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Vergangene Ausstellungen
Die Wirklichkeit des Mythos
Mythen der Yukpa aus Kolumbien und Venezuela - Eine Ausstellung
von April 2018 bis Dezember 2021
Die Ausstellungseröffnung fand am 13. April 2018 statt.
„Die Geschichten sind wahre Tatsachen, die unsere Vorfahren gelebt haben. Dank der Geschichten, werden die Kinder unserer Kinder wissen, woher sie kommen, wer sie sind und wie man lebt.“ (Ely Avila Saavedra 2017)
Mythen regen inhaltlich wie begrifflich zu vielschichtigen Gedanken an und haben zu vielerlei wissenschaftlichen Konzepten und Theorien geführt. Doch wie sehen Mythen in der Praxis aus?
Die Ausstellung geht Mythen der südamerikanischen Yukpa nach. Vier Stationen zeigen unterschiedliche Lebensbereiche, in denen Mythen sichtbar werden. Die Besucher*innen können materielle Gegenstände und fotografische Momentaufnahmen betrachten und Erzählungen lauschen.
Zugleich gewährt die Ausstellung Einblicke in die Forschungspraxis der Marburger Anthropolog*innen am Fach Sozial- und Kulturanthropologie. Welche Antworten geben Wissenschaftler*innen und die Yukpa selbst auf die Frage nach der Wirklichkeit des Mythos? Und was meinen Sie?
Hier finden Sie das Begleitheft zur Ausstellung (PDF, 20.3 MB) welches Sie über die Seiten des Bibliothekarchivs ebenfalls aufrufen können.
Begleitend dazu fand die Fotoausstellung "Zu Gast bei den Sokorpa-Yukpa. Impressionen aus der Serranía del Perijá" von Chris Schmetz statt.
Aus den Fotos der Ausstellung wurde ein Fotobuch zusammengestellt. Dies ist zu sehen unter:
www.behind-de-scenes.de/en/nanarh-yukpapi-we-are-yukpa/ | www.facebook.com/nanarhyukpapi/
KrisenMomente
von November 2015 bis Dezember 2017
Die Ausstellungseröffnung fand am 03. November 2015 statt.
„KrisenMomente“ präsentiert eine Auswahl von Fallbeispielen aus verschiedenen Kontinenten, die die Vielfalt von Krisen dokumentieren. Im Mittelpunkt steht eine Reihe ganz unterschiedlicher Phänomene und Ereignisse, die zu sozialen Brüchen und Wandel führen und sich in den Momenten Zeichen, Deutungen und Maßnahmen manifestieren. Die Ausstellung gibt jeder Krise dabei ihre eigene Ausdrucksform.
Mythen, Machtund Maskerade. Der geschmückte Mann in Neuguinea.
von April 2013 bis Juli 2014
Die Ausstellungseröffnung fand am 25. April 2013 um 19 Uhr statt.
Schmuck ist in allen Kulturen der Welt ein fester Bestandteil bei festlichen und rituellen Anlässen ebenso wie im Alltag. Er ist überall ein Mittel, mit dessen Hilfe der Mensch seinen Körper verschönern möchte, sich zuordnen oder abgrenzen will. Schmuckstücke können sehr komplexe Aussagen über ihren Träger enthalten und sich auf Geschlecht, Alter, Lebensabschnitt, politischen und gesellschaftlichen Status, ethnische und religiöse Zugehörigkeit, Weltanschauung, Beruf, wirtschaftlichen Wohlstand und andere soziale Merkmale beziehen.
Regional beschäftigt sich die Ausstellung insbesondere mit dem männlichen Schmuck aus Neuguinea. Von den Abelam stammt der Ausspruch: „Schöner als jede Skulptur ist ein geschmückter Mann“. In diesem Sinn steht in der Ausstellung der Mensch im Mittelpunkt und sein Verhältnis zur Natur, zur Schöpfung und zur Mythologie, welches durch Schmuck zum Ausdruck gebracht wird. Aber warum schmücken sich in Neuguinea hauptsächlich die Männer und weniger die Frauen? Welche Art von Schmuck ist vertreten? Welche mythischen Vorstellungen verbergen sich hinter dem männlichen Schmuck? Kann Schmuck Aussage, Zeichen und Symbol sein? Diesen und anderen Fragen kann der Besucher in der Ausstellung nachgehen. Zu sehen ist eine Auswahl an zum Teil noch nie gezeigten Objekten der Völkerkundlichen Sammlung, die durch Leihgaben der Religionskundlichen Sammlung Marburg sowie durch Exponate und Fotografien von Peter Schwarz ergänzt werden.
