Hauptinhalt

Digitale Ideengeschichte

Porträt Niccolo Machiavelli nach Santi die Tito (16. Jahrhundert) / Ausschnitt einer künstlich verpixelten schwarz-weißen Fotografie vor weißem Hintergrund und mit orangem Unterstrich
Abb.: Oxford University Press

Über digitale politische Kultur, politische Transformationen durch Technologien, Technikphilosophie als politische Theorie und Vernetzung als politische Bild- und Ideengeschichte.

Team: PD Dr. Marion Näser-Lather, Dr. Jörg Probst

oranger Schriftstreifen mit Eulen-Motiv nach Francisco de Goya, Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer (1797)

Essay
Digitaler "Kalter Krieg"?
"Cold War Aesthetics" im Stil des 1980er Jahre auf "Youtube". Ein Forschungsbericht
Von Anton Hahn.
"Entscheidend für die Eignung zur Untersuchung war das „Aufleben-Lassen der 1980er Jahre“, also die Verwendung von Stilmerkmalen, die den Zuschauer die 1980er Jahre reflexhaft wiedererkennen ließen. Der Inhalt musste also nicht zwingenderweise mit originalen, in den 1980er Jahren entstandenen Bildern oder Musik gepaart worden sein. Wichtig war, dass die Inhalte – also Darstellung von Kriegen, Konflikten und Waffen - durch die „ästhetische Brille“ der 1980er Jahre gesehen wurden."
Volltext als PDF-Download.

  • Veranstaltungsarchiv

    Foto: Christian Stein

    Sommersemester 2020
    Seminar im Masterstudiengang Politikwissenschaft
    Politische Maschinen. "Technokratie" als analoge und digitale Bild- und Ideengeschichte
    Dr. Jörg Probst
    Science-Fiction-Phantasien umkreisen immer wieder die Frage nach der Eigendynamik des technischen Fortschritts und dem Austritt der Maschinen aus ihrer bloß dienenden Funktion als Medien oder Instrumente hin zu eigenständigen Subjekten. Die zunehmende Menschenähnlichkeit „künstlicher Intelligenz“ führt zu dem letztlich immer auch politischen Problem des freien Willens von Artefakten und den Persönlichkeitsrechten von Techniken oder Technologien. Welche hohe Eigen-Mächtigkeit die von Menschen geschaffenen Geräte erlangen können, wurde und wird in der Wirksamkeit von Algorithmen deutlich, die im Börsenhandel oder in der digitalen Kommunikation selbstständig agieren und Entscheidungen fällen. Was als Dystopie der digitalisierten Welt erscheint, hat sein Vorleben in früheren Betrachtungen über die Verselbständigung von analogen Instrumenten und Geräten, aber auch von Verfahren und Institutionen und wie sie der Zweckbestimmung und Kontrolle durch den Menschen entgleiten. Das nicht nur Jemand, sondern auch Etwas Macht haben und Macht ausüben kann und zuweilen sogar ausüben muss, ist Teil der Staatstheorie von Thomas Hobbes und wurde seitdem in wiederkehrenden Technokratie-Debatten diskutiert. Das Seminar schließt an das im Wintersemester 2019/20 abgehaltene Orientierungsseminar „Digitalisierung – eine Ideengeschichte“ an und diskutiert Utopien und Dystopien der Herrschaft durch Technik von der Frühen Neuzeit bis heute.

    11.Februar 2020

    Hearing
    Technologien der Macht. Digitalisierung in Forschung und Lehre politikwissenschaftlicher Lehrbereiche. Ein Vergleich.
    Mit Nikolas Fiekas M.A. (Marburg), Dr. Fabian Georgi (Marburg), Dr. Jörg Probst (Marburg) und Nils Vief M.A. (Marburg).
    Programmflyer als PDF-Download.

