Hauptinhalt

Die spätklassische und hellenistische Keramik von Pydna. Untersuchungen zur Formgeschichte und Chronologie sowie zum sozialen Kontext

Förderung: DFG

Projektleiterin: Prof. Dr. Heide Froning

MitarbeiterIn /AnsprechpartnerIn
Dr. Zoi Kotitsa
Email: zoiko@web.de

Pydna Karte

Pydna, in Zentralmakedonien am Thermaischen Golf gelegen, war die bedeutendste Hafenstadt des makedonischen Königreichs bis zu dessen Eroberung durch die Römer 168 v. Chr. Bereits seit dem 5. Jh. v. Chr. erlebte die Stadt eine große Blüte, die in der hellenistischen Zeit fortgesetzt wurde.
In den 80er und 90er Jahren hat die zuständige Ephorie u. a. die im Norden der Stadt gelegene Hauptnekropole ausgegraben, die Bestattungen seit der Spätbronzezeit bis zum Hellenismus enthielt. Ziel des Marburger Projekts war die Publikation der Keramik aus 564 Gräbern dieser Nekropole, die nach der Eroberung der Stadt durch Philipp II. bis zur Ankunft der Römer gelegt wurden. Die Quantität dieser Keramik (ca. 1300 Gefäße) und die ununterbrochene, dichte Abfolge der Gräber sind einzigartig in Makedonien. Zudem handelt es sich ausschließlich um Einzelbestattungen, zu deren Beigaben regelmäßig Münzen der makedonischen Könige gehören. Da die Münzen nicht vermischt vorkommen und die jeweils dazugehörige Keramik signifikant differierende Elemente aufweist, war es in Pydna möglich, eine gesicherte Typologie und Chronologie der spätklassischen und hellenistischen Keramik Nordgriechenlands aufzustellen. Damit hat man ein von der attischen Keramik des 4. und 3. Jhs. v. Chr. unabhängiges chronologisches System gewonnen, das auch zu einer Korrektur der Chronologie anderer wichtiger Grabkontexte Makedoniens wie z. B. Derveni,  Pella und Veroia geführt hat.
In einem zweiten Teil der Publikation wurde die soziokulturelle, historische und wirtschaftsgeschichtliche Auswertung dieses Materials unternommen, unter Berücksichtigung auch der restlichen Beigaben in den besprochenen Gräbern.

Literatur:
Z. Kotitsa, Πρώιμη ελληνιστική κεραμική από κλειστά ταφικά σύνολα της αρχαίας Πύδνας, in: ΣΤ΄ Επιστημονική Συνάντηση για την ελληνιστική κεραμική, Volos 17.–23.4.2000 (Athen 2004) 193–206
Z. Kotitsa, Form, Funktion und Bildinhalt. Zu einem Chous des 4. Jhs. v. Chr. in Pydna, in: C. Weiss (Hrsg.), Folia in memoriam Ruth Lindner collecta (Röll 2010) 131-145
Z. Kotitsa, Tombes d'enfants du IVe s.av. J.-C. à Pydna, in: A. Hermary - C. Dubois (Hrsg.), L'enfant et la mort dans l'Antiquité. III, Le matériel associé aux tombes d'enfants: actes de la table ronde internationale organisée à la Maison Méditerranéenne des Sciences de l’Homme, MMSH d'Aix-en-Provence, 20-22 janvier 2011 (Paris 2012) 77-96  
Z. Kotitsa, Lampen aus Pydna. Importe, Nachahmungenund und lokale Produktion in spätklassischer und frühhellenistischer Zeit, in: L. Chrzanovski (Hrsg.), Le luminaire antique: lychnological acts 3: Actes du 3e congrès international d'études de l'ILA, Université d'Heidelberg, 21.-26.9.2009, Monographies instrumentum 44 (Montagnac 2012) 189-200  
Z. Kotitsa, Frühhellenistische Keramik aus Pydna. Hinweise auf regionale und überregionale Kontakte, in: N. Fenn - C. Römer-Strehl (Hrsg.), Networks in the Hellenistic world: according to the pottery in the Eastern Mediterranean and beyond, BAR international series 2539 (Oxford 2013) 67-80  
Z. Kotitsa, Τυπολογία, χρονολόγηση και χρήση μυροδοχείων: ενδείξεις από τη Βορεια Πιερία, in: H΄ Επιστημονική Συνάντηση για την ελληνιστική κεραμική, Ioannina, 5.–9. Mai 2009 (Athen 2014) 407-424
Z. Kotitsa, Keramikkontexte aus der Nordnekropole von Pydna von Philipp II. bis zur romischen Herrschaft, MarBAr 5 (Marburg, im Druck)