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Bereits im Jahr 2007 hat der Fachbereich Evan­gelische Theologie der Philipps-Universität Marburg als erste deutsche Universität einen berufsbegleitenden Masterstu­diengang Evan­geli­sche Theologie angeboten. In einem dreijährigen Stu­dium wird Berufstätigen ermöglicht, einen theolo­gisch-wissenschaftlichen Studienabschluss zu erwer­ben, der für Tätigkei­ten in unterschiedlichen Berufs­feldern qualifiziert. In der Struktur des Studienganges wech­seln Phasen eines unterstützten Eigenstudiums ab mit Präsenzwochenenden und -wochen, die vertie­fende Arbeit in einer stabilen Lerngruppe vorse­hen. Inzwischen haben mehr als 100 Studierende ihr Studium erfolgreich bei uns abgeschlossen. Etliche von ihnen sind im Pfarrdienst in verschiedenen Landeskirchen quer durch Deutschland zu finden. Wir haben aktuelle und ehemalige Studierende gefragt, warum es sich lohnt, das Masterstudium in Marburg zu absolvieren:


Grzegorz Wierciochin, Masterkurs VI (2022-2025)


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Thomas Kraft, Masterkurs V (2019-2022)

„Ich habe mich für den Masterstudiengang entschieden, weil ich nach mehreren Jahren ehrenamtlicher Tätigkeit als Prädikant einen Wechsel in den hauptamtlichen kirchlichen Dienst als Pfarrer angestrebt habe. Dafür war ein Master oder vergleichbarer Abschluss die unabdingbare Voraussetzung. Über den Studiengang habe ich mich auf der Webseite der Philipps-Universität informiert. Der Marburger Studiengang war für mich schon aufgrund der geographischen Nähe zu meinem Wohnort die nächstliegende Option. Marburg bietet ein optimales Studienumfeld und es macht Freude, an einer so traditionsreichen theologischen Fakultät zu studieren. Hinzu kam aber auch, dass meine Landeskirche diesen Studiengang eingerichtet hat und Absolventen des Marburger Masters ohne Probleme und weitere Hürden ins Vikariat übernimmt. Am Marburger Modell gefiel mir besonders die Integration der Sprachen (Hebräisch und Griechisch) in den Regelstudienverlauf. Das führte zwar zu einem hohen Studienaufwand in den ersten Monaten, machte aber die Gesamtstudienzeit deutlich besser planbar, als dies bei nun ebenfalls zugänglichen Angeboten anderer Universitäten der Fall ist.“

Dirk Wagner, Hochschulpastor ESG Hannover und Industrieseelsorge in Wolfsburg,
Masterkurs II (2010-2013)


Warum habe ich mich für den Master of Theology entschieden? Wie bin ich auf den Studiengang aufmerksam geworden? Was hat mir besonders gefallen?

