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POCEMAS
A Processes-of-change-Ecological-Momentary-Assessment-Study
Der wissenschaftliche Zweck von Diagnosen psychiatrischer Syndrome führt nicht mehr zu weiteren nützlichen Erkenntnissen. Dementsprechend wurde in den letzten Jahren der Schwerpunkt verstärkt auf die direkte Untersuchung von Veränderungsprozessen gelegt, die mit klinischen Merkmalen und Therapiezielen verbunden sind. Das Process-Based Assessment Tool misst und analysiert psychologische Prozesse in hoher zeitlicher Dichte auf integrative und idiografische Weise und ermöglicht es Klinikern und Forschenden, einzelne Items oder Gruppen von Items für die Zwecke einer individuell ausgerichteten Forschung und Praxis zu nutzen.
Ziel der Forschungsprojekte im Rahmen von POCEMAS ist es, die mit dem PBAT erfassten psychosozialen Veränderungsprozesse im Alltag, sowie deren Zusammenhänge zu klinisch relevanten Merkmalen und biometrischen Daten, zu untersuchen. Anschließend wird untersucht, welche Merkmale psychologischer Veränderungsprozesse am ehesten klinische Merkmale vorhersagen. Darüber hinaus untersuchen wir, inwieweit psychologische Prozesse mit bestimmten Gehirnaktivitäten und -strukturen sowie kognitiver Flexibilität verbunden sind.
Zu diesem Zweck werden Längsschnittdaten zu psychologischen Prozessen sowie zu anderen Parametern des Wohlbefindens (z. B. Core-Affect, Stress, Schlaf) im Rahmen eines Ecological Momentary Assessment-Designs von Proband:innen im Alltag gemessen. Zusätzlich werden biometrische Daten über Fitness-Tracker (Garmin Vivosmart 4) während des EMA-Zeitraums erhoben, um psychosoziale Prozesse objektiv zu messen. Zusätzlich zur Längsschnittdatenerhebung werden Daten zu klinischen Merkmalen (z. B. Depression, Stress, psychologische Flexibilität, COVID...) erhoben, um diese mit psychologischen Prozessen in Verbindung zu bringen. Außerdem werden Proband:innen einer funktionellen Magnetresonanztomographie (fMRI) unterzogen und führen die Stroop-Switchingtask durch.
Projektleitung: Marlon Westhoff