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Exkursionen

  • Juni 2024 Exkursion des Oberseminars an den Edersee

    Auf zu neuen Ufern

    In diesem Jahr begab sich das Oberseminar „Vergleichende Imperiengeschichte im 19. und 20. Jahrhundert“ vom 24.-27. Juni für seine mittlerweile zur geschätzten Tradition gewordenen viertägigen Exkursion im Sommersemester zum ersten Mal in das Sport- und Studienheim am Edersee der Philipps-Universität Marburg. In der neuen Kulisse wurde sich wie gewohnt einer Mischung aus inhaltlicher Arbeit und Wanderungen gewidmet. Entlang des Urwaldsteigs, der die Gruppe auf angenehm schattigen Pfaden entlang des Sees immer wieder zu atemberaubenden Aussichten führte, wurde bis nach Scheid gewandert, wo ein wohlverdientes Eis die Reserven wieder auffüllte. Der Fokus lag jedoch wie gewohnt auf der Präsentation und Diskussion verschiedener Qualifikationsarbeiten aus den Reihen des Oberseminars. In diesem Kontext wurden Ansätze, Themen und Probleme der britischen, deutschen sowie der US-amerikanischen Imperial- und Kolonialgeschichte lebhaft diskutiert. Darüber hinaus wurde im Nachmittag der Artikel „Archival Intimacies: Empathy and Historical Practice in 2023“ aus den Transactions of the RHS des vergangenen Jahres in der gemeinsamen Runde besprochen, wobei Möglichkeiten und Grenzen des Konzepts „Empathie“ für die geschichtswissenschaftliche Forschung erörtert wurden. Alle Teilnehmenden waren sich einig, dass der Text spannende Impulse für die Auseinandersetzung mit der eigenen Forschungspraxis bietet. Doch auch jenseits des Programmes boten sich – wie jedes Jahr, sei es im Kleinwalsertal oder am Edersee – zahlreiche Gelegenheiten zum Austausch und für anregende Gespräche. In den Pausen oder zum Feierabend lockte dann das kühle Nass des Edersees. Nach dieser schönen und ertragreichen Exkursion hoffen wir auf ein baldiges Wiedersehen!

  • Juli 2023 Exkursion des Oberseminars ins Kleinwalsertal 

    Foto der Teilnehmenden des Oberseminars vor alpiner Kulisse
    Thomas Szymczyk

    Alte Bekannte, neue Höhen

    Bereits das sechste Mal verschlug es das Oberseminar „Vergleichende Imperiengeschichte im 19. und 20. Jahrhundert“ vom 03. bis 06. Juli ins österreichische Kleinwalsertal. Fernab ausgetretener Pfade führte der malerische Ausflug entlang der Breitach durch das Gemsteltal, wo sich die müden Wandernden an Käse und kühlem Wasser laben konnten. Gestärkt mit den frischen Eindrücken des Bergpanoramas, widmeten sich die Teilnehmenden am folgenden Tag den Präsentationen dreier Qualifikationsarbeiten, die mit breitem Strich das Indien des 20., das London des 19. und die Karibik des 18. Jahrhunderts nach Hirschegg brachten. Die thematische Lücke postkolonialer Temporalität schloss die gemeinsame Lektüre und Diskussion von Adom Getachews „Worldmaking after Empire“. Die dort besprochenen politischen und intellektuellen Bemühungen vornehmlich afrikanischer Staaten und Akteure, eine neue weltweite Ordnung nach dem Ende des Kolonialismus zu schaffen, warfen Fragen nach der Bedeutung des Selbstbestimmungsrechts, den Herausforderungen nationaler Souveränität und der Notwendigkeit einer gerechten Verteilung globaler Ressourcen auf. Diese und weitere Impulse sowie natürlich der private Austausch waren Gegenstand abwechslungsreicher Gespräche vor und in alpiner Kulisse. Wir hoffen auf ein baldiges Wiedersehen!

