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Form und Funktion der Reflexiva in österreichischen Varietäten des Bairischen
von Ursula Stangel
Die auffälligsten Unterschiede zwischen Dialekten und ihren Standardsprachen betreffen die lautliche Ebene (Phonologie) und die des Wortschatzes (Lexikon). Entsprechend stellen diese Bereiche traditionell auch die Hauptforschungsgebiete der Dialektologie dar. Erst in jüngerer Zeit mehren sich Untersuchungen, die sich dialektalen Besonderheiten in den Bereichen Formenbildung (Morphologie) und Satzbau (Syntax) widmen. In diese relativ junge Forschungsrichtung der Dialektsyntax ordnet sich auch die Publikation Form und Funktion der Reflexiva in österreichischen Varietäten des Bairischen ein. "Wir haben sich ein Auto gestohlen" ist im Wienerischen zumindest kein grammatikalisches Vergehen; im Kärntnerischen kann Anton "ihm" eine Freude machen, wenn er sich selbst beschenkt; und im gesamten bairischen Sprachraum kann man "sich schon einmal schwer gehen", wenn der Rücken schmerzt. Solche und verwandte Konstruktionen des Bairischen werden erstmals einer genauen Analyse unterzogen. Diese Untersuchung setzt unter anderem syntaxtheoretische, typologische und dialektologische Ansätze zueinander in Bezug.