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Aktuelle Forschung der AE Diffentielle Psychologie und Persönlichkeitsforschung

In der Arbeitseinheit Differentielle Psychologie und Persönlichkeitsforschung erforschen wir, warum sich Menschen in ihrem Erleben und Verhalten unterscheiden.

Dabei liegt der Schwerpunkt unserer Forschung auf der Persönlichkeitseigenschaft Neurotizismus bzw. Ängstlichkeit. Was bedeutet es, wenn eine Person ängstlicher ist als eine andere? Und wie kommt es überhaupt zu Unterschieden in dieser Dimension? Welche Rolle spielen dabei einzelne psychische Prozesse wie Aufmerksamkeitslenkung auf Gefahren, Furchtlernen, Imagination von Bedrohungen, Erwartungsverletzungen oder Informationssuche? Wie sind solche Prozesse (und dadurch letztlich auch Neurotizismus) neurobiologisch implementiert? Und was gilt es allgemein zu beachten, wenn man nach neurobiologischen Erklärungen für Unterschiede in menschlichem Erleben und Verhalten sucht?

Neben Neurotizismus untersuchen wir auch die Persönlichkeitseigenschaft Extraversion, die häufig mit positivem Affekt in Zusammenhang gebracht wird. Haben Menschen mit hoher Extraversion mehr positive (optimistische) Erwartungen? Gilt dies auch für  Behandlungserwartungen (Placebo-Effekt)? Reagieren sie stärker auf Belohnungen? Und welche Rolle spielt dabei das Dopaminsystem?

Zuletzt forschen wir aktuell auch zur Relevanz von Persönlichkeitseigenschaften im Kontext von Träumen. Wie hängen die im Wachzustand über Selbstberichtsmaße erfassten Persönlichkeitseigenschaften mit unserem Erleben und Verhalten im Traum zusammen? Wie lassen sich interindividuelle Unterschiede in der Häufigkeit und Intensität von Alb- und Klarträumen psychometrisch zufriedenstellend erfassen und wie hängen diese Unterschiede mit bestimmten Persönlichkeitseigenschaften (Neurotizismus, Offenheit/Intellekt) zusammen?


Forschungsschwerpunkte

Neurotizismus und Ängstlichkeit

  • Neurobiologische Grundlagen von Neurotizismus und Ängstlichkeit
  • Kopplung von Hirn- und Herzaktivität
  • Mechanismen interindividueller Unterschiede in der Konditionierung, Konsolidierung und Extinktion von Furcht
  • Visuelle Aufmerksamkeitsverzerrungen auf Bedrohungsreize
  • Frontomediale Oszillationen bei Furcht und negativem Feedback
  • Umgang mit Erwartungsverletzungen und Informationssuche bei Neurotizismus
  • Neurotizismus im Kontext von Träumen (Albträume, Stressträume)

Extraversion und Offenheit/Intellekt

  • Handlungsüberwachung und Feedbackverarbeitung bei Extraversion
  • Belohnungslernen, Dopamin und Extraversion
  • Behandlungserwartungen (Placebo-Effekte) und Extraversion
  • Introversion als Vulnerabilitätsmarker für Depression und Anhedonie
  • Offenheit/Intellekt im Kontext von Träumen (Klarträume)


Eingesetzte Methoden

  • EEG: Ereigniskorrelierte Potenziale, Single-Trial Analysis, Independent Component Analysis, Quellenlokalisation, Frequenz- u. Kohärenzanalysen, Hirn-Herz-Kopplung (CECT), mobiles EEG + Eyetracking, Kombination von EEG und fMRT
  • Peripherphysiologie: Elektrokardiogramm, Herzratenvariabilität, Elektrodermale Aktvität, Elektromyographie/Startle
  • Polysomnographie: u.a. EEG, EOG (= Elektrookulographie), EMG (= Elektromyographie) im Schlaf
  • Pharmakologische Manipulation: Dopamin (Sulpirid), Noradrenalin (Yohimbin), Serotonin (SSRI + Tryptophan Depletion)
  • Selbstbeurteilungsverfahren: Gängige Persönlichkeitsfragebögen, Befindlichkeitsmessungen, psychometrische Analysen
  • Experimentelle Emotionsinduktion: Angst/Sorgen, Erwartung/Vorfreude