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Perspektiven

Bild: Katharina Plum

Der M.A. Empirische Kulturwissenschaft* qualifiziert die Studierenden in hohem Maße einen Beruf auszuüben. Praktika, Studienschwerpunkte und im Studium individuell entwickelte Fachinteressen geben meistens die Richtung der späteren beruflichen Tätigkeit vor.

Ausbildungsadäquate Tätigkeiten sind in verschiedensten Bereichen möglich, so etwa in öffentlichen und privaten Kultureinrichtungen, Museen, in der Wissenschaft (Universitäten, Forschungseinrichtungen), den Medien (einschließlich Verlage), der Erwachsenenbildung, in internationalen Institutionen und Organisationen, im Kongress- und Ausstellungswesen oder auch in Beratungs- und Sachverständigen-Einrichtungen öffentlicher und privater Träger.
Einige Beispiele möchten wir hier genauer vorstellen.

Es ist die Liebe zum Lesen, zu Sprache und zu verschiedenen Formaten der Wissensvermittlung, die viele Studierende in die Geistes- und Gesellschaftswissenschaften bringt. Wer sich über Stunden in Büchern verlieren kann, bei Gängen durch Museumsflure mit hohen Decken die Zeit vergisst und die Welt um Geschichten oder gut vermittelte Wissenschaft bereichern möchte, ist im Verlags- oder Museumswesen möglicherweise genau richtig. In größeren Verlagen hast Du die Möglichkeit, zwischen verschiedenen Abteilungen zu wählen: Bist Du Fan  von Korrekturlesen und feinen Formulierungen, ist das Lektorat Deine Anlaufstelle. Mit Social Media-Kenntnissen und Spaß an Marketing kommst Du in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit gut unter. Und wenn Du Dich doch lieber mit Zahlen, Kunden und Messen beschäftigst, birgt auch der Vertrieb Einstiegschancen für Kulturwissenschaftler:innen. In kleineren Unternehmen musst Du Dich oft gar nicht entscheiden: Hier übernehmen viele Mitarbeiter:innen vielfältige Aufgaben über die Bereichsgrenzen hinaus. Ähnliche Arbeitsbereiche finden sich auch in Museen, die oftmals finanziell abgesicherter sind, was für die Mitarbeiter:innen geringere persönliche Risiken bedeutet.

Im Studium der Empirischen Kulturwissenschaft lernst Du, gewohnte Situationen und Perspektiven zu hinterfragen und die Welt aus den Augen anderer zu betrachten. Filme, ob künstlerischer Art oder mit Bildungsauftrag, verfolgen häufig dasselbe Ziel: die Sehgewohnheiten herausfordern, inspirieren, Verständnis für das bisher Unbekannte entwickeln. Die Veranstaltung von Filmfestivals und -reihen, ob speziell für Kinder oder generationsübergreifend, mit jährlich wechselndem Motto oder an besonderen Orten, kann dazu beitragen und verknüpft die Freude am Bewegtbild-Erlebnis mit gesellschaftlichem Engagement. Eventmanagement dieser Art beginnt viele Monate vor der eigentlichen Veranstaltung: Filme (oder auch Objekte oder Räume) müssen gesichtet, bewertet und ausgewählt, verschiedene Programme entwickelt, Kontakte geknüpft oder Diskussionen organisiert und Gäste eingeladen werden. So kannst Du schwerpunktmäßig in verschiedenen Abteilungen arbeiten: in der Redaktion, dem Management, der Leitung, der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, dem Marketing, der Gästebetreuung oder auch der Filmvermittlung. Langeweile kommt hier eher selten auf; verschiedenste Aufgaben, Einzelprojekte, Recherchen und eine Menge Kommunikation machen den Arbeitsalltag abwechslungsreich. Im Eventmanagement sind häufig zeitliche Flexibilität sowie die Bereitschaft zu Abend- und Wochenendeinsätzen gefordert – dafür können Sie einzigartige Atmosphären herstellen und Erlebnisse schaffen, die so schnell nicht vergessen werden.

Wie leben Menschen in anderen (inter)nationalen Regionen, welche Religions- oder Identitäts-Normen gelten dort und welchen Einfluss haben diese auf Alltage, Sozialstrukturen oder die wohnliche Einrichtung? Viele Themen unseres Studiums drehen sich um genau diese Fragen und schärfen Ihren Blick für die feinen Unterschiede, aber auch die verbindenden Elemente von (Sub-)Kulturen. Die Arbeit in Bildungs- oder Beratungsinstitutionen – wie Erinnerungs- und Bildungsstätten, der Flüchtlingshilfe, Weltläden oder Jugendorganisationen – fördert Verständnis, unterstützt Menschen bei der Integration in neue Umgebungen und trägt damit einen wichtigen Teil zu einer friedlichen, aufgeklärten und psychisch gesunden Gesellschaft bei. Wenn Du Freude daran hast, mit vielen unbekannten Menschen zusammen zu kommen, regelmäßig neue Projekte zu konzipieren und umzusetzen und auch herausfordernde soziale Situationen nicht scheust, solltest Du Dich in diesem Tätigkeitsbereich genauer umschauen. Häufig bist Du hier für verschiedene Aspekte verantwortlich: Sowohl die Kommunikation nach außen, zu Partner:innen oder der Öffentlichkeit, und die Planung als auch die Durchführung und Bewerbung von Projekten liegt mitunter in Deiner Hand. Eigenständige Recherche, Dokumentation und Projektkonzeption begleiten Deinen Arbeitsalltag.

* Anmerkung: M.A. Europäische Ethnologie/Kulturwissenschaft bis einschließlich Wintersemester 2018/2019

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