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Willkommen am Fachgebiet Allgemeine Soziologie!

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Der Arbeitsbereich Allgemeine Soziologie ist federführend für die Theorieausbildung im Rahmen der B.A.- und M.A.-Studiengänge zuständig. Zum umfassenden Programm des Arbeitsbereichs gehört in Forschung und Lehre sowohl die Auseinandersetzung mit den Klassikern des soziologischen Denkens (Durkheim, Tarde, Weber, Simmel, Elias u.a.) als auch die multiperspektivische Weiterführung neuerer sozialtheoretischer und soziologischer Ansätze (Poststrukturalismus, Posthumanismus, Neomaterialismus usw.). Grundfragen und Grundbegriffe der Soziologie (Gemeinschaft, Gesellschaft, Kultur, Macht, Herrschaft u.v.a.) werden ebenso thematisiert wie gegenwärtige Diskussionen neuester Trends der sozial- und kulturwissenschaftlichen Forschung (aktuell insbesondere planetares, ökologisches und geosoziologisches Denken). Insgesamt steht der Arbeitsbereich für eine neomaterialistische, neovitalistische und posthumane Ausrichtung soziologischer Theoriebildung, die einen Beitrag dazu leisten will, die antiräumliche, antikörperliche, antidingliche und antiästhetische Ausrichtung der Mainstream-Soziologie zu überwinden. Anstrengungen in dieser Richtung finden Sie unter den Rubriken Lehre, Publikationen und Forschung.

Aus aktuellem Anlass: "Nicht die wissenschaftlichen Theorien und Modelle bestimmen, mit welcher Art von Räumen und Konflikten wir es zu tun haben, sondern die handelnden Akteure. Wird dies nicht berücksichtigt, drohen fatale Fehleinschätzungen von politischen Situationen, vor denen auch eingefleischte Politprofis nicht gefeit sind: Erst kürzlich hat der ehemalige Bundesaußenminister Joschka Fischer in einem Interview mit dem Spiegel Wladimir Putins vermeintlich antiquierte Sicht der Dinge kritisiert: 'Sein Kardinalfehler ist es zu glauben, dass Macht auch im 21. Jahrhundert von territorialer Größe abhängt. Aber sie hängt vor allem von wirtschaftlicher Stärke und einer breiten gesellschaftlichen Modernisierung ab.' Ganz im Gegenteil: Solange Akteure Territorien für wichtig halten, sind sie wichtig. Die Versäumnisse des Westens im Ukraine-Konflikt könnten gerade darin bestehen, die Bedeutung territorialer Fragen im 21. Jahrhundert unterschätzt zu haben. Allein durch den Hinweis Wladimir Putin hänge 'veraltetem Denken' an, wird sich der russische Diktator sicherlich nicht von seinem eingeschlagenen Kurs abbringen lassen."
(Markus Schroer: Grenzen in einer entgrenzten Welt, in: Berliner Republik. Das Debattenmagazin 16 (2014), H. 6, S. 24)

"Stets wieder sind andere Augen nötig, um von neuem sichtbar zu machen, auf andere Weise, was längst gesehen, doch nicht bewahrt werden konnte." (Helmuth Plessner)

"Uns aufmerksamer zu machen, darin liegt der hauptsächliche Nutzen, den die Kunst des soziologischen Denkens jedem anzubieten hat. Soziologie kann unsere Sinne schärfen, unsere Augen für Daseinsbedingungen öffnen, die bis dahin unsichtbar geblieben waren." (Zygmunt Bauman)

"Man muß sich wundern, daß die Menschheit es so lange ohne Soziologie geschafft hat, zu überleben." (Wolfgang Eßbach)

"Dem Berechenbarkeitsparadigma ist kaum zu entgehen. [...] Und so gilt alles, insbesondere das Glück des Volkes, als meßbar. Hier trifft man wieder auf das, was man den Komplex des Großinquisitors nennen mag, der das Glücksquantum und die Beschaffenheit des gesellschaftlichen und persönlichen Glücks zu beurteilen vermeint. [...] Der Konsum, das Geschlecht, das Reden, das Wünschen - alles unterliegt dem Vermessen-Werden. [...] Spielen, lieben, sich in der Sonne aalen, die flüchtige Zeit beim Schopf packen, alles, was das Abenteuer im Dasein ausmacht, wird von spezifischen Strukturen gezielt in eine Ordnung des Vermessens und der Ökonomie einbezogen. [...] Es ist unmöglich, aber vor allem uninteressant, das Glück [...] zu vermessen, denn uns fehlen die Kriterien, nach denen ein solches Maß zu eichen wäre." (Michel Maffesoli)

