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Exkursion in die KZ-Gedenkstätte Neuengamme bei Hamburg 

Teilnehmende des Studienseminars „Kontinuitäten von Anti-Schwarzen-Rassismus vor, während und nach dem Nationalsozialismus”, in dem die deutsche Kolonialexpansion sowie die Behandlung Schwarzer Menschen im Kaiserreich, der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus im Mittelpunkt stand, verbrachten zur Vertiefung der Inhalte des Seminars zwei Studientage in der KZ-Gedenkstätte Neuengamme, welche von der Expertin Dr.’in Susann Lewerenz angeleitet wurden. Unter der Überschrift „Verflechtungen - Koloniales und rassistisches Denken und Handeln im Nationalsozialismus” wurde der erste Studientag mit einer vertieften Auseinandersetzung mit dem Rassismusbegriff eröffnet und mit der exemplarischen Erarbeitung von Biografien Schwarzer Menschen fortgesetzt, wodurch die vielfältigen Verflechtungen von Kolonialrassismus und Nationalsozialismus aufgezeigt und zueinander in Beziehung gesetzt werden konnten. Eine Begehung der Außenanlagen der Gedenkstätte stellte den Abschluss des ersten Exkursionstages dar. 

Der zweite Studientag, der die historisch - politische Kontextualisierung der Biografien des Vortags um weitere Lebensgeschichten und Schicksale ergänzte, gab den Studierenden im weiteren Verlauf die Zeit, sich mit der Hauptausstellung „Zeitspuren“ auseinanderzusetzen, in der die Chancen einer multiperspektivischen und inklusiven Erinnerungskultur deutlich wurden. Neben der Geschichte des ehemaligen Konzentrationslagers Neuengamme stehen in der Ausstellung die Dokumentation der sich systematisch verschlechternden und dehumaisierenden Haftumstände der aus unterschiedlichen Ländern deportierten Menschen im Vordergrund. 

Die zweitägige Exkursion wurde mit einer geführten Besichtigung des internationalen Mahnmals und einer Aussprache im Haus der Erinnerung beschlossen, in welchem die Bedeutsamkeit des Gedenkstättenbesuchs im Zusammenhang mit der vorherrschenden Erinnerungskultur und der Handlungsverantwortung in der Gegenwart herausgestellt wurde.