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Erstes Staatsexamen

Anselm Wagner

Die Erste Staatsprüfung können Sie grundsätzlich an allen Fachgebieten des Instituts für Politikwissenschaft ablegen. An unserem Arbeitsbereich bieten wir Ihnen ebenfalls an, dass Sie im Rahmen der Ersten Staatsprüfung die Wissenschaftliche Hausarbeit, die schriftliche oder mündliche Prüfung ablegen. 

Allgemeine Informationen

Alle Prüfungsformate müssen frühzeitig vorab, d. h. ein Semester zuvor (Mai/Juni, wenn Sie im Herbst resp. November/Dezember, wenn Sie im Frühling die Prüfung ablegen wollen), besprochen werden.  Bitte beachten Sie , dass bei einer Klausur die Themen in einer festgelegten Frist der Lehrkräfteakademie durch die/den Prüfer/-in gemeldet werden müssen. Die Themen der mündlichen Prüfung werden lediglich mit dem/der Erstprüfenden abgesprochen - dies sollte allerdings auch rechtzeitig geschehen! Nutzen Sie hierfür die angebotenen Sprechstunden und das Examenskolloquium, da keine Beratung per E-Mail erfolgt. Die Einladung zum Examenskolloquium erhalten Sie von Ihrer Prüferin/Ihrem Prüfer, sobald Sie sich für die Wissenschaftliche Hausarbeit, die schriftliche oder mündliche Prüfung entschieden haben und als Examenskandidat/-in akzeptiert wurden.

Eine erste Orientierung für Themen Ihrer Prüfung erhalten Sie durch die Lektüre der übergreifenden, aber auch themenspezifischen  Literaturempfehlungen auf unserer Website. Im Wesentlichen handelt es sich dabei um Titel, die auch in Lehrveranstaltungen schon Pflichtlektüre waren. Die Grundlagenliteratur soll einerseits einen gewissen gemeinsamen Kenntnisstand sicherstellen und es Ihnen andererseits erleichtern, Ihre konkreten Prüfungsthemen in den Gesamtzusammenhang der politikdidaktischen Diskussion einzuordnen. Auch Ihre bisher besuchten Lehrveranstaltungen können bei der Findung von passenden Themen eine hilfreiche Orientierung bieten.

Sie müssen für alle Prüfungsformen am Institut für Politikwissenschaft nur eine/-n Prüfer/-in kontaktieren. Bei mündlichen Prüfungen wird der Beisitz automatisch bestimmt. 

Prüfungsformen

  • Wissenschaftliche Hausarbeit

    Sie können die Wissenschaftliche Hausarbeit im Bereich der Fachdidaktik schreiben. Sie sind in der Themenwahl völlig frei, sofern sich ein eindeutiger Bezug zur Politischen Bildung erkennen lässt. Sie können also sowohl eigene Interessen als auch Vorkenntnisse aus besuchten Seminaren in Ihre Themenfindung einbringen. Möglich sind hier sowohl theoretische Arbeiten zu aktuellen Kontroversen oder Ansätzen in der Politikdidaktik als auch empirische Arbeiten im Bereich der Lehr-Lern-Forschung. Der Mindestumfang beträgt 60 Seiten. Bitte beachten Sie den  Leitfaden zum wissenschaftlichen Arbeiten. Voraussetzung für eine Anfrage bei den Mitarbeiter/-innen des Arbeitsbereichs ist, dass Sie bei dem-/derjenigen zuvor ein Seminar im Vertiefungsbereich (Konzepte der Politikdidaktik, Aufgaben- und Inhaltsfelder der politischen Bildung) abgeschlossen haben.

    Wichtig: Sollten Sie die wissenschaftliche Hausarbeit im Fachgebiet Didaktik der politischen Bildung zu schreiben, müssen Sie, sofern Sie die Klausur als Prüfungsformat im Fach Politik/Wirtschaft wählen, diese in der Fachwissenschaft ablegen. Dadurch wird sichergestellt, dass Ihre Examensprüfung auch fachwissenschaftliche Anteile enthält.