    Wintersemester 2019/20
    Seminar im Masterstudiengang Politikwissenschaft
    Digitalisierung - eine Ideengeschichte. Politische Theorien des Internet
    Umbrüche in der Kommunikationstechnologie sind politische Umbrüche. In diesem Sinne waren die Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern oder die Geburt des Kinos und der Television nicht nur technologische, sondern auch politische Zäsuren. Doch anders als diese medialen Revolutionen, deren politische Tragweite erst nachträglich Medientheoretiker des 20. Jahrhunderts wie Marshall McLuhan oder Walter Benjamin durchdachten, wurden die Digitale Revolution und die Erfindung des Internet von Anfang an von politischen Theorien begleitet und inspiriert. Diese dynamische Interaktion von politischem Denken und kommunikationstechnologischer Innovation steht an der Wiege des Internet als ursprünglich militärischem Projekt, prägt den Siegeszug des WorldWideWeb als Grenzen überschreitende basisdemokratische Vernetzung und mündet vorläufig in die Logik digital erzeugter Konflikte wie Hatespeech und Hetze in Sozialen Medien oder durch Cyberkriminalität in „hybriden Kriegen“. Das Seminar vergleicht Texte des 20. und 21. Jahrhunderts über die „neuen Medien“ als politische Theorie und verfolgt die Digitalisierung als politischen Transformationsprozess zwischen Technikeuphorie und Technikkritik.
    Dr. Jörg Probst

    07.November 2019/20
    Vortragsreihe "Was ist Politik?" / Semesterschwerpunkt "Kunst und Politikwissenschaft"
    Mythen, Rückeroberung und heroischer Kampf
    Die pathetische Bildlichkeit rechtsextremer Memes im digitalen Raum
    Nick Nestler B.A. (Marburg)

    Sommersemester 2019
    Vortragsreihe in Kooperation mit dem Marburg Center for Digital Culture and Infrastructure (in Gründung)
    "Digitale Kultur - Kultur digital"
    Die Vortragsreihe "Digitale Kultur - Kultur digital" fragte nach den wechselseitigen Bedingungen und Abhängigkeiten von Kultur, Politik und Technologie im 21. Jahrhundert. Die Beiträge gaben einen Einblick in die Vielfältigkeit der laufenden Forschungen zur digitalen Kultur und zur Kultur des Digitalen.
    Mit Prof. Dr. Susanne Buckley-Zistel (Marburg), Prof. Dr. Christoph Bareither (Berlin), Prof. Dr. Malte Hagener (Marburg), Florian Irgmaier M.A. (Berlin), Prof. Dr. Sybille Krämer (Berlin), PD Dr. Marion Näser-Lather (Marburg), Dr. Jörg Probst (Marburg), Nils Reichert M.A. (Marburg), Dr. Christian Schönholz (Marburg) und Mira Wallis M.A. (Lüneburg).

    Flyer als PDF-Download
    Plakat als PDF-Download
    Picturecard als PDF-Download
    Sticker als PDF-Download

  • Essays

    Foto: Christian Stein

    Anton Hahn
    Digitaler "Kalter Krieg"? "Cold War Aesthetics" im Stil des 1980er Jahre auf "Youtube". Ein Forschungsbericht
    "Entscheidend für die Eignung zur Untersuchung war das „Aufleben-Lassen der 1980er Jahre“, also die Verwendung von Stilmerkmalen, die den Zuschauer die 1980er Jahre reflexhaft wiedererkennen ließen. Der Inhalt musste also nicht zwingenderweise mit originalen, in den 1980er Jahren entstandenen Bildern oder Musik gepaart worden sein. Wichtig war, dass die Inhalte – also Darstellung von Kriegen, Konflikten und Waffen - durch die „ästhetische Brille“ der 1980er Jahre gesehen wurden."
    Volltext als PDF-Download.

    Nick Nestler
    Memetische Bilderkämpfe. Rechtsextreme Memes - eine politische Ikonographie
    "Bei der zielgerichteten Suche nach Memes innerhalb rechter Netzwerke auf Social-Media-Plattformen fallen zwei Aspekte besonders auf: 1. das allgemein hohe Maß an pathetischer Bildlichkeit und 2. eine immense Menge an Visualisierungen mit historischen Bezügen."
    Volltext als PDF-Download.