06.05.2021 "All the way down the rabbit hole"

Potenziale religionswissenschaftlicher Forschung als phänomen(be-)greifende kritische Wissenschaft im Spannungsfeld aktueller Verschwörungsmythologien

Workshop am Mittwoch, 19.05.2021, 14:00 Uhr, im Rahmen des Dies Academicus

Einwahldaten für diese Veranstaltung erfragen Sie bitte unter dem Betreff "Dies Academicus" bei zir@staff.uni-marburg.de.

Brunnenvergiftungen, Hexentränke, Chemtrails, Reptiloide und Corona-Leugner:innen – Verschwörungsmythen begegnen uns nicht nur im Netz, sondern auch vor der eigenen Haustür. Sie bieten Erklärungsmodelle und versuchen theoretisch zu erfassen, was nicht oder schwieriger erfassbar oder erklärbar ist. Wissenschaftliche Erkenntnisse werden in Frage gestellt und Zufälle, Ungereimtheiten und Widersprüchlichkeiten ausgeblendet.

Verschwörungsmythen beschäftigen sich nicht nur mit gesellschaftlichen Heraus­forderungen, sondern sie stellen selbst Herausforderungen dar, denen sich die Gesellschaft zuwenden muss: Mitunter sind sie gefährlich und befeuern menschen­verachtendes Gedankengut.

Wie kann eine wissenschaftliche Annäherung und Auseinandersetzung mit dem Thema Verschwö­rungsmythologien gelingen? (Wie) kann Wissenschaft diese Phänomene greifen, begreifen und darüber hinaus Diskurse aktiv mitgestalten? In unserem Workshop wollen wir Religionsforschung als kritische Wissenschaft vorstellen, die durch ihr Verhältnis zum Irrationalen, zum Emotionalen und wissenschaftlich schwer Fassbaren, einen reichen Erfahrungsschatz bietet. Aus religionswissenschaftlicher Perspektive werden wir im Workshop verschiedene Mythologien kreativ erforschen und uns dabei fragen, ob es wirklich Zufall ist, dass ein “Schamane” in das Weiße Haus eindringt oder Hare Krishna-Anhänger:innen auf Verschwörungs-Demonstrationen in Berlin mitlaufen.

Beteiligte:
Anna Matter (Fachbereich 03 Gesellschaftswissenschaften, Religionswissenschaft)
Paulina Rinne (Fachbereich 03 Gesellschaftswissenschaften, Religionswissenschaft)

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