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Trabanten–Johann Zimmer
In dieser Reihe zeigen einzelne Studierende des Instituts für Bildende Kunst der Philipps-Universität Marburg im Foyer des Marburger Kunstvereins im Wechsel künstlerische Arbeiten, die das hohe Niveau der Lehre an diesem Institut zeigen. Das vielfältige Spektrum der Arbeiten umfasst Druckgrafik, Malerei, Skulptur, Installation und Neue Medien.
Diese kleinen, aber feinen Präsentationen ergänzen die jeweilige Ausstellung in den großen Räumen des Kunstvereins – kreisen also sozusagen wie Trabanten in ihrer Umlaufbahn um größere Planeten.
Johann Zimmer spiegelt und kommentiert in seinen Arbeiten gesellschaftliche Realitäten und Prozesse, wohlwissend, dass sie zwar Haltung aufzeigen, kaum aber Entwicklungen wie Gentrifizierung, Klimawandel und eine turbo-kapitalistische Marktwirtschaft aufhalten werden können. Die Installation TEMPORÄR 01 ist weniger zur Kontemplation und Befriedigung ästhetischer oder statusorientierter Bedürfnisse an heimischen Wandflächen gedacht, vielmehr als improvisierte Anregung zur Reflexion der eigenen gesellschaftlichen Positionen.
Latente Romantik transformiert zur ruinösen Störungsstelle – offen, verletzlich und im Wandel begriffen. Obwohl die Materialien meist pover sind und als Objet trouvés verwendet werden, dienen sie auch als Ausdruck einer innerlichen Befindlichkeit. Die einzelnen Elemente zitieren, deuten oder repräsentieren jenseits vom Konventionellen ein breites Narrationsspektrum, das nicht als fester Entwurf, sondern als stagnierende Frage an unseren Wertigkeiten kratzt.
Johann Zimmer studiert Bildende Kunst – Künstlerische Konzeptionen an der Philipps-Universität Marburg.
(Dr. Carola Schneider, Prof. Klaus Lomnitzer)
Kooperationspartner
Marburger Kunstverein e. V.
Projektleitung
Prof. Klaus Lomnitzer
Veranstaltungsort
Marburger Kunstverein, Gerhard-Jahn-Platz 5, 35037 Marburg