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Die Modellierung antiker Raumrelationen

Digitalarchäologie 

Förderung: Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz, Philipps-Universität Marburg

Projektleitung: Dr. Asuman Lätzer-Lasar

Kooperationspartnerin:
Prof. Dr. Aline Deicke, Marburg Center for Digital Culture and Infrastructure 

MitarbeiterIn: Lilly Philina Schwalm

AnsprechpartnerIn:
Dr. Asuman Lätzer-Lasar
Tel.: +49 6421 28 22304 
E-mail: laetzerl@uni-marburg.de

Modellierung antiker Raumrelationen
A. Lätzer-Lasar

Die Erforschung von Raum und Räumlichkeit gehört zu den traditionellen Forschungsanliegen der Archäologie. Mit dem Aufkommen einer prozessualen Archäologie und dem sog. spatial turn der 1980er Jahre in den Kulturwissenschaften, erhielt der Raumbegriff eine soziologische Deutungsebene: Räume sind nicht gegeben, sondern ein soziales Konstrukt.  In der Folge bewegte sich die Raumforschung weg von einem Containerverständnis und legte den Schwerpunkt auf die Prozesse und Dynamiken von Akteuren, Praktiken und Raumsemantiken.

Für die Erforschung von Raum ist eine Operationalisierung dieses weitgefächerten konzepttheoretischen Hintergrundes anhand digitaler Methoden sowohl im quantitativen wie auch qualitativen Bereich noch nicht wesentlich erschlossen. Aus diesem Grund untersuchen wir im Projekt, durch welche Arten von Datenmodellen die Konstruktion sozialer Verflechtungen in ihrer Vorstellung von Raum und räumlichen Beziehungen abgebildet werden können. Da wir qualitative mit quantitativen Methoden und Werkzeugen - wie Netzwerkforschung oder Ontologie-Engineering - vereinen, erwarten wir eine komplexe Heterogenität an Daten und Modellen. 
Unser Ziel ist es herauszufinden, wie wir eine Interoperabilität zwischen den diversen Modellen ermöglichen können und welche Aspekte dabei zu berücksichtigen sind. Dabei evaluieren wir aus kritischer Perspektive den Erkenntnisgewinn, welcher aus der Interpretation der Daten generiert wird, um Handlungsanweisung für den Umgang mit heterogenen Daten für die Forschenden zu entwickeln.

Zu diesen und weiteren Herausforderungen will das Projekt in einem interdisziplinären Ansatz aus Vor- und Frühgeschichte, Klassischer Archäologie und Digitaler Archäologie einen ersten Beitrag liefern.

Bisherige Aktivitäten: Gemeinsames Panel „Modelling the semantics of space – the relationship of entities creating space” auf der CAA (Computer Applications and Quantitative Methods in Archaeology)  Amsterdam, 2023.