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Hinweise zur Gestaltung eines wissenschaftlichen Berichtes
Einen wissenschaftlichen Bericht zu schreiben, erscheint am Anfang oft wie eine unmögliche Aufgabe. Aber es ist gar nicht so schwierig, wenn man weiß, wie ein Bericht strukturiert werden sollte und welche Informationen in welchen Teil des Berichtes gehören. Ein paar Tipps dazu finden Sie in diesen Unterlagen.
Das standardisiertes Format für wissenschaftliche Berichte ist wie folgt:
- Titelseite
- Inhaltsverzeichnis
- Abstrakt
- Einleitung
- Methode
- Ergebnisse
- Diskussion
- Literaturverzeichnis
- Anhang
Die Struktur dieses Merkblattes ist der Vorgehensweise, die beim Schreiben eines Berichtes befolgt werden sollte, angepasst: Titelblatt, Inhaltsverzeichnis und Abstrakt sollten zum Schluss geschrieben werden, da sie sich aus den anderen Abschnitten des Berichtes ergeben. Aus diesem Grund werden diese Abschnitte auch zum Schluss behandelt.
Bevor mit der Erstellung eines Berichtes begonnen wird, sollten die formalen Einstellungen am Computer vorgenommen werden, die bei Arbeiten dieser Art üblicherweise verwendet werden:
- 1,5 zeiliger Zeilenabstand
- 2,5 cm Rand (oben, unten, rechts, links
- 12 Pkt. Schriftgröße
- Seitennummerierung auf jeder Seite (ab Einleitung)
Die folgenden Hinweise sollten lediglich als mögliche und nicht als absolut verbindliche Version eines Aufbaus verstanden werden.
Inhalt ausklappen Inhalt einklappen Einleitung
Am Anfang der Einleitung kann kurz und leicht verständlich in den Forschungsbereich eingeführt werden. Diese "zusätzliche" Einleitung ist aber nicht unbedingt erforderlich!
Das Ziel der Einleitung ist - wie der Name schon sagt - in den Bereich der Studie einzuleiten und die eigene Studie in den größeren Zusammenhang zu stellen.
Wesentliche Aspekte hierbei sind:
- Hintergrund des Themas und seiner Behandlung (z.B. die relevante Hintergrundliteratur)
- Auftrag und präzise Problemstellung der Untersuchung
- gewählte MethodeHier sollte auf die Literatur eingegangen werden, die der geplanten Untersuchung zugrunde liegt (Darstellung der Theorien und Modelle bzw. Denk- und Erklärungsansätze; außerdem Dokumentation wichtiger empirischer Befunde bereits publizierter Untersuchungen; daraufhin Formulierung eigener Hypothesen, die aus den Ausführungen der verwendeten Literatur logisch erscheinen bzw. nachvollziehbar sind).
Inhalt ausklappen Inhalt einklappen Methode
Inhalt ausklappen Inhalt einklappen Ergebnisse
Dieser Abschnitt enthält alle wichtigen Ergebnisse und ist somit eine Art Zusammenfassung der Ergebnisse. Der Leser sollte in der Lage sein, die Ergebnisse schnell und einfach zu erkennen.
Rohdaten und Kalkulationen kommen hier nur in Ausnahmefällen hinein, diese sollten geordnet in den Anhang gepackt werden, wenn erforderlich.
Darstellung aller (nicht nur für die Prüfung der Hypothesen) relevanten Ergebnisse (z.B. Mittelwerte, Standardabweichungen, Standardfehler, Validitäten, Reliabilitäten etc.). Dokumentation der nicht postulierten (aber signifikanten) Effekte. Tabellen und grafische Darstellungen für die relevantesten Ergebnisse unterstützen die Darbietung des Datenmaterials. Dieser Abschnitt enthält den Schluss auf die Sachhypothese, aber keine Interpretation oder Diskussion.Hinweis: Tabellennummerierung erfolgt oben. Bei einer Tabelle sind die Inhalte jeder Zeile und Spalte durch Angaben in der linken Spalte bzw. obersten Zeile genau zu bezeichnen.
Tabelle 1: Tabellenüberschrift und Erläuterung Zelle 1 Zelle 2 ... Zelle n Zelle A Zelle B ... Zelle N Abbildungsnummerierung erfolgt unten.