Lehre des Arbeitsbereichs im Wintersemester 2024/2025:

Lehre im B.A.:

Prof. Dr. M. Schroer: Soziologische Theorien - Vorlesung - Di., 14-16 Uhr
Prof. Dr. M. Schroer: Soziologische Theorien - Übung zur Vorlesung - dienstags, 16-18 Uhr

Lehre im M.A.:

Prof. Dr. M. Schroer: Theorien der Ordnung - Seminar - Do., 14-16 Uhr
Prof. Dr. M. Schroer: Stoffe, die Gesellschaften machen: Geosoziologische Bohrungen nach Kohle, Öl und Lithium - Kolloquium - Do., 18-20 Uhr

Aktuelle Veröffentlichungen (2023 & 2024):

Aufsätze

(2024e) Wir trauern bereits um unsere Welt, wie sie war (Paywall).
Die Welt agiert, als hätte sie eine Todesdiagnose bekommen. Die Klimakrise wird verdrängt, geleugnet – akzeptiert. Und dann sind wir auch noch gläubig. Technikgläubig.
Zeit Online am 14. September 2024, Artikel aufrufen: Zeit Online.

(2024d) Vom Sprechen und Schweigen über uns selbst. Zur veränderten Rolle des Biographischen in sozialtheoretischen Texten, in: Fabian Anicker / André Armbruster (Hg.): Praktiken der Theoriebildung. Wiesbaden: Springer Link 2024, S. 349-380.

(2024c) Sakralräume und ihre virtuellen Entsprechungen. Ein Vergleich aus architektursoziologischer Perspektive, in: Mirjam Zimmermann / Ulrich Riegel (Hg.): Digitale Sakralraumpädagogik. Stuttgart: Kohlhammer, S. 19-27. 

(2024b) Religion, Raum und Gesellschaft. Eine raumsoziologische Perspektive, in: Konrad Huber / Esther Kobel (Hg.), Raum und Raumvorstellungen bei Paulus (Studies in Cultural Contexts of the Bible), Paderborn, Leiden u.a.: Brill, Schöningh 2024, S. 281-304. 

(2024a) M. Schroer: Kein Leben ohne Rausch. Über die Begegnung mit dem anderen. MEDIENDISKURS 107, 1/2024.
Printausgabe: mediendiskurs: 28. Jg., 1/2024 (Ausgabe 107), S. 18-25.

(2023) Ruinen, Steine, die Schrift und der Mensch. Roger Caillois’ Suche nach Dauerhaftigkeit, in: Regards croisés. Deutsch-französisches Journal zur Kunstgeschichte und Ästhetik/ Revue franco-allemande d'histoire de l'art et d'esthétique, Nr. 12.

Wissenschaftliche Vorträge

(2024b) "Vitale Räume. Eine geosoziologische Perspektive"
Vortrag im Rahmen der  Tagung "Welten | Räume" an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg in Zusammenarbeit mit der Bundeszentale für politische Bildung am 22.03.2024. 

(2024a) "Kampf um die Bewohnbarkeit der Erde. Eine geosoziologische Perspektive"
Vortrag im Rahmen der Ringvorlesung "Gendergraphien XV - Nature Trouble(s)" im WiSe 2023/2024 der Ludwig-Maximilians-Universität, München, 09.02.

(2023g) "Geosoziologie. Eine Soziologie für das Anthropozän"
Eine Vortragsreihe der Katholischen Akademie Freiburg, dem Studium generale der Universität Freiburg und des Theaters Freiburg. Organisation: Josef Mackert, Katholische Akademie Freiburg. Freiburg, 07.12.  

(2023f) Im Dickicht urbaner Lebensräume. Eine geosoziologische Perspektive auf die Stadt als Wald
Vortrag auf dem "Kongress der Zukünfte", Organisation: Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) am KIT, Theater des Anthropozän und RambaZamba Theater, Berlin, 13.10.