    Bitte setzen Sie sich frühzeitig mit uns in Verbindung, damit sich der Themenfindungsprozess systematisch und mit Beratungshilfe vollziehen kann. In einer ersten Sprechstunde sollten Sie bereits Themenvorschläge, Interessen und Ideen mitbringen, sodass Sie zielführend beraten werden können. Nach einer ersten Konkretisierung legen Sie spätestens zur zweiten Sprechstunde ein Kurzexposé vor (siehe unten).

    Beispiele für Themen aus den letzten Jahren

    Was kann Satire? Politikdidaktische Potenziale von Satire im Kontext schulischer politischer Bildung

    Rechtspopulismus auf Social Media – Ansätze und Herausforderungen der politischen (Medien-)Bildung 

    Internationale Konflikte im Politikunterricht – Grundlagen, Herausforderungen und Ansätze der politischen Bildung

    Demokratiebildung und Extremismusprävention – eine kritische Betrachtung 

    Migration und Integration im Politikschulbuch – eine qualitative Untersuchung 

    Politische Bildung als Unterrichtsprinzip im Fachunterricht Biologie. Über welche Kompetenzen müssen Lehrkräfte verfügen?

    Politische Bildung in der Berufsschule – Perspektiven von Schülerinnen und Schülern in der dualen Berufsausbildung. Eine qualitative Interviewstudie

    Potentiale und Grenzen von Pen-and-Paper-Rollenspielen im konstruktivistisch orientierten Politikunterricht

    Bildung für nachhaltige Entwicklung in der schulischen politischen Bildung – eine kritische Betrachtung

    Mündigkeit oder Entpolitisierung? Eine kritische Analyse von Engagementstrategien anhand des Ansatzes des Service Learnings

    Das Kurzexposé

    Das Kurzexposé hilft durch die Darlegung des Arbeitsvorhabens dabei, Ihre Gedanken zu strukturieren. Die Formulierung des Erkenntnisinteresses, der Fragestellung, der Entwurf einer vorläufigen Gliederung und die erste Literaturrecherche sind häufig wichtige Schritte auf dem Weg zu einer ‚guten‘ Abschlussarbeit. Leerstellen oder Probleme können anhand des Kurzexposé noch vor dem Verfassen der eigentlichen Ausarbeitungen – Ihnen und dem/der Dozent/-in – offengelegt werden. Das Kurzexposé ist daher auch die ideale Gesprächsgrundlage für die Sprechstunde. Die Zeit, die Sie in das Verfassen des Exposés investieren, zahlt sich am Ende aus.

    Beachten Sie beim Abfassen des Kurzexposés die allgemeinen Hinweise für das wissenschaftliche Arbeiten. Sie sollten das Thema und auch seine Relevanz, eine präzise und beantwortbare Fragestellung sowie eine nachvollziehbare, übersichtliche Gliederung formulieren. Des Weiteren sollte Ihr Kurzexposé eine erste Auswahl an relevanter, idealerweise bereits gesichteter Literatur beinhalten. Achten Sie darauf, dass Sie nicht nur auf fachwissenschaftliche, sondern auch auf politikdidaktische Literatur zurückgreifen.

    Ihr Exposé (ca. 2-3 Seiten) sollte folgende Punkte enthalten:

    1.     Hinführung zum und Einführung in das Thema im Fließtext (Problemaufriss, Relevanz, eigenes Interesse, Fragestellung, Vorstellung des Vorgehens, erste Einführung im Stile einer Einleitung)

    2.     Vorläufige Gliederung 

    3.     Literaturauswahl (min. zehn Publikationen)

    Senden Sie Ihr Kurzexposé spätestens drei Tage vor dem Sprechstundentermin Ihrer/Ihrem Betreuer/-in zu.

