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Institutskolloquium: Kants Theorie des Mitgefühls

Veranstaltungsdaten

Jens Timmermann (St. Andrews): Kants Theorie des Mitgefühls 

Anlässlich des 300. Geburtstags von Immanuel Kant lädt das Marburger Institut für Philosophie herzlich zu dem Vortrag "Kants Theorie des Mitgefühls" von Jens Timmermann ein.

Der Vortrag findet am 16.04.24. um 16:00 Uhr (c.t.) in dem Raum 03B06 (Wilhelm-Röpke-Straße 6b) statt.

Weitere Vorträge im Rahmen des Institutskolloquiums finden Sie hier.

Abstract:

In der “Grundlegung zur Metaphysik der Sitten” von 1785 behauptet Kant, moralkonformes Handeln sei nur dann moralisch gut, wenn es “aus Pflicht” oder aus “Achtung für das moralische Gesetz” erfolge. Handlungen aus Mitgefühl (bei Kant oft “Teilnehmung”, heute meist “Empathie”) haben dagegen keinen moralischen Wert. Deshalb erstaunt es, daß er die “teilnehmende Empfindung” in seiner späten “Metaphysik der Sitten” von 1797 eingehend bespricht und positiv bewertet. Es ist unsere Pflicht, die Orte, an denen sich bedürftige Menschen befinden, aufzusuchen; denn, so Kant, das schmerzhafte Mitgefühl ist ein natürlicher Antrieb, "dasjenige zu thun, was die Pflichtvorstellung für sich allein nicht ausrichten würde”. Sind diese Ausführungen mit dem Motivationsrigorismus der “Grundlegung” vereinbar? Sind sie Ausdruck eines späten Pragmatismus? Wie ist Kants Theorie des Mitgefühls überhaupt zu verstehen?