07.02.2025 Eine neue Weltordnung!

Neuerscheinung zur Pariser Friedenskonferenz 1919 und zur internationalen Politik der Zwischenkriegszeit

Internationale Ordnungen verändern sich. Das zeigen die aktuellen Entwicklungen internationaler Politik. Die bipolare Ordnung des Kalten Krieges gehört der Vergangenheit an, die Idee einer multilateralen, regelbasierten Ordnung, die die Jahrzehnte nach 1990 beherrschte, wird heute herausgefordert und zum Teil bewusst zerstört. In disruptiven Dynamiken, zu denen Krieg und ein aggressiver Unilateralismus zählen, bilden sich neue geopolitische Ordnungsmuster und Machtstrukturen heraus.

In einem soeben erschienenen Buch hat der Marburger Historiker Eckart Conze zusammen mit Laurence Badel und Axel Dröber (beide Paris) die gegenwärtigen Entwicklungen in eine historische Perspektive gestellt. Wie entstehen neue internationale Ordnungen? Auf welchen Grundlagen ruhen sie? Was bestimmt ihre Stabilität oder Instabilität? Solche – ganz aktuellen – Fragen behandelt die internationale, englischsprachige Publikation über die internationalen Ordnungsbemühungen nach dem Ende des Ersten Weltkriegs. Im Zentrum steht die Pariser Friedenskonferenz des Jahres 1919 mit ihren Friedensverträgen, darunter dem Versailler Vertrag mit Deutschland.

Der Band geht auf eine von Laurence Badel und Eckart Conze organisierte Konferenz am Deutschen Historischen Institut in Paris (IHAP) und am Centre de Récherche – Chateau de Versailles zurück. Eine Vielzahl renommierter internationaler Autorinnen und Autoren erörtern in ihren Buchbeiträgen die Pariser Konferenz als Versuch, eine friedliche internationale Ordnung zu schaffen und künftige Kriege zu verhindern. Das Buch nimmt dabei konsequent eine globale Perspektive ein. Auf den Weltkrieg folgte das Bemühen um eine neue Weltordnung. Auf welchen Prämissen und Zielsetzungen diese neue globale Ordnung beruhte, diskutiert das Buch. Es spiegelt die jüngere internationale Forschung durch seinen globalen Ansatz, aber auch dadurch, dass es die Zeit nach 1919 nicht von Anfang an als Zwischenkriegszeit oder gar als neue Vorkriegszeit begreift, sondern als eine entwicklungsoffene Nachkriegszeit. Zu den Kräften, welche die internationale Politik der Gegenwart bestimmen, gehören Nationalismus und Imperialismus. Die „alten Dämonen“ aus der Zeit um 1900, wie sie der französische Präsident Macron genannt hat, sind zurück. Auch das verleiht dem Buch seine Aktualität.

Verlagsinformationen

Kontakt