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Arbeitsgemeinschaften der Gesellschaft

  • AG: Herrmann-Studienkreis

    Klassiker neu gelesen und diskutiert:

    Zu einem konzentrierten Studium des gerade erschienenen Bandes der Wilhelm Herrmann-Studienausgabe „Der Verkehr des Christen mit Gott“ laden wir für den 31.1.-1.2.25 ein.

    Die Lektüre findet statt im Melanchthon-Haus in Marburg, Lutherischer Kirchhof 3, von Freitag, 31.1.25, 13 h, bis Samstag, 1.2.25, 13 h.

    Der Arbeitskreis wird geleitet von Prof. Dr. Philipp David, JLU Gießen. Die Herausgeber des Bandes, Dr. Frank Pritzke, GAU Göttingen, und Prof. Dr. Dietrich Korsch, PU Marburg, wirken mit.

    Die Lektüre des Textes ist vorausgesetzt. Die Veranstaltung dient der Erschließung der Zusammenhänge im Text und widmet sich den Konsequenzen für eine systematisch-theologische Urteilsbildung zu Grundfragen der Dogmatik.


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  • AG: Editionsarbeit

    1. Wilhelm Herrmann hat über seine Publikationen hinaus durch seine Lehrtätigkeit in Marburg Resonanz gefunden. Deren Reichweite können Dokumentationen seiner Vorlesungen erahnen lassen. Die Vorlesungsnachschriften im Herrmann-Nachlaß der UB Marburg wurden gesichtet. Nach weiteren handschriftlichen Überlieferungen wird gesucht. Eine digitale Publikation wird geprüft.

    2. Vom Briefwechsel Herrmanns sind in der UB Marburg ca. 900 Stücke erhalten. Sie lassen ein dichtes kommunikatives Netzwerk erkennen, dessen Konturen nachzuzeichnen einen tiefen Einblick in die Strukturen der Theologie nach Albrecht Ritschl – mit Anhängern und Gegnern seiner Schule – erlaubt; insbesondere im Quervergleich mit der Korrespondenz Martin Rades im Umfeld der „Christlichen Welt“. Dieser Bestand ist wissenschaftlich aufzuarbeiten. Vorbereitungen für einen Forschungsantrag sind vorangeschritten. Interessierte Wissenschaftler werden zur Mitarbeit eingeladen.

    3. Neben den Editionen der Studienausgabe sind inzwischen weitere, auch für die Allgemeinheit gedachte einleitende Texte in Herrmanns Theologie erschienen: Eine Ausgabe der Olaus-Petri-Vorlesungen „Religion und Geschichte im evangelischen Christentum“ in Uppsala (2021), zwei elementare Aufsätze Herrmanns mit Einführung und Kommentar: „Die Wirklichkeit Gottes und die Geschichtlichkeit Jesu Christi“ (2023) sowie eine Ausgabe der Vorlesung „Die Wahrheit der christlichen Religion“ von 1887 nach einer studentischen Nachschrift und einer französischen Übersetzung (2024).

    Wilhelm Herrmann, Religion und Geschichte im evangelischen Christentum

    (Olaus-Petri-Vorlesungen, gehalten an der Universität Uppsala), herausgegeben von Dietz Lange und Frank Pritzke, Waltrop 2021, 189. S. 

    Wilhelm Herrmann, Die Wirklichkeit Gottes und die Geschichtlichkeit Jesu Christi

    herausgegeben von Dietrich Korsch, Leipzig 2023, 192 S. 

    Die beiden hier edierten Texte (»Der geschichtliche Christus der Grund unseres Glaubens«, 1892, und »Die Wirklichkeit Gottes«, 1914) des Marburger Theologen Wilhelm Herrmann besitzen eine ungebrochene Aktualität für die evangelische Theologie und Kirche. Denn sie entfalten den Glauben, den Grundbegriff der Frömmigkeit, in Auseinandersetzung mit Naturalismus und Historismus: den zwei bestimmenden Tendenzen der modernen Weltauffassung. Herrmann zeigt, daß die Wirklichkeit Gottes den Anspruch der methodischen Naturwissenschaft auf die Bestimmung des Wirklichen kritisch begrenzt. Und er begründet, warum der christliche Glaube trotz der scheinbaren Relativität der Geschichte auf der Geschichtlichkeit Jesu Christi beruht. Dabei lehrt er den Glauben als Begründung humaner Individualität in der Moderne verstehen.

    Wahrheit - Geschichte - Erleben. Grundzüge der Theologie Wilhelm Herrmanns.