„Mein grundlegendes Interesse an allem, was mit Theologie zu tun hat, hat mich von Jugend auf begleitet. Natürlich stellten sich aus unterschiedlichen Kontexten und Lebensphasen heraus ganz verschiedene Fragen an das Leben, zuletzt aus der Arbeitswelt heraus. Die Erkenntnis, dass alles mit allem zusammenhängt, hat mich immer wieder an die Theologie zurückverwiesen. Unter anderem waren theologische Einsichten auch dafür verantwortlich, mir über mein Verhältnis zu so etwas wie einem kulturellen Mandat Gedanken zu machen, weshalb ich zunächst den Beruf des Ingenieurs ergriffen hatte und mich den Herausforderungen der (Bau-)Wirtschaft stellte.
Ohne hier meine Lebensgeschichte im Einzelnen ausbreiten zu wollen, gab es rückblickend vielleicht drei wesentliche Phasen, in denen ich mich der Theologie deutlicher anzunähern versucht habe: das Erwachsenwerden – Schulabschluss und Engagement in der Jugendarbeit und der daraus resultierenden Phase jugendlichen Wissensdurstes; dann die Phase wachsender Übernahme von Verantwortung in Beruf und Wirtschaft wie auch Familie; und zuletzt die aus der Frage resultierende Phase: Soll eine erfolgreiche berufliche Kariere alles gewesen sein, wo es doch so viele Fragen gibt, denen ich noch weiter auf den Grund gehen möchte? Dabei ist nicht auszuschließen, dass letztere Phase mit einer Art Midlife-Krisis möglicherweise im Zusammenhang gestanden haben könnte, doch erwachsen gewordener Wissensdurst und Forscherdrang, verbunden mit dem Wunsch, dies akademisch anerkannten Standards entsprechend abschließen zu können, stand eindeutig bei meiner Entscheidung für Marburg und Theologie im Vordergrund, und dies in erster Linie zweckfrei und weniger vordergründig berufsspezifisch orientiert.
Auf den Studiengang aufmerksam geworden bin ich mehr oder weniger durch Zufall – oder mehrere zufällige Begebenheiten, die schließlich zu einer Recherche im Internet führten und den Weg nach Marburg in einem längeren Anlauf mit gründlichem Check der möglichen Durchführungsstrategien und der eigenen Ressourcen zielführend erscheinen ließen (Chance weiterer vollberuflicher Tätigkeit neben dem Studium, strategische Lage des Ausbildungsortes zu meinem beruflichen Betätigungsgebiet, überschaubare Lerneinheiten und Studierendenzahl im Studiengang, sinnvolle Kombination von online- und Präsenzphasen). Wichtig waren für meine Entscheidung auch inhaltliche Fragen: Würde im Lehrplan auch ausreichend auf die jüdischen Wurzeln des Christentums eingegangen werden?
Dass letztere Frage mit deutlichem Ja beantwortet werden konnte und im Lehrplan abgebildet und Studieninhalt war, brachte mir die erhoffte Erkenntnisvertiefung. Die gute Mischung und Kombination von jeweils mindestens zwei Teildisziplinen der Theologie in den einzelnen Modulen war ebenso hilfreich wie die gut abgestimmte Abfolge der einzelnen Module aufeinander. Erfreulich war auch der persönliche Austausch mit den Dozentinnen und Dozenten nach den Vorlesungen und der interdisziplinäre Austausch unter Studierenden und Lehrenden. Persönlich profitiert habe ich von der hervorragenden Lehre in den Fächern Systematische Theologie, Alte Kirche und Reformationsgeschichte sowie Exegese des Alten und Neuen Testaments in Verbindung mit Biblischer Theologie. Nachhaltig gewirkt auf meine jetzige berufliche Praxis in den Schnittstellen zwischen Wirtschaft, Kirche und Hochschule haben die Unterrichtseinheiten in Ethik und Praktischer Theologie. Ich kann für meinen Teil sagen: Etwas Besseres als der berufsbegleitende Masterstudiengang an der Universität Marburg im Fachbereich Theologie konnte mir als Ausbildung für die zweite Berufsphase jenseits meiner unmittelbaren Ingenieur- und Managementtätigkeit nicht passieren. Meiner Alma Mater in Sachen Theologie bleibe ich gerne weiter verbunden und kann sie auch angesichts des erlebten angenehmen Betriebsklimas uneingeschränkt weiterempfehlen.“

Lars Esterhaus, Jurist, Hochschullehrer FH, Masterkurs II (2010-2013)


„Methodische Kompetenzen bringen Master-Studierende bereits mit: Seminarsitzungen mit 24 HochschulabsolventInnen haben von Beginn an eher das Niveau eines Oberseminars. Dies wird auch dadurch flankiert, dass nur diejenigen zum Masterstudium zugelassen werden, die eine über Monate vorzubereitende Eingangsprüfung bestanden haben, die umfassendes bibelkundliches und hermeneutisch-theologisches Verständnis voraussetzt – etwas, das grundständig Studierende sich erst in den ersten Semestern erarbeiten müssen.


Elvira Engler, Masterkurs I (2007-2010)

„Ich studiere im berufsbegleitenden Masterstudiengang Evangelische Theologie, weil ich mich intensiv und systematisch mit theologischen Fragen auseinandersetzen möchte. Ich bin begeistert davon, dass sich mir diese Möglichkeit in meinem Alter und trotz Berufstätigkeit bietet.“