Konzeption und Umsetzung: Constanze Dupo
Vermächtnisse – Südamerika und die Völkerkunde in Marburg
von Oktober 2010 bis November 2012
Die Völkerkundliche Sammlung in Marburg beherbergt etwa 1200 ethnographische Objekte aus verschiedensten Regionen und Kulturen Südamerikas.
Die Gegenstände sind Vermächtnisse in doppelter Hinsicht: Sie repräsentieren die Kulturen, die sie herstellten, verwendeten und veräußerten, und zeugen von Sammlern und Forschern, die sie auf Reisen und Forschungsaufenthalten in Südamerika erwarben und sie der Völkerkundlichen Sammlung überließen. Die Objekte vermitteln somit nicht nur einen Einblick in die regionale und kulturelle Vielfalt dieses Kontinents, sondern widerspiegeln auch die unterschiedliche Sammlungsgeschichte und sind zum Großteil mit vergangenen und laufenden Forschungen im Fachgebiet Kultur- und Sozialanthropologie/Völkerkunde verbunden. Außerdem bilden die Objekte den Grundbestand von Ausstellungen, die das Fachgebiet vorwiegend im Rahmen von Lehrveranstaltungen durchführt.
Aus Anlass des 5. Treffens der Südamerika- und KaribikforscherInnen in Marburg (29.9.-3.10.2010) ist die folgende Ausstellung entstanden. Analog zu der Tagung, die WissenschaftlerInnen mit unterschiedlichen Forschungsschwerpunkten und -regionen innerhalb des Kontinents zusammenführt, zeigt sie Gegenstände aus unterschiedlichen Kulturen und kulturellen Kontexten. Bei der Auswahl der Objekte stand jedoch nicht die Inszenierung von Kultur im Vordergrund, sondern ihre Präsentation als Vermächtnisse. Die Objekte stehen daher stellvertretend für Forschende und Erforschte und bieten einen kleinen Einblick in die Marburger Völkerkunde.
Aus Platzgründen war es unmöglich, alle in der Sammlung vertretenen Kulturen „flächendeckend“ mit einzubeziehen. Es war uns ein besonderes Anliegen, auch einmal selten oder noch nie gezeigte Exponate aus dem Magazin zu holen. Die ausgewählten Objekte stammen von zehn indianischen Gruppen aus dem Andenraum, Paraguay und Amazonien und haben in den Jahren zwischen 1964 bis 2004 den Eingang in die Sammlung gefunden.
Konzeption und Umsetzung: Dagmar Schweitzer de Palacios und Constanze Dupont
Virtuelle Ausstellungen
Seit 2021
Die Wirklichkeit des Mythos - Mythen der Yukpa aus Kolumbien und Venezuela
„Die Geschichten sind wahre Tatsachen, die unsere Vorfahren gelebt haben. Dank der Geschichten, werden die Kinder unserer Kinder wissen, woher sie kommen, wer sie sind und wie man lebt.“ (Ely Avila Saavedra 2017)
Mythen regen inhaltlich wie begrifflich zu vielschichtigen Gedanken an und haben zu vielerlei wissenschaftlichen Konzepten und Theorien geführt. Doch wie sehen Mythen in der Praxis aus?
Die Ausstellung geht Mythen der südamerikanischen Yukpa nach. Vier Stationen zeigen unterschiedliche Lebensbereiche, in denen Mythen sichtbar werden. Die Besucher*innen können materielle Gegenstände und fotografische Momentaufnahmen betrachten und Erzählungen lauschen.