(2023e) Willkommen im Vitalozän! Eine geosoziologische Perspektive
Studium Generale der Philipps-Universität Marburg, "Anthropocene Matters! Wie das neue Erdzeitalter unsere Welt verändert", 12.07.
Organisatoren: Markus Schroer und Sven Opitz.
Der Podcast zum Vortrag kann hier angehört werden: Direktlink zum Podcast auf YouTube

(2023d) Anthropocene Matters -  Eine Einführung
Eröffnungsvortrag des Studium Generale der Philipps-Universität Marburg, "Anthropocene Matters! Wie das neue Erdzeitalter unsere Welt verändert", gemeinsam mit Sven Opitz, 12.04. 
Organisatoren: Markus Schroer und Sven Opitz.
Der Podcast zum Vortrag kann hier angehört werden: Direktlink zum Podcast auf YouTube

(2023c) Der Raum als Akteur – Soziologische Perspektiven auf virtuelle (Sakral-) Räume und ihre Erschließung
Tagung "Virtuelle Erschließung von Sakralbauten" am 24.04.2023 (online). Organisation: Prof. Dr. Ulrich Riegel/Prof. Dr. Mirjam Zimmermann, Universität Siegen

(2023b) Religion, Raum und Gesellschaft. Eine raumsoziologische Perspektive
Öffentlicher Abendvortrag  an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz. Organisation: Prof. Dr. Esther Kobel und Prof. Dr. Konrad Huber (FB 01 Katholische Theologie und Evangelische Theologie) am 22.03.
Weitere Informationen zum Vortrag finden Sie auf der Website der JGU Mainz.

(2023a) Geosoziologie. Soziologie für ein neues Erdzeitalter
Vortrag an der Karl-Franzens-Universität Graz (Österreich). Organisation: Gesellschaft für Soziologie (GSU) an der Universität Graz am 14.03.
Nähere Informationen entnehmen Sie bitte der Einladung der Universität Graz.

Interviews und Diskussionsbeiträge

(2023e) Wildtiere in der Stadt: Im neuen Dickicht der Städte. Essay, in: ZEIT ONLINE, 23.11.2023. 

(2023d) "'Ich, ich, ich' – Segen und Fluch des Individualismus"
Radiosendung SWR 2: Diskussion mit Markus Schroer, Vera King (Soziologin, FFM) und Andreas Bernard (Kulturwiss., Lüneburg), Moderation: Martin Hecht. 18.07.

(2023c) "Über die Verwandtschaft der Arten. Vom Chtuluzän und der Geosoziologie" 
OPEN MIND Podcast in Kooperation mit der Radiofabrik Österreich, Produktion und Redaktion: Belinda Zippusch, 04.05. Der Podcast ist auch hier abrufbar.

(2023b) "Leben und Überleben im Anthropozän"
Podiumsdiskussion/Gesprächsrunde im Thomasius-Club Leipzig mit Buchvorstellung zur "Geosoziologie", 08.02.2023 Als Podcast hier abrufbar (im externen Link ist das Datum fälschlich als 08.02.2022 angegeben).

(2023a) "Wir müssen Gesellschaft und Natur zusammen denken." | Markus Schroer erklärt die Geo-Soziologie
Podcast zum Doppelkopf-Gespräch mit Markus Schroer über sein soziologisches Grundlagenwerk "Geosoziologie. Die Erde als Raum des Lebens", hr2 am 11.01., Moderation: Mario Scalla.

Soeben erschienen:

  • Schroer, Markus (2022): Geosoziologie. Die Erde als Raum des Lebens. Berlin: Suhrkamp.
  • Schroer, Markus (2022): Soziologische Theorien. Von den Klassikern bis zur Gegenwart. Paderborn: (UTB) W. Fink (2. Auflage).

Ringvorlesung 2023:

Im Sommersemester 2023 wurde das Studium Generale der Philipps-Universität von Prof. Dr. Markus Schroer und Prof. Dr. Sven Opitz organisiert. Das Programm finden Sie hier.
Eine Playlist vieler Vorträge in diesem Rahmen kann unter folgendem Link auf YouTube als Podcast nachgehört werden:
Anthropocene Matters! - Wie das neue Erdzeitalter unsere Welt verändert! - Playlist

Schwerpunkte in Lehre und Forschung:

  • Soziologische Theorien
  • Kultursoziologie
  • Raum-, Stadt- und Architektursoziologie
  • Soziologie der Grenze
  • Körpersoziologie
  • Filmsoziologie
  • Soziologie der Artefakte