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"Kontinuitäten von Anti-Schwarzen-Rassismus vor, während und nach dem Nationalsozialismus - eine partizipative Erinnerungsintervention"

Das von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung, Zukunft bzw. dem BMF geförderte Projekt „Kontinuitäten von Anti-Schwarzen-Rassismus (ASR) vor, während und nach dem Nationalsozialismus – eine partizipative Erinnerungsintervention“ soll anhand wissenschaftlich und fachdidaktisch aufgearbeiteter Biografien Schwarzer Menschen, die in der Zeit des NS-Unrechts verfolgt wurden, die Kontinuitätslinien von Kolonialrassismus, NS-Rassenideologie und gegenwärtigem Anti-Schwarzen-Rassismus für Nutzer*innen von Social Media in niedrigschwelligen Erinnerungsinterventionen aufbereiten und streuen. 

Darüber hinaus wird die Entwicklung einer externen Lernwebsite zur Implementierung der didaktischen Bildungsangebote angestrebt, welche sowohl für Multiplikator*innen als auch für Lernende niederschwellig zugänglich sein wird. Die Lernplattform soll dabei als Ausgangspunkt für den unterrichtlichen Einsatz dienen, bei der sich die Multiplikator*innen bei der Implementierung von rassismuskritischen multidirektionalen Bezügen auf eine sichere didaktische Grundlage stützen können. Ergänzt wird diese Unterstützung durch Workshops, welche Multiplikator*innen einen inklusiven Raum für eine individuelle und dialogische, thematische Auseinandersetzung bieten wollen. 

Im Sinne einer inklusiven und verflechtungsgeschichtlichen Erinnerungskultur stellt die Zeit des Nationalsozialismus den Ausgangspunkt der Recherche dar, welche sich sowohl temporal als auch intersektional auf weitere Räume erstrecken soll. Das Projekt soll dabei in interdisziplinärer Kooperation mit diversen Erinnerungseinrichtungen, Expert*innen und Aktivist*innen im Bereich ASR stattfinden. Eine bundesweite Streuung der Projektergebnisse wird dabei durch kooperierende Content Creator*innen angestrebt, welche bereits im Feld von ASR Inhalte erstellen und über digitale Reichweite verfügen. 

Ziel ist es, anhand konkreter Biographien Verständnis für die komplexen Strukturen des ASR zu erzeugen, indem Verbindungslinien von der kolonialen und nationalsozialistischen geprägten Vergangenheit bis in die heutige Gegenwart aufgezeigt und die Bedingungen sicht- und analysierbar gemacht werden, unter denen ASR bis heute besteht. Die historische Verknüpfung mit den rassismuskritischen Zielen gegenwärtiger erfolgreicher Akteur*innen im Bereich ASR ist dabei für die Entstehung einer inklusiven und partizipativen Erinnerungsintervention unabdingbar, weil dadurch historische Themen für die breite Bevölkerung greifbar gemacht und mit den anti-rassistischen, auf historisch- politische Bildung ausgerichteten Zielsetzungen in der Gegenwart verbunden werden können.