14.08.2024 Tagung: Abgrenzung, Verflechtung, Aufbruch? Neue Perspektiven auf Migration und Einwanderungsgesellschaft in Geschichtswissenschaft und Public History, Marburg 19.-20. September 2024

Abgrenzungen, Verflechtungen, Aufbruch? Neue Perspektiven auf Migration und Einwanderungsgesellschaft in Geschichtswissenschaft und Public History

Veranstalter: Hessisches Institut für Landesgeschichte (HIL), Marburg, in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Hessische Landesgeschichte der Philipps-Universität Marburg und der Professur für Neuere und Neueste Geschichte und Didaktik der Geschichte der TU Dresden
 
Tagungsleitung: Prof. Dr. Sabine Mecking (UMR), Dr. Wilfried Rudloff (HIL) und PD Dr. Stephanie Zloch (TU Dresden)
 
Tagungstermin: 19.-20. September 2024
 
Tagungsort: Staatsarchiv Marburg, Friedrichsplatz 15, 35037 Marburg (Landgrafensaal)
 
Downloads: Tagungsflyer und Tagungsplakat

Tagungsprogramm

Die historische Auseinandersetzung mit dem Thema Migration ist heute wichtiger denn je. In den meisten europäischen Ländern wird derzeit wieder intensiv um die Deutung und Ausgestaltung der Einwanderungsgesellschaft gerungen. Dabei geht es nicht mehr so sehr um das Ob, sondern vor allem um das Wie des Zusammenlebens. Ein verbreitetes Muster ist die Abgrenzung von „Einheimischen“ bzw. „Mehrheitsgesellschaft“ einerseits und Migrant:innen andererseits. Darüber hinaus werden seit jeher auch zwischen den Migrantengruppen deutliche Differenzierungslinien gezogen. In der Migrationsgeschichte treffen so unentwegt zwei Prozesse und Dynamiken aufeinander. Die permanente Bestimmung von Rechten und Zuordnungskriterien entlang kausaler ethnischer oder sozialer Faktoren und die solche Ordnungsmuster übergreifenden gemeinsamen Erfahrungen von Migrant:innen in den unterschiedlichen Lebens- und Erfahrungsräumen wie etwa Arbeit, Politik, Schule oder auch Freizeit.
Die Fachtagung stellt die Logiken, Regeln und Praktiken der Differenzierung den Gemeinsamkeiten kollektiver Erfahrungen gegenüber. Sie möchte dazu beitragen, mit Erkenntnissen aus Migrationsforschung, Zeit- und Landesgeschichte, Geschichtsdidaktik sowie Public History die etablierten Zuordnungs- und Bewertungsmuster aufzubrechen, unterschiedliche Forschungs- und Diskussionsstränge miteinander zu vernetzen und weiterführende Konzepte zu erarbeiten.

Donnerstag, 19. September 2024

Ab 12.00 Uhr: Ankommen und kleiner Imbiss
 
12.30 – 12.45 Uhr: Begrüßung
 
12.45 – 14.45 Uhr: Kategorien und Deutungen
Chair: Sabine Mecking, Marburg
 
Christoph Rass, Osnabrück
Recht. Macht. Migration
 
Stephanie Zloch, Dresden
Mobilität und Migration
 
Isabella Löhr, Potsdam/Berlin
Wissen, was Migration ist – oder auch nicht. Reflexivität und die Sprache der Migration
 
14.45 – 15.15 Uhr: Kaffeepause
 
15.15 – 18.00 Uhr: Lebens- und Arbeitswelten
Chair: Wilfried Rudloff, Marburg
 
Jeannette van Laak, Halle
Identität im Wandel. DDR-Zuwanderer und ihr Selbstverständnis nach ihrer Ankunft in der Bundesrepublik
 
Knud Andresen, Hamburg
Arbeitsmigration und der Betrieb – Veränderungen von den 1960er bis in die 1980er Jahre
 
Olga Sparschuh, Wien
„Gastarbeiter“ und EWG-Bürger:innen. Perspektiven auf die italienische Arbeitsmigration, 1950er bis 2000er Jahre
 
Jens Gründler / Christoph Lorke, Münster
Migration im ländlichen Raum. Beobachtungen, Spezifika, Abweichungen, 1970-1990
 
 
19.00 Uhr: Podiumsgespräch mit Erfahrungsberichten
von Ayse Asar, Bad Camberg / Robert Erkan, Hanau / Luigi Masala, Offenbach
Moderation: Sabine Mecking, Marburg
 
20.00 Uhr: Empfang im Staatsarchiv

Freitag, 20. September 2024

9.00 – 11.00 Uhr: Politik, Partizipation und Selbstorganisation
Chair: Nicole Immig, Gießen
 
Grazia Prontera, Salzburg
Migration und politische Partizipation. München in den 1970er und 1980er Jahren
 
Caner Tekin, Bochum
Migrantische Kämpfe um das Kommunalwahlrecht in Hessen
 
Nick Wetschel, Dresden
„[die] unter Aussiedlern/Ausländern übliche Hierarchie, die zwar theoretisch sinnvoll ist, praktisch von uns möglichst nicht verwendet wird.“ Migration im ostdeutschen Umbruch er/klären und beraten
 
11.00 – 11.15 Uhr: Kaffeepause
 
11.15 – 12.45 Uhr: Jugend und Schule
Chair: Stephanie Zloch, Dresden
 
Phillip Wagner, Halle
Demokratische Chancengleichheit? Sozial-Liberalismus, politische Bildung und „Gastarbeiterkinder“ in der Bundesrepublik Deutschland der 1960er und 1970er Jahre
 
Max Schellbach, Halle
Umkämpfte Teilhabe. Migration und Soziale Arbeit in England und der Bundesrepublik von den 1970er bis 1990er Jahren
 
12.45 – 14.00 Uhr: Mittagspause
 
14.00 – 16.45 Uhr: Public History
Chair: Peter Haslinger, Marburg/Gießen
 
Stefan Zeppenfeld, Bochum
Kicken, Kämpfe, Kompromisse. Migrantische Fußballvereine als Perspektive der Citizen Science und Public History
 
Lale Yildirim, Osnabrück
Konstruktion und De-Konstruktion von migrantisierten Kategorien in Forschung und Museum
 
Hilke Wagner, Marburg/Gießen
Medienwandel in der Erinnerungskultur. Digitale und analoge Quellen zum Selbst- und Geschichtsverständnis „Heimatvertriebener“
 
Stephan Scholz, Oldenburg
Verflechtung durch Erinnerung? Denkmäler für Vertriebene, Arbeitsmigrant:innen und Geflüchtete in der Bundesrepublik
 
16.45 – 17.00 Uhr: Verabschiedung