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Die Siedlungsgeschichte auf den Zwillingshügeln während des 1. Millenniums v. Chr.

Foto: Camilla S. Lundgren

Tulul adh-Dhahab / Jordanien

Förderung: Verein zur Förderung der Archäologie im unteren Jabboktal/Jordanien e.V.

Projektleitung: Prof. Dr. Winfried Held
Ko-Leitung: Dr. Asuman Lätzer-Lasar
 
MitarbeiterIn:
Lilly Philina Schwalm (studentische Hilfskraft)

AnsprechpartnerIn:
Dr. Asuman Lätzer-Lasar
Tel.: +49 6421 28 22304 
E-mail: laetzerl@uni-marburg.de

Weitere Projektbeteiligte:
Hannelore Kröger (Spenge, Grabung)
Werner Best (Spenge, Grabung)

Projektgebundene Forschungsarbeiten
Julia Hertzer, M.A. (Doktorarbeit an der Philipps-Universität Marburg), Die Residenz auf dem Tell adh-Dhahab West im Kontext hellenistischer Palastarchitektur der Levante

Digitalisierung der archäologischen und geophysikalischen Befunde (L. Schwalm)

Die Zwillingshügel liegen etwa 35 km südwestlich von Amman im östlichen Teil des Jordantals. Zwischen den beiden Hügeln fließt der Wadi az-Zarqua, welcher vermutlich dem antiken Fluss namens Jabbok entspricht. Die stetigen Wasserressourcen in der semiariden Klimaregion zogen bereits im mittleren Paläolithikum menschliche Aktivitäten in der Region an, wie R. L. Gordon und L. E. Villiers bei ihren Surveys Anfang der 1980er Jahre anhand vereinzelter Kleinfunde feststellten. 

Die geostrategisch gute Lage an einer von der Küste im Osten nach Westen verlaufenden Handelsroute, sowie eine vorteilhafte Stellung, die die Ebenen im Norden und Süden überschaute, führte zu einem Wachstum und monumentalen Ausbau der Siedlungen auf beiden Hügeln. Aussägekräftige Befunde und Funde aus der Eisenzeit und der hellenistischen Periode, die auf vielfältige überregionale Beziehungen deuten, zeugen von der Schlüsselstellung des Ortes in einem umkämpften Grenzgebiet.

Jordanien Tulul adh-Dhahab JRC
Foto: Julia Hertzer

Von 2005 bis 2017 fanden erste Ausgrabungen auf den Tulul adh-Dhahab unter der Leitung des Theologen Prof. Dr. Thomas Pola (TU Dortmund) statt. Seit 2011 beteiligen sich auch Mitarbeiter des Marburger Archäologischen Seminars an den Arbeiten. Die Grabungen hatten sich bisher auf die hellenistische Residenz auf der Gipfelterrasse des westlichen der beiden Hügel konzentriert. Eine vorläufige Auswertung der Funde und Kleinfunde lässt eine intensive Besiedlung im 2. und 1. Jh. v. Chr. vermuten. Aufgrund von Brandschichten, die naturwissenschaftlich (C14) datiert worden sind, scheint die Residenz im frühen 1. Jh. v. Chr. zerstört worden zu sein. Ein Zeitraum, der vor allem für die aktuellen Fragen der Hasmonäerforschung aufschlussreich ist. 

Literatur:
Th. Pola – H. Kröger – J. Hertzer – S. Neumann – W. Held – A. Büsing-Kolbe – B. Dreyer, Tulul adh-Dhahab. Eine eisenzeitliche und hellenistische Residenz in Jordanien. Vorbericht über die Forschungen 2005 bis 2015, Marburger Winckelmann-Programm 2015–2016, 77–145.