09.05.2021 Podiumsdiskussion zum Thema "Demokratiebildung als schulisches Aufgabenfeld" am 19. Mai 2021
Der Arbeitsbereich Didaktik der politischen Bildung richtet in Kooperation mit dem Zentrum für Lehrerbildung bei dem diesjährigen DIES Academicus am 19. Mai 2021 eine Podiumsdikussion zum Thema "Demokratiebildung als schulisches Aufgabenfeld – Perspektiven universitärer Lehrer:innenbildung in Zeiten gesellschaftlicher Herausforderungen" aus. Diskutieren werden Beteiligte aus der ersten und zweiten Phase der Lehrer:innenbildung sowie Studierende.
Liberale Demokratien stehen unter Druck: Rechtsextremistische Angriffe, gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, rechtspopulistische Parteien in den Parlamenten, soziale Ungleichheit und ein schwindendes Vertrauen in die demokratischen Institutionen sind nur einige der Diagnosen, die den westlichen Demokratien zurzeit gestellt werden. Oskar Negt hat herausgestellt, dass die Demokratie nicht nur „die anstrengendste und verletzlichste Gesellschaftsordnung“, sondern auch die „einzige staatliche verfasste Gesellschaftsordnung, die in ständig erneuter Kraftanstrengung gelernt werden muss“, ist. Die Schule als Sozialisationsinstanz, die von allen Kindern und Jugendlichen besucht wird, eröffnet gerade dadurch für die Demokratiebildung in einer pluralistischen Gesellschaft große Chancen. Die Kultusministerkonferenz unterstreicht daher die Rolle der Schule „als Ort der demokratischen Wissensvermittlung und gleichzeitig als demokratischer Erfahrungsraum“.
Demokratiebildung ist neben der Bildung für nachhaltige Entwicklung und der Medienbildung eines der zentralen fächerübergreifenden Aufgabenfelder, das für alle angehenden Lehrkräfte von großer Bedeutung ist. Die universitäre Lehrer:innenbildung steht nun vor der Aufgabe, ihren Studierenden diesbezügliche Angebote zur Entwicklung einer professionellen Haltung zu machen und sie in ihrem Kompetenzerwerb zu fördern. Im Rahmen einer Podiumsdiskussion mit Studierenden und Vertreter:innen der 1.und 2. Phase der Lehrer:innenbildung möchten wir u. a. folgende Fragen diskutieren: Welche Rolle nimmt die Schule im Kontext gesellschaftlicher Herausforderungen ein? Inwiefern kann sie Demokratiebildung unterstützen, wo liegen ihre Limitationen? Wie können Lehramtsstudierende in der Universität auf diese Aufgabe vorbereitet werden?
Beteiligte
- Dr. Reiner Becker (Leiter des Demokratiezentrums Hessen)
- Sophia Farroukh (Studentin der Fächer Englisch und Politik-Wirtschaft)
- Prof. Dr. Susann Gessner (Fachbereich Gesellschaftswissenschaften und Philisophie, Professorin für Didaktik der politischen Bildung)
- Annette Huppert (Geschäftsführerin des Zentrums für Lehrerbildung)
- Prof. Dr. Esther Dominique Klein (Fachbereich Erziehungswissenschaften, Professorin für Schulentwicklungsforschung)
- David Lewandowski (Student der Fächer Geographie und Politik-Wirtschaft und Referent im Schwulenreferat des AStA)
- Maik Schmidt (Lehrer an der Elisabethschule Marburg und Fachausbilder am Studienseminar für Gymnasien Marburg für Politik- Wirtschaft)
Kontakt
Philipp Klingler
Tel.: +49 6421 28-24855
Mail: philipp.klingler@uni-marburg.de
Wilhelm-Röpke-Straße 6G
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