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Promotionen

Prof. Dr. Kathrin Siebold: Preis für exzellente Promotionsbetreuung

Hier finden Sie Informationen zu dem Promovierendenkolloqium sowie zu den aktuell laufenden und abgeschlossenen Promotionsprojekten in der AG Deutsch als Fremd- und Zweitsprache.

Promovierendenkolloquium

Wenn Sie im Bereich Deutsch als Fremd- und Zweitsprache promovieren und sich Marburg zugehörig fühlen, können Sie gerne an zukünftigen Veranstaltungen teilnehmen. Für weitere Informationen und wenn Sie in die Mailingliste der Marburger Promovierenden aufgenommen werden möchten, wenden Sie sich bitte an Martina Franz dos Santos.

Laufende Promotionsprojekte

  • Faye, Abdoulaye: Mehrsprachigkeit, interferenzbedingte Fehler und Mehrsprachigkeitsdidaktik im senegalesischen