Oft werden in Tabellen und Abbildungen die signifikanten Ergebnisse mit * (p < 0.05) bzw. ** (p < 0.01) markiert. Diese und andere Symbole müssen auch in der Tabellenüberschrift und Legende erläutert werden.
Inhalt ausklappen Inhalt einklappen Diskussion
Die wichtigsten Fraugestellungen und relevantesten Ergebnisse sollten zu Beginn in einem Absatz zusammengefasst werden bevor die eigentliche Diskussion anfängt. Alle Ergebnisse müssen noch einmal kurz zusammengefasst, interpretiert und in den Zusammenhang zur bisherigen Forschung gestellt werden. Diese Interpretation kann wie folgt strukturiert werden:
1. Was war die Fragestellung und kurze Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse?
2. Welche Teilergebnisse (signifikante und nicht signifikante) sind erhalten worden und wie können sie interpretiert werden bzw. was bedeuten sie?
3. In welchen Zusammenhang stehen diese Ergebnisse zu bisherigen Befunden, Theorien und Untersuchungen?
4. Aus welchen möglichen Gründen war ein signifikantes Ergebnis unmöglich zu erreichen (fehlerhafte Durchführung, Versuchsleiter-Effekt etc.)?
5. Welche Folgerungen hat das für zukünftige Untersuchungen, was sollte beachtet werden, wo sollten weitere Arbeiten ansetzen?Als letztes sollte ein abschließender Absatz stehen, der die wichtigsten Schlussfolgerungen noch einmal kurz und deutlich zusammenfasst.
Inhalt ausklappen Inhalt einklappen Literaturverzeichnis/Quellenangaben
Alle im Bericht zitierten Quellen müssen hier angegeben werden. Hier sollen keine Quellen auftauchen, die nicht im Text stehen!
Die American Psychological Association (APA) schreibt eine einheitliche Zitierweise von Quellen vor. An diese Regeln sollte man sich so früh wie möglich gewöhnen!
Im Text des Berichtes wird z.B. wie folgt zitiert: wie Smith (1990) zeigte; eine andere Studie (Smith, 1990) zeigte. Wie unterschiedliche Quellen zitiert werden, lässt sich aus der folgenden Tabelle entnehmen.
[Tabelle folgt]
Allgemeine Hinweise zum Literaturverzeichnis:
1. Literaturangaben immer in alphabetischer Reihenfolge.
2. Publikationen von einem Autor immer vor gemeinsamen Publikation - also ‚Schmidt, A. (1990)‘ vor ‚Schmidt, A., & Meier, B., (1987)‘.
3. Wenn von einem Autor mehrerer Publikationen verzeichnet werden, müssen diese chronologisch erscheinen - also Schmidt, A. (1966) vor Schmidt, A. (1999).
4. Wenn von einem Autor mehrere Publikationen aus dem gleichen Jahr angegeben werden müssen, kennzeichnet man diese mit ‚a‘, ‚b‘ usw.Standardformat für unterschiedliche Arten von Publikationen nach Richtlinien der APA (2001): Bücher Bernstein, T.M. (1965). The careful writer: A modern guide to English usage. (2nd ed.). New York: Atheneum. Herausgegebene Bücher Basler, H.D., & Florin, I. (Hrsg.). (1985). Klinische Psychologie und körperliche Krankheit. Stuttgart: Kohlhammer. Artikel in Büchern Westenhöfer, J., & Pudel, V. (1988). Verhaltensmedizinische Überlegungen zur Entstehung und Behandlung von Essstörungen. In R. Wahl & M. Hautzinger (Hrsg.), Verhaltensmedizin: Konzepte, Anwendungsgebiete, Perspektiven (S. 149-162). Köln: Deutscher Ärzte Verlag. Artikel in Zeitschriften Spetch, M.L., & Wilkie, D.M. (1983). Subjective shortening: A model of pigeons' memory for event duration. Journal of Experimental Psychology: Animal Behavior Processes, 9, 14-30. Körperschaften Artikel
National Institute of Mental Health. (1982). Television and behavior: Ten years of scientific progress and implications for the eighties (DHHS Publications No. ADM 82-1195). Washington, DC: U.S. Government Printing Office.