mit der vorliegenden Gliederungsübersicht erschlossen wird. Nach 1986 wurde ein thematisch umfangreicher konzipiertes, von Prof. Dr. Martin Scharfe in der Dokumentationsstelle Hessen des damaligen Instituts für Europäische Ethnologie und Kulturforschung, wie es seit 1971 hieß, begründetes Zeitungsarchiv neu aufgebaut.

Eva Zwach, die eine Neuordnung des Bestandes vorgenommen und die vorlie­gende Gliederung erarbeitet hat, danke ich für diese Arbeit, erlaubt sie doch einen Überblick über die vorhandenen Bestände und erleichtert damit die Be­nutzung, zu der – insbesondere auch im Rahmen von Abschlussarbeiten – ermuntert sei. Sofern eine Gliederung des Bestandes bereits vorhanden war, ist diese beibehalten bzw. in die vorhandene Struktur der Sammlungsthematiken einge­ordnet worden. In einer kurzen Einführung zu jedem Sammlungsgebiet wird dessen Geschichte und Herkunft, soweit bekannt, nachgezeichnet; zusätzlich sind auch Angaben zum Inhalt sowie zu Benutzung und Potential des Bestandes gemacht worden. Dank gilt auch Franziska Peikert für die digitale Aufbereitung des Bestandsverzeichnisses.

Siegfried Becker