01.02.2025 Von Marburg nach Brüssel: Eine Exkursion in das Herz der Europäischen Union
18 Studierende lernten die Europäische Union, ihre Institutionen und Abläufe vor Ort kennen.
An vier Tagen haben achtzehn Studierende des Faches Politik/Wirtschaft das politische Brüssel erkundet. Das Ziel der Exkursion war es, die Institutionen und Abläufe der Europäischen Union näher kennenzulernen. Im Rahmen eines Seminars bei Philipp Klingler unter dem Titel „(Politische) Europabildung) – Ansätze, Perspektiven und Herausforderungen“ wurden die Studierenden mit dem politischen Mehrebenensystem der Europäischen Union vertraut gemacht. Die Komplexität dieses Systems sui generis lässt sich vor Ort aber noch besser verstehen – so machte sich die Reisegruppe am 3. Dezember von Frankfurt aus auf den Weg.
Nach der Ankunft stand die Begegnung mit dem Europäischen Viertel im Vordergrund: Mit einer virtuellen Stadtführung des Europäischen Parlaments wurden die Biographien der Namensgeberinnen und Namensgeber von Gebäuden und Plätzen rund um das Parlament vorgestellt. Die eingebauten Rätsel führten die Studierenden auf eine Suche nach dem Urheber der Europaflagge, Arsène Heitz, quer durch das Europaviertel.
Der zweite Tag stand im Zeichen der Institutionen: In der Europäischen Kommission und im Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss wurden die institutionellen Abläufe, Zuständigkeiten und Herausforderungen von kundigen Referenten erläutert. Das Besondere an den Referenten: Sie selbst sind in den Institutionen hauptamtlich tätig und berichten interessierten Bürger*innen damit direkt aus ihrem Arbeitsalltag. Am Nachmittag wurde die Exkursionsgruppe in der Vertretung des Landes Hessen empfangen. Der Referatsleiter für Angelegenheiten des Hessischen Ministeriums für Kultus, Bildung und Chancen, Christoph Heider, berichtete von seinem Werdegang, der ihn bis nach Brüssel führte. Neben seinen täglichen Zuständigkeiten diskutierte er mit der Gruppe über die Zukunft der Europäischen Integration und des europäischen Bildungsraumes.
Prof. Dr. Sven Simon ist CDU/EVP-Abgeordneter im Europäischen Parlament – und von Beruf Professor für Rechtswissenschaften an der Philipps-Universität Marburg. Im Gespräch diskutierten er und die Exkursionsgruppe die Herausforderungen und Chancen des europäischen Parlamentarismus. Anschließend nahm sich Udo Bullmann, Europa-Abgeordneter der SPD/S&D, Zeit für ein Gespräch über die Zukunft Europas und die Rolle der Jugend. Seine Mitarbeiterin führte die Exkursionsgruppe schließlich auf die Besuchertribüne des Plenums, bevor der Nachmittag zur freien Verfügung stand und viele Studierende das Haus der Europäischen Geschichte besuchten.
Der vierte und letzte Tag hatte den frühestens Programmpunkt: den Besuch des Europäischen Rates bzw. des Rates der Europäischen Union. Um halb Acht morgens machte sich die Exkursionsgruppe auf den Weg zu einer besonderen Führung durch das eindrucksvolle Ratsgebäude. Durch den frühen Zeitpunkt konnten die Studierenden im Ratssaal stehen – auf den bunten Teppichmosaiken, auf denen ansonsten Olaf Scholz und die anderen europäischen Staats- und Regierungschefs um europäische Lösungen ringen. Mit dem Eintreffen der europäischen Minister für Landwirtschaft endete die Führung und die Exkursion.
Das Nachbereitungsseminar in der folgenden Woche wurde genutzt, um über die Chancen für eine politische Europabildung in der Schule zu diskutieren sowie Erfahrungen und gewonnene (Er-)Kenntnisse unter fachdidaktischen und fachwissenschaftlichen Gesichtspunkten zu reflektieren..
Die Exkursion wurde aus dezentralen QSL-Mitteln durch das Zentrum für Lehrkräftebildung bezuschusst. Vielen Dank!
Kontakt
Philipp Klingler
Mail: philipp.klingler@uni-marburg.de
Institut für Politikwissenschaft
Ketzerbach 63
35037 Marburg