  • Schriftliche Prüfung (Klausur)

    Für den Fall, dass Sie die Klausur in der Fachdidaktik schreiben, entstammen die Klausurfragen drei fachdidaktischen Themenbereichen. Beachten Sie, dass es nicht möglich ist, die Klausur in der Fachdidaktik abzulegen, wenn Sie hier bereits die Wissenschaftliche Hausarbeit geschrieben haben.

    Im Vorfeld werden mit uns drei Themengebiete besprochen. Hieraus entwickeln wir drei konkrete Aufgabenstellungen. Die Lehrkräfteakademie wird eine Aufgabenstellung streichen und Ihnen in der Klausur zwei Aufgabenstellungen vorlegen, von denen Sie schließlich eine Aufgabenstellung zu bearbeiten haben.

    Beispiele für häufig gewählte Prüfungsthemen in der Didaktik sind:

    1. ein fachdidaktischer Theorieansatz (z. B. „Mündigkeit als Zielperspektive politischer Bildung“, klassische Autoren und ihre Ansätze, wie z. B. Kurt G. Fischer, Wolfgang Hilligen oder Rolf Schmiederer, „Politik- vs. Demokratie-Lernen“);

    2.·ein fachdidaktisches Prinzip (z. B. “Exemplarisches Lernen”, „Konfliktorientierung nach H. Giesecke“);

    3. ein historisches Thema (z. B. “Politische Bildung in der Weimarer Republik”, „Staatsbürgerkunde in der DDR“, „Politische Erziehung im Nationalsozialismus“);

    4. ein methodenorientiertes Thema (z. B. “Spiele und spielerische Lernformen im Fach Politik und Wirtschaft”, „Planspiele als handlungsorientierte Methode der politischen Bildung“);

    5. ein inhaltsbezogenes Aufgaben- und Problemfeld politischer Bildung (z. B. “institutionenkundliches Lernen”, „(sozio-)ökonomische Bildung“, „Politische Europabildung“, „Rechtsextremismus als Herausforderung politischer Bildung“, „Menschenrechtsbildung als Aufgabe politischer Bildung“);

    6. eine aktuelle Entwicklung oder Kontroverse (z. B. “Nationale Bildungsstandards”, “Konstruktivistische Didaktik in der politischen Bildung”, „Kompetenzorientierung im Fach Politik und Wirtschaft“, „Ökonomische vs. Politische Bildung“, „Bildung für nachhaltige Entwicklung als politisches Lernen“, „Medienbildung und -kritik“, „Politische Bildung in der Migrationsgesellschaft“).

  • Mündliche Prüfung

    In der mündlichen Prüfung werden vier Themen geprüft. Wenn Sie die mündliche Prüfung in der Fachdidaktik ablegen, werden Sie über drei fachdidaktische und ein fachwissenschaftliches Thema geprüft. Die Prüfung dauert 60 Minuten. Jedes Thema wird ca. 15 Minuten lang geprüft. Dabei beginnen Sie mit einem kurzen, drei- bis fünfminütigen Eingangsstatement, in dem Sie das Thema grundlegend erläutern, bevor wir anschließend anhand von drei bis vier Thesen das Thema vertieft diskutieren.

       

    Bei der Themenabsprache wird von der prüfenden Lehrperson darauf geachtet, dass die Themen weit genug sind, um auf einer hinreichenden Literaturgrundlage genügend Material für das Gespräch zu bieten, aber auch eng genug, um für Sie im Rahmen einer Prüfungsvorbereitung bearbeitbar zu sein. Die Themen können an Studieninhalte (Referate, Hausarbeiten, Seminarthemen) anschließen, müssen es aber nicht. Sie dürfen sich nicht unmittelbar mit dem Thema Ihrer Examensarbeit oder mit Themen anderer mündlicher und schriftlicher Prüfungen (z. B. in der Erziehungswissenschaft) doppeln. Querverbindungen sind aber möglich und durchaus sinnvoll.