  • Juli 2022 Exkursion des Oberseminars ins Kleinwalsertal

    Die Teilnehmenden der Exkursion sitzen an einem steinigen Flussufer. Im Hintergrund sind Bäume und Berge zu sehen.
    Andrea Wiegeshoff

    Neues und Altbekanntes

    Nunmehr zum fünften Mal gastierte das Oberseminar „Vergleichende Imperiengeschichte im 19. und 20. Jahrhundert“ im österreichischen Kleinwalsertal. Das Programm der viertägigen Exkursion (04. bis 07. Juli) vereinte erneut inhaltlich-thematisch Arbeit mit sportlichen Aktivitäten, und bot gleichzeitig genug Raum für gegenseitigen Austausch und gemütliches Miteinander. Im Zentrum stand die Präsentation und Diskussion verschiedener Promotionsvorhaben aus dem Kreis des Oberseminars. Diese verdeutlichten die enorme Themenvielfalt und das methodisch-theoretische Spektrum der Kolonial- und Imperialgeschichte – von den Kleinen Antillen der Karibik über die britischen Inseln bis hin zu Italien und dem Mittelmeerraum, vom ausgehenden 18. bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts, mit Ansätzen aus der Medizin- und Wissensgeschichte, der Intellectual History oder der Objektgeschichte. Ausgehend von einer gemeinsamen Lektüre der Schrift „Solidarität“ (1897, dt. 2020) des französischen Politikers Léon Bourgeois näherten sich die Teilnehmenden zudem einer zentralen Grundkategorie menschlicher Gesellschaft und Gemeinschaft. Gerade auch vor dem Hintergrund aktueller Ereignisse und Entwicklungen, stellen sich Fragen nach dem Platz und der Bedeutung solidarischen Handelns und Agierens auf einer ganz persönlichen wie weltpolitischen Ebene immer wieder neu. Weitere Denkanstöße, aber auch schöne Ausblicke und Gelegenheit für Gespräche boten Wanderungen entlang alpiner Flussläufe und Schluchten. Hier zeigte sich, dass es auch beim 5ten Besuch Neues zu entdecken gibt.

  • Juni 2019 Exkursion des Oberseminars ins Kleinwalsertal

    Gruppenfoto des Oberseminars vor alpiner Kulisse
    Florian Neiske

    Das Imperium kehrt zurück

    Nach zweijähriger Pause begab sich das Oberseminar „Vergleichende Imperiengeschichte im 19. und 20. Jahrhundert“ zum vierten Mal nach Österreich in das Kleinwalsertal. Wie gewohnt sah das Programm der viertägigen Exkursion (24. bis 27. Juni 2019) eine Mischung aus Wanderungen in alpiner Umgebung und thematischer-inhaltlicher Arbeit vor. Bei einem Ausflug entlang des Schwarzwasserbachs und der Breitach konnten sich die Teilnehmenden der schattigen Uferkulisse und der Durchquerung der Breitachklamm erfreuen, um dann anschließend bei strahlendem Sonnenschein einem Höhenweg folgend zum heimischen Marburger Haus zurückzukehren. Der größte Fokus lag jedoch auf der Präsentation und Diskussion verschiedener Qualifikationsarbeiten aus den Reihen des Oberseminars. Diese widmeten sich verschiedenen Ansätzen, Themen und Problemen der britischen, französischen, deutschen und US-amerikanischen Imperial- und Kolonialgeschichte. Darüber hinaus wurden Texte und Arbeiten des britischen Historikers A.G. Hopkins intensiv debattiert. Das Seminar widmete sich etwa seinem Vorschlag eines Neudenkens der Dekolonisation oder einer Verbindung der Geschichte von Imperien mit der Geschichte der Globalisierung. Daneben rückte aber auch die Frage nach Anschlussmöglichkeiten für eigene Forschungen in den Mittelpunkt. Erneut boten sich auch jenseits des Programmes zahlreiche weitere Gelegenheiten für Gespräche und fruchtbaren Austausch. In angenehmer Atmosphäre konnten aktuelle und zukünftige Projekte, Archivreisen oder auch das gegenwärtige Tagesgeschehen eingehend diskutiert und vertieft werden. Nach einer schönen und ertragreichen Exkursion hoffen wir auf ein erneutes Wiedersehen!  

  • Juni 2017 Exkursion des Oberseminars ins Kleinwalsertal

    Die Teilnehmenden der Exkursion stehen vor einer sommerlichen alpinen Kulisse.