Zugleich gewährt die Ausstellung Einblicke in die Forschungspraxis der Marburger Anthropolog*innen am Fach Sozial- und Kulturanthropologie. Welche Antworten geben Wissenschaftler*innen und die Yukpa selbst auf die Frage nach der Wirklichkeit des Mythos? Und was meinen Sie?
Seit 2013
Canela: Rituale, Objekte und Sozialorganisation in einer dialektischen Gesellschaft
Die Canela sind eine im Nordosten Brasiliens lebende indigene Gruppe, die zu den Timbira gezählt wird. Ursprünglich als Ramkokamekrá bezeichnet, tragen sie heute die portugiesische Eigenbezeichung Canela. Heute leben etwa 1337 Canela im Siedlungsgebiet des Bundestaates Maranhão. Mehr erfahren…
Auf dieser Seite finden Sie alle Informationen die während des Lehrforschungsprojektes der Philipps-Universität Marburg des Winter- und Sommersemesters 2012/2013, auf der Grundlage der umfangreichen Canela-Sammlung der Ethnographischen Sammlung Marburg, erarbeitet wurden.
(Leitung: Prof. Dr. Ernst Halbmayer)
Seit 2010
Die Sateré-Mawé. Indianer Brasiliens zwischen neuer und alter Welt (2009-2010)
Obwohl die indigenen Gesellschaften Amazoniens nur eine verschwindend kleine Minderheit darstellen, werden diese Gruppen gerade wegen der Andersartigkeit ihrer Lebensweise wahrgenommen, welche der Zerstörungskraft der Zivilisation anscheinend noch widerstehen konnte. Tatsächlich jedoch sind auch die Indianer Amazoniens zunehmend in regionale, nationale und globale Prozesse einbezogen. Das Beispiel der Sateré-Mawé-Indianer des brasilianischen Amazonasgebiets, denen diese Online-Ausstellung gewidmet ist, soll zeigen, dass viele ihrer Probleme, aber auch der Lösungsstrategien auf diesem Spannungsfeld zwischen „alter“ und „neuer“ Welt angesiedelt sind.
Die Ausstellung wurde von den TeilnehmerInnen des Lehrforschungsprojektes „Umwelt, Konflikt und Transformation bei den Sateré-Mawé-Indianern Brasiliens“ erarbeitet, welches in das am Fachgebiet laufende Forschungsprojekt „Natur, Krise und Reform bei den Sateré-Mawé“ eingebettet war.
(Leitung: Wolfgang Kapfhammer)
Seit 2006:
Urwald-Vitrine-Internet: Eine Reise zu den Shuara Ecuadors
Die Ausstellung der Marburger Völkerkunde entstand in Kooperation mit dem Frankfurter Museum der Weltkulturen.
Sie präsentiert Objekte der Volksgruppe der Shuara, die am südöstlichen Andenabhang Ecuadors lebt und etwa 40 000 Menschen zählt. Die Objekte stammen aus dem Magazin des Frankfurter Museums und wurden 1976 vom jetzigen Marburger Institutsleiter Mark Münzel erworben, der damals am Frankfurter Museum arbeitete. Studierende der Völkerkunde wählten einige Objekte aus, fotografierten sie und stellten sie mit begleitenden Texten ins Internet. Dazu wurden Mythen und Liedtexte eingelesen, die die Wiener Ethnologin Elke Mader während ihrer Feldforschungen zwischen 1979 und 1999 bei den Shuara und benachbarten Gruppen aufzeichnete.
Der Titel der Ausstellung bezieht sich auf diesen Weg der ethnografischen Objekte aus dem tropischen Regenwald Ecuadors über das Museum in den virtuellen Raum, gleichzeitig ein Weg vom Materiellen zum Virtuellen. Dieser Schritt erscheint gerade im Falle der Shuara gerechtfertigt, stellt für sie in ihrer alten Religion die diesseitige Welt doch nur eine Illusion der jenseitigen Welt dar, der eigentlich realen.
Eine Übersicht weiterer vergangener Ausstellungen der Ethnographischen Sammlung finden Sie als Download (PDF, 380 KB).