    Beispiele für häufig gewählte Prüfungsthemen in der Didaktik sind:

    1. ein fachdidaktischer Theorieansatz (z. B. „Mündigkeit als Zielperspektive politischer Bildung“, klassische Autoren und ihre Ansätze, wie z. B. Kurt G. Fischer, Wolfgang Hilligen oder Rolf Schmiederer, „Politik- vs. Demokratie-Lernen“);

    2.·ein fachdidaktisches Prinzip (z. B. “Exemplarisches Lernen”, „Konfliktorientierung nach H. Giesecke“);

    3. ein historisches Thema (z. B. “Politische Bildung in der Weimarer Republik”, „Staatsbürgerkunde in der DDR“, „Politische Erziehung im Nationalsozialismus“);

    4. ein methodenorientiertes Thema (z. B. “Spiele und spielerische Lernformen im Fach Politik und Wirtschaft”, „Planspiele als handlungsorientierte Methode der politischen Bildung“);

    5. ein inhaltsbezogenes Aufgaben- und Problemfeld politischer Bildung (z. B. “institutionenkundliches Lernen”, „(sozio-)ökonomische Bildung“, „Politische Europabildung“, „Rechtsextremismus als Herausforderung politischer Bildung“, „Menschenrechtsbildung als Aufgabe politischer Bildung“);

    6. eine aktuelle Entwicklung oder Kontroverse (z. B. “Nationale Bildungsstandards”, “Konstruktivistische Didaktik in der politischen Bildung”, „Kompetenzorientierung im Fach Politik und Wirtschaft“, „Ökonomische vs. Politische Bildung“, „Bildung für nachhaltige Entwicklung als politisches Lernen“, „Medienbildung und -kritik“, „Politische Bildung in der Migrationsgesellschaft“).

    Die Suche nach einschlägiger Literatur gehört zu Ihren Aufgaben bei der Vorbereitung der Prüfung. Neben den wichtigsten Buchveröffentlichungen (Monographien, Sammelbände) zum jeweiligen Thema sollte auch in den letzten Jahrgängen der einschlägigen Fachzeitschriften nach aktuellen Beiträgen gesucht werden. Selbstverständlich kann die/der Prüfer*in bei auftretenden Problemen Tipps und Hinweise geben. Sie sollten spätestens zwei Wochen vor der Prüfung (besser gegen Ende des vorherigen Semesters) eine Liste Ihrer ausgewählten Literatur abgeben (bzw. per E-Mail schicken), damit ggf. auf Leerstellen bei der Auswahl hingewiesen werden kann.

    Das Thesenpapier dient Ihrer gedanklichen Vorbereitung auf die mündliche Prüfung und gibt Ihren Prüfer*innen einen Eindruck davon, welche Aspekte Sie in den Fokus Ihrer Prüfung rücken. Es enthält zu jedem Thema:

    1. eine Gliederung Ihres drei- bis fünfminütigen Eingangsstatements,

    2. drei bis vier Thesen, an denen das Thema grundlegend und kontrovers diskutiert werden kann sowie

    3. die verwandte Literatur.

    Der Umfang je Thema sollte 2 Seiten nicht übersteigen. Ihr Thesenpapier enthält ferner Ihren Namen, Ihre Erst- und Zweitprüfer/-innen sowie Ihren Prüfungstag und Prüfungszeitraum. Bitte übermitteln Sie Ihr Thesenpapier spätestens fünf Tage vor dem Prüfungstermin als eine PDF-Datei an die erst- und zweitprüfende Person. Sie selbst dürfen Ihr Thesenpapier nicht mit in die Prüfung bringen.

Fristen, Zulassung und Anmeldung

Bei der Lehrkräfteakademie erfahren Sie alle relevanten Fristen, Zulassungs- und Anmelderegularien zur Ersten Staatsprüfung.