    Mit einer Edition der Vorlesung Wilhelm Herrmanns 'Die Wahrheit der christlichen Religion' von 1887 (deutsche Erstveröffentlichung), herausgegeben von Dietrich Korsch, Malte Dominik Krüger und Frank Pritzke (Christentum in der modernen Welt 10), Tübingen 2024, IX, 236 Seiten. 

    Für Absprachen zu Forschungsprojekten stehen Prof. Korsch oder Dr. Pritzke bereit – auch um eventuelle Doppelbearbeitungen zu vermeiden.


    Sprecher:
    Prof. Dr. Dietrich Korsch
    Dr. Frank Pritzke

  • AG: Wilhelm Herrmann und der Marburger Neukantianismus

    Die Arbeitsgemeinschaft „Wilhelm Herrmann und der Marburger Neukantianismus“ setzt sich zum Ziel, die vielfachen Verflechtungen der ‚Marburger Schule‘ zu ergründen und eine Verhältnisbestimmung der theologischen Arbeit Wilhelm Herrmanns und des Anliegens des Marburger Neukantianismus vorzunehmen. Universitäts-, theologie- und philosophiegeschichtlich ist der Name „Marburg“ nicht nur mit der Existentialhermeneutik Martin Heideggers und Rudolf Bultmanns verknüpft, sondern war es um die Jahrhundertwende vor allem der ‚Marburger Neukantianismus‘, der das intellektuelle Klima der Universität bestimmte. Begründet wurde diese sog. ‚Marburger Schule‘ durch Hermann Cohen und Paul Natorp. Orientiert an der transzendentalphilosophischen Methode Kants und in Opposition gegen zeitgenössischen Psychologismus, Historismus und Dogmatismus versuchten sich Cohen und Natorp an einer kritischen Begründung der Wissenschaften und des Wissens, die in vielfacher Weise Wege zur Philosophie der griechischen Antike bahnte. In Marburg wurden Platon und Kant zu Heroen kritischer Philosophie. Die so erarbeitete Methode wurde durch Cohen und Natorp auf weitere materiale Gebiete der Philosophie – namentlich Ästhetik, Ethik, Psychologie, Pädagogik und auch die Religionsphilosophie – angewandt. Wenn auch Wilhelm Herrmann sich selbst nicht als ‚Neukantianer‘ verstand, so ist doch zweifellos die Orientierung an einem kantischen Kritizismus zur Begründung der systematischen Theologie als Theologie mindestens analogisch zum Marburger Neukantianismus. So bezeichnete Paul Natorp mehrfach auch Herrmann als einen seiner wichtigsten Marburger Gesprächspartner.

    Geplant ist ein jährlich wiederkehrender Workshop, der thematisch gebündelt zur gemeinsamen Lektüre und Diskussion anregen möchte. Die thematischen Schwerpunkte und die Anzahl der Termine werden jedes Kalenderjahr neu von der aktuellen AG festgelegt und orientieren sich an deren Interessen und Möglichkeiten.

     

    Sprecher:
    Prof. Dr. Malte Dominik Krüger
    Wassilis Tzallas

  • AG: Qualifikationsarbeiten

    Die Arbeitsgemeinschaft bietet innerhalb der Wilhelm-Herrmann-Gesellschaft ein Forum für Forschende, die Qualifikationsarbeiten (Examensarbeiten, Dissertations- und Habilitationsschriften) mit einem oder auch ausschließlichem Fokus auf Wilhelm Herrmann und dessen Werk verfassen, um sich zu vernetzen und in den Fachdiskurs einzutreten. Zu diesem Zweck finden regelmäßig virtuelle Treffen und einmal im Jahr in Marburg ein analoges Treffen in Präsenz statt – im Zusammenhang mit einem von der Gesellschaft veranstalteten Wilhelm-Herrmann-Studientag. Die AG „Qualifikationsarbeiten“ freut sich über alle Interessierten und neue Mitglieder. Die thematischen Schwerpunkte und die Anzahl der Termine werden jedes Kalenderjahr neu von der aktuellen AG festgelegt und orientieren sich an deren Interessen und Möglichkeiten. In der Regel wird – mit dem Blick auf die eigenen Projekte – einschlägige Forschungsliteratur aus Vergangenheit und Gegenwart besprochen und diskutiert. Daneben finden sich Vorstellungen und Diskussionen der eigenen Projekte (Gliederung, Anliegen, Durchführung).

    Sprecher:
    Prof. Dr. Malte Dominik Krüger
    Wassilis Tzallas