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Neue Veröffentlichungen
Übersichtsarbeit zu den Einflussfaktoren auf den Erfolg digitaler Interventionen bei Depressionen
05.08.2024
Die Übersichtsarbeit bietet einen Überblick über Forschungsergebnisse zu Faktoren, die Therapieergebnisse von digitalen Interventionen für Depressionen beeinflussen. Hintergrund ist das Ziel zu erklären, warum manche Menschen mehr oder weniger gut von solchen Angeboten profitieren, um langfristig deren Versorgung zu verbessern. Mithilfe einer systematischen Literaturrecherche wurden Studien identifiziert, die solche Faktoren untersucht haben. Deren Ergebnisse wurden zusammengefasst, wobei sich herausstellte, dass es für alle untersuchten Faktoren nicht genug aussagekräftige Ergebnisse gab. Wichtige Variablen könnten aber zum Beispiel der Schweregrad der Depression oder Veränderungen von Symptomen während der Behandlung sein. Um in Zukunft genauere Aussagen darüber treffen zu können, welche Faktoren den Erfolg von digitalen Interventionen für Depressionen beeinflussen, sind weitere hochwertige Studien notwendig. Außerdem sollten auch bislang wenig untersuchte potenzielle Einflussfaktoren betrachtet werden.
Trauma-Therapie Online: Was klappt (nicht)? Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie zu einer Selbsthilfe Intervention zur Behandlung der Posttraumatischen Belastungsstörung.
05.08.2024
In dieser Studie wurde untersucht, ob die Durchführung einer auf dem Selbsthilfe-Prinzip basierenden internet- und mobilbasierten Intervention (IMI) zur Behandlung der Posttraumatischen Belastungsstörung bei jungen Menschen machbar ist. Dafür wurden verschiedene Dimensionen der Machbarkeit wie die Rekrutierungsfähigkeit, die Zufriedenheit und vorläufige Wirksamkeit in einer Gruppe junger Erwachsener zwischen 15 und 21 Jahren ausgewertet. Die IMI basiert auf den Prinzipien trauma-fokussierter kognitiver Verhaltenstherapie und wird von den Jugendlichen eigenständig bearbeitet. Ein*e eCoach*in begleitet die Teilnehmenden in Form schriftlicher Rückmeldungen. Die Ergebnisse zeigen, dass mit der Studie eine Gruppe stark belasteter junger Erwachsener mit überwiegend weiblichem Geschlecht und interpersonellen Traumata (z.B. sexuelle oder körperliche Gewalt) erreicht werden konnte. Die IMI wurde allgemein akzeptiert und deren Sitzungen wurden als mehrheitlich hilfreich, verständlich und machbar wahrgenommen. Gleichzeitig brachen zwei Drittel der Teilnehmenden die IMI ab, verstärkt nach dem Start der Sitzungen zur Traumabearbeitung, die häufig als schwierig bewertet wurden. Die Ergebnisse zur Wirksamkeit deuten auf eine möglicherweise effektive Intervention zur Reduktion posttraumatischer, depressiver und angstbezogener Symptome sowie einer Verbesserung der allgemeinen Lebenszufriedenheit hin. Für Wirksamkeitsaussagen sind weitere qualitativ hochwertige Studien mit Kontrollgruppen essenziell, bei denen zuvor identifizierte Faktoren zur Verbesserung der Adhärenz umgesetzt werden.
Internet- and mobile-based psychological interventions for post-traumatic stress symptoms in youth: A systematic review and meta-analysis.
11.03.2024
Diese Studie fasst den aktuellen Forschungsstand zu internet- und mobilbasierten Interventionsstudien für Jugendliche mit traumatischen Erfahrungen systematisch zusammen und analysiert deren Wirksamkeit in Bezug auf die Reduktion posttraumatischer Stresssymptome. Insgesamt wurden sechs Studien gefunden, fünf davon konnten in die Metaanalyse eingeschlossen werden. Die Art des Traumas war zwischen den Studien sehr unterschiedlich. In der Mehrzahl der Studien wurden die Jugendlichen unabhängig deren Ausmaß bzw. Vorliegen an Posttraumatischer Symptomatik eingeschlossen und die Interventionen wiesen keine traumafokussierten Behandlungsbausteine auf. Metaanalytisch ergab sich, dass die Interventionsgruppen im Prä- Post Vergleich nach der Intervention geringfügig weniger durch Posttraumatische Stresssymptome belastet waren als zu Beginn. Beim Vergleich zwischen Kontroll- und Interventionsgruppe zum Post-Messzeitpunkt zeigte sich kein Effekt. Diese Studie weist insbesondere darauf hin, dass der aktuelle Forschungsstand in dem Bereich internet- und mobilbasierter Interventionen für Jugendliche ungenügend ist. Für Aussagen zur Wirksamkeit sind weitere qualitativ hochwertige Studien unabdingbar.
What to do when the unwanted happens? Negative event management in studies on internet- and mobile-based interventions for youths and adults with two case reports
08.02.2024
Diese Studie beschäftigt sich mit Sicherheitsmaßnahmen im Umgang mit negativen Ereignissen wie Suizidalität in internet- und mobilbasierten Interventionsstudien. Anhand von zwei Fallberichten werden detaillierte Strategien und Abläufe veranschaulicht, und es werden Empfehlungen zu Sicherheitsmaßnahmen für zukünftige Studien entwickelt. Die Ergebnisse unterstreichen die Vorteile einer umfassenden Vorgehensweise, die manualisierte und automatisierte Maßnahmen in Kombination mit klinischen Einschätzungen durch das Studienpersonal berücksichtigt. Zudem wird die Einrichtung eines Notfallkontaktes aus dem engen Umfeld der Teilnehmenden hervorgehoben. Bei der Umsetzung von internet- und mobilbasierten Interventionen ist es wichtig, Sicherheitsmaßnahmen sowie Skalierbarkeit und niedrigschwellige Zugänglichkeit in einem ausgewogenen Verhältnis zu berücksichtigen.