01.06.2018 Christine Braun: Die Entstehung des Mythos vom Soldatenhandel 1776 – 1813.
Europäische Öffentlichkeit und der „hessische Soldatenverkauf“ nach Amerika am Ende des 18. Jahrhunderts. 296 Seiten. Darmstadt und Marburg (Quellen und Forschungen zur hessischen Geschichte 178). ISBN 978-3-88443-333-1
Neuerscheinung.
Bis heute ist in der deutschen Öffentlichkeit die Überzeugung weit verbreitet, Reichsfürsten und insbesondere der Landgraf von Hessen-Kassel hätten während des Amerikanischen Unabhängigkeitskriegs Soldaten an England verkauft, um ihren dekadenten Lebenswandel zu finanzieren. Die vorliegende Arbeit zeigt, dass es sich bei dieser Vorstellung um einen wirkmächtigen Mythos han-delt, der zwar erst seit Mitte des 19. Jahrhunderts voll ausgeprägt existiert, dessen eigentliche Ursprünge jedoch bereits im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts liegen. Sie untersucht die Entstehung des Mythos zwischen 1776 und 1813 und analysiert dessen Inhalte und Funktionen in dieser Frühphase. Dabei beschränkt sie sich nicht allein auf die zeitgenössische Kritik an den Truppe-vermietungen im deutschsprachigen Raum, sondern vergleicht sie mit der zeitgleich in England artikulierten Ablehnung, um auf diese Weise die besonderen Entstehungsbedingungen des Mythos herauszuarbeiten.
Der Band ist erhältlich im Buchhandel oder beim Hessischen Staatsarchiv Marburg ( poststelle@stama.hessen.de, Tel. 06421/9250-0) oder bei der Historischen Kommission für Hessen ( hiko-marburg@web.de)