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Stark nach Corona in DaFZ

Finanziert vom Hessischen Kultusministerium im Rahmen von "Löwenstark - der BildungsKICK" (2023-2024)

Projekt

Studentische Hilfskräfte der Philipps-Universität Marburg unterstützen Lernende und Lehrkräfte im Integrationsprozess an allgemeinbildenden und beruflichen Schulen im Rahmen von „Löwenstark - der BildungsKICK“

Unterstützung der sprachlichen Förderung von DaZ-Schüler:innen in 1:1-Betreuung und/ oder Kleingruppen
• im Sprachunterricht in Intensiv- und InteA-Klassen
• im Fachunterricht in Regelklassen
• in der Hausaufgabenbetreuung und bei außerschulischen Aktivitäten

  • Best Practice Beispiel für Schulen in Marburg

    Lernende sowie die Lehrkräfte (auch der Regelklassen) profitieren von dem Projekt, da die Lernenden individuelle Unterstützung erhalten. Sie werden in die neuen Klasse begleitet; es hilft ihnen vor allem in der Anfangszeit und nimmt den Schülern häufig die Angst vor dem Wechsel. [...] Durch die individuelle Förderung und Begleitung der Lernenden verbessern sich die Chancen auf eine erfolgreiche Vollintegration. 

  • Alltag der Studentischen Hilfskräfte im Projekt

    Emil-von-Behring-Schule
    • Begleiten der Lernenden im Sprachunterricht durch niedrigschwellige Hilfe
    • Arbeit mit Kleingruppe, z.B. fortgeschrittenen Lernenden

    Richtsberggesamtschule Marburg
    • fokussierter Einzel- und Kleingruppenunterricht mit ehemaligen Intensivklassenschüler:innen
    • enge Abstimmung mit den Sprachlehrkräften zur individuellen Förderung der Lernenden
    • niedrigschwellige Betreuung der Lernenden in ihrer L1

    Adolf-Reichwein-Schule
    • Unterstützung der Lernenden bei der Vorbereitung auf die Abschlussprüfungen
    • Zusatzangebote für DaZ-Lernende, um Lesen/ Schreiben/ Sprechen/ Hören gezielt zu trainieren
    • Hilfe bei der Alphabetisierung

  • Stimmen aus den Kooperationsschulen zum Projekt

    „Die Unterstützung durch das Projekt ermöglicht uns die nötige Aufteilung in kleinere Gruppen je nach Lernfortschritt. Diese Differenzierung trägt maßgeblich zum Lernerfolg der Kinder bei.“ (Lehrkraft in der Intensivklasse)

    „Die Einzelstunden sind eine große Hilfe, weil man sich dabei besser konzentrieren kann.“ (Schüler aus der Regelklasse, 15 Jahre alt)

    „Ich liebe die Zusammenarbeit zu zweit, weil ich jedes Mal etwas Neues lerne und mir viel beigebracht wird.“ (Schülerin aus der Regelklasse, 16 Jahre alt)

    „Ich denke es ist gut, mehr als einen Lehrer zu haben […]. Dank Ihnen sind wir so weit gekommen.“ (Schüler aus der Intensivklasse, 14 Jahre alt)

Von links nach rechts: Florian Sahm, Jennifer Müller (Projektkoordinatorin), Sofía Barrera Voeltz, Maria Barba, Fatima Chaukair, Felipe Sanchez Rodriguez

Es fehlt: Marie Sassenberg, Natalia Cavero Alarcon 

Frühere Studentische Hilfskräfte im Projekt: Louis Hoogendoorn, Onur Kural, Allegra Banks

  • Projekt „Stark nach Corona“ – Bericht aus der Perspektive einer Studentischen Hilfskraft

    Nach eineinhalb Jahren als studentische Hilfskraft im Projekt „Stark nach Corona“ habe ich viele Einblicke und Erfahrungen sammeln dürfen, um ein erstes Fazit über die Tätigkeit abgeben zu können. 

    Warum sollten DaFZ-Studierende an öffentlichen Schulen eingesetzt werden? 

    Zum einen hängt dies mit der Schulsituation im Allgemeinen zusammen. Oftmals ist es so, dass Schulen aufgrund von Personalmangel nicht die Kapazitäten dafür haben, eine ausgebildete Deutsch als Fremd- und Zweitsprache-Lehrkraft (DaFZ-Lehrkraft) einzustellen. Stattdessen werden in den Intensivklassen (IK) Lehrkräfte eingesetzt, die nicht darauf vorbereitet wurden, diese Art von Klasse zu unterrichten. Dieses Szenario hat zur Folge, dass Schulen auf externe Hilfskräfte angewiesen sind, die  der überforderten Lehrkraft unter die Arme greifen. 

    Allerdings werden Studierende im Masterstudium Deutsch als Fremdsprache (DaF) an der Philipps-Universität Marburg vorwiegend für das Unterrichten von DaF in der Erwachsenenbildung ausgebildet. Um jedoch auch einen ersten Einblick in die Tätigkeit an einer Schule sowie mit Kindern und Jugendlichen zu erhalten, ist eine Stelle als Studentische Hilfskraft (SHK) wie in diesem Projekt eine optimale Möglichkeit. Auf diese Weise können Erfahrungen im Bereich Unterrichtsgestaltung in Schulklassen gesammelt werden und neue Perspektiven entstehen. 

    Drittens haben viele der IK-Schüler:innen auch im Fachunterricht noch Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache, deren Unterstützung die Lehrkräfte allerdings häufig nicht stemmen können. Studentische Hilfskräfte können hier Lehrkräfte und Lernende beispielsweise durch individuelle Sprachförderung innerhalb und außerhalb des Fachunterrichts unterstützen. 

    Eigene Erfahrungen als Studentische Hilfskraft 

    Meine Erfahrungen als SHK waren von Beginn an durchweg positiv. Ich arbeite seit September 2022 als studentische Hilfskraft an einer Gesamtschule. Meine Aufgaben bestehen zum einen darin, die Lehrkraft in der IK während des Unterrichts zu unterstützen und zu einem binnendifferenzierten Unterricht beizutragen. Zum anderen unterrichte ich Schüler:innen außerhalb der Unterrichtszeit in kleinen Gruppen, die die IK-Zeit bereits hinter sich haben, aber immer noch auf Unterstützung in DaZ angewiesen sind. 

    Inzwischen wird mir jedoch immer häufiger der Unterricht in der IK überlassen, was bedeutet, dass ich zum einen mehr Mitspracherecht bezüglich der Unterrichtsgestaltung habe und mich zum anderen im Unterrichten ausprobieren und Erfahrungen sammeln kann. Mir hat die Arbeit von Anfang sehr viel Spaß gemacht, vor allem da sowohl die Schule inklusive des Personals als auch die Intensivklasse einen sehr angenehmen Arbeitskontext für mich darstellen und ich mich dort sofort integriert gefühlt habe. Ich konnte durch die Stelle außerdem für mich feststellen, wie gerne ich mit Kindern und Jugendlichen arbeite. Auch das Unterrichten bereitet mir viel Freude, denn auf diese Weise trage ich einen aktiven Teil zum den Fortschritten der Schüler:innen bei. Ebenfalls erwähnenswert ist die Tatsache, dass die Klasse aus Lernenden mit vielen verschiedenen Nationalitäten zusammengesetzt ist und es sehr interessant ist, sich mit den Lernenden über die unterschiedlichen Kulturen und Traditionen der Länder auszutauschen. Dabei lernen nicht nur die Schüler:innen viel Neues dazu, sondern auch ich als Lehrkraft.