    Auf der Höhe

    Bereits zum dritten Mal in Folge fand das Oberseminar "Vergleichende Imperiengeschichte im 19. und 20. Jahrhundert" seinen Weg in das österreichische Kleinwalsertal. Dabei bot das Programm der viertägigen Exkursion (25. bis 28. Juni 2017) auch in diesem Jahr seine gewohnte Mischung aus sportlichen Aktivitäten und thematisch-inhaltlicher Arbeit. Bei einer Höhenwanderung konnten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer etwa am herrlichen Bergpanorama der Alpen erfreuen, mussten sich jedoch ebenso mit steilen Auf- und Abstiegen sowie berüchtigten Hüttenwirtinnen auseinandersetzen. Im Zentrum standen allerdings erneut die Präsentationen und Diskussionen verschiedener Qualifikationsarbeiten aus den Reihen des Oberseminars. Diese widmeten sich verschiedenen Ansätzen, Zugängen und Problemen der deutschen, britischen und italienischen Imperial- und Kolonialgeschichte. Darüber hinaus näherte sich das Seminar über die Lektüre von Edward Saids Orientalism dem Themenbereich des kolonialen Wissens. Debattiert wurden Saids Thesen, u.a. auch vor dem Hintergrund seines Lebensweges als politischer Aktivist und talentierter Musiker, seine Einflüsse auf und Bedeutung für die Wissenschaft sowie Anregungen für eigene Forschungen. Jenseits des Programmes boten sich zahlreiche weitere Gelegenheiten für Gespräche und fruchtbaren Austausch. In angenehmer Atmosphäre konnten aktuelle und zukünftige Projekte, Archivreisen oder auch das gegenwärtige Tagesgeschehen eingehend diskutiert und vertieft werden. Nach einer schönen und ertragreichen Exkursion hoffen wir auf ein erneutes Wiedersehen!

  • Juni 2017 Exkursion zur ehemaligen Kolonialschule Witzenhausen

    Am 02. Juni 2017 brachen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Hauptseminars „Welten des deutschen Kolonialismus in Marburg und Hessen“ zu einer Exkursion nach Witzenhausen auf, um den Spuren des Kolonialismus im hessischen Raum nachzuspüren. In der kleinen Stadt an der Werra war zwischen 1898 und 1944 die Deutsche Kolonialschule (DKS) ansässig. Als eine ihrer Art nach im Deutschen Kaiserreich einmalige Bildungsanstalt sollte sie junge Menschen für den landwirtschaftlichen Dienst in den Kolonien des Wilhelminischen Reiches ausbilden.

    Nach einer sehr informativen Führung über das Gelände des heutigen Deutschen Instituts für tropische und subtropische Landwirtschaft (DITSL) - der Nachfolgeeinrichtung der Kolonialschule - folgte eine kritische Begehung des völkerkundlichen Museums. Frau Dietrich, die Programmkoordinatorin des DITSL, gab einen tiefen Einblick in die problematische Geschichte der Sammlung und erläuterte anschaulich die museumspädagogischen Konzepte, die heute bei der Darstellung der kolonialen Vergangenheit des Ortes angewandt werden.

    Nach einer kurzen Mittagspause folgte eine Begrüßung des Direktors des DITSL Herr Dr. Hülsebusch. In seinem Vortrag schilderte er die aktuellen Aktivitäten des Institutes, wies jedoch auch auf die mannigfaltigen erinnerungsgeschichtlichen Aufgaben der Gegenwart und Zukunft hin. Anschließend wurden den Exkursionsteilnehmenden zahlreiche Studierenden- und Dozierendenakten aus dem Archiv der ehemaligen Kolonialschule zugänglich gemacht, anhand derer quellennah die zahlreichen personellen Verflechtungen zwischen Witzenhausen und den sogenannten „Schutzgebieten“ erschlossen werden konnten. Der Aufenthalt wurde mit einer Begehung des tropischen Gewächshauses am späten Nachmittag beschlossen.

    Die überaus spannende und informative Exkursion hat uns eindrücklich vor Augen geführt, welch starke Verbindungslinien zwischen Hessen und den deutschen Kolonien bestanden und wie dieses schwierige Kapitel deutscher und europäischer Geschichte bis heute nachwirkt.

    Unser herzlicher Dank für diesen gelungenen und ereignisreichen Tag geht besonders an Frau Dietrich und Herrn Dr. Hülsebusch, die uns bereitwillig und ausführlich alle Fragen beantworteten und für einen reibungsfreien Ablauf sorgten. 

  • Juni 2016 Exkursion des Oberseminars ins Kleinwalsertal

    Gruppenfoto am Gipfelkreuz

    Imperiale Gratwanderung im Kleinwalsertal 

    Die viertägige Exkursion des Oberseminars „Vergleichende Imperiengeschichte im 19. und 20. Jahrhundert“ ins österreichische Kleinwalsertal (23. bis 26.Juni 2016) entwickelte sich in diesem Jahr zu einer echten Gratwanderung. Nach dem Erklimmen des Walmendinger Horns bot die Überquerung der Ochsenhofer Köpfe (zw. 1950 und 1989 M.) eine sportliche Herausforderung. Auf einem schmalen, teils steilen und felsigen Pfad erfolgte die Wanderung über mehrere Bergkuppen und ermöglichte einen grandiosen Ausblick auf die Gipfel und Gebirgshänge der Allgäuer Alpen. Neben solch sportlichen Höhepunkten stand die inhaltliche Arbeit zu Themen der Imperialgeschichte im Fokus. Über die zweiteilige BBC-Dokumentation „Britain’s Forgotton Slave-Owners“ näherten wir uns beispielsweise der Thematik Sklaverei. Debattiert wurden zum einen neue Forschungsansätze, welche die soziale Gruppe der Sklaven-Besitzer und Besitzerinnen detaillierter untersuchen. Ziel ist es, mithilfe dieser Kategorie den Einfluss von Sklaverei auf die Gestaltung des modernen Großbritannien genauer fassen zu können. Zum anderen konnte das Spannungsfeld zwischen historischer Forschung und ihrer Aufbereitung für ein breiteres Publikum in Form einer TV-Dokumentation betrachtet werden. Darüber hinaus wurden vier Qualifikationsarbeiten aus den Reihen des Oberseminars vorgestellt und im Rahmen interessanter Diskussionen weiter vertieft. Auch außerhalb dieses Programmes wurde die Möglichkeit zum weiteren Austausch eingehend genutzt. Neue oder sich in Arbeit befindende Projekte, das aktuelle Zeitgeschehen oder Erinnerungen an den im Mai 2016 verstorbenen Historiker Fritz Stern boten zahlreiche Anlässe. Wir freuen uns auf ein Wiederkommen!  
  • Juni 2015 Exkursion des Oberseminars ins Kleinwalsertal

    Vor 50 Jahren erhielten die Beatles von der britischen Königin den Orden "Members of the British Empire" - jetzt hätten die Mitglieder des Oberseminars "Vergleichende Imperiengeschichte im 19. und 20. Jahrhundert" ebenfalls einen Orden verdient, nachdem sie vier Tage (18. bis 21. Juni 2015) Dauerregen im Kleinwalsertal trotzten. Das schlechte Wetter minderte die sehr gute Stimmung aber zu keiner Zeit und wir erklommen nicht nur das Walmendinger Horn (1990 M.), sondern auch so manchen Gipfel der gegenwärtigen Empire-Forschung durch die Diskussion zentraler Texte unter anderem von Chris Bayly und John Darwin. Auch im Entstehen begriffene Qualifikationsarbeiten wurden debattiert sowie zukünftige Arbeitsperspektiven des Lehrstuhls erörtert. Im schönen Studienheim des Marburger Universitätsbundes untergebracht und hier
    ausgezeichnet versorgt, konnte diese Klausur des Oberseminars dazu beitragen, den Austausch untereinander über inhaltliche, theoretische und methodische Fragen der Kolonial- und Imperialgeschichte weiter zu vertiefen. Man darf sich auf den Besuch der Queen freuen, wenn sie in diesen Tagen nach Hessen kommen wird.

  • Dezember 2014 Exkursion nach London

    Anfang Dezember konnten 25 Mitglieder des Fachbereichs Geschichte und Kulturwissenschaften Imperialgeschichte auf ganz besondere Weise erfahren. Dank der erfolgreichen Einwerbung verschiedener finanzieller Förderungen war es möglich, eine Exkursion nach London zu veranstalten, welche die Vorlesungen und Seminare des Lehrstuhls Prof. Dr. Benedikt Stuchtey der letzten Semester ergänzte. Wir waren Gäste des Deutschen Historischen Instituts (DHI) London und haben zudem Orte in der Stadt besichtigt, an denen die imperiale Vergangenheit Großbritanniens besonders deutlich wurde. Außerdem lernten die Teilnehmenden durch Führungen und Vorträge zusätzlich noch andere Londoner Institutionen wie beispielsweise die London School of Economics und die School of Oriental and African Studies kennen. Neben diesen Einblicken in die britische Hochschullandschaft war ein besonderes Highlight der Besuch eines BBC-Journalisten und seines akademischen Kollegen vom University College London, die den Studierenden anhand ihres aktuellen Projektes einer historischen BBC Dokumentation zu Slavery and Slave-ownership die mediale Aufbereitung von Geschichte für eine breite Öffentlichkeit erläuterten.

    Die Vormittage dienten zur Vorstellung und Diskussion imperialer Themenkomplexe in den Räumen des DHI, während die Nachmittage outdoor und in Museen (z.B. das National Maritime Museum in Greenwich und das auf dem Bild zu sehende Victoria & Albert Museum) verbracht wurden, bevor es nach drei vollen Tagen "Goodbye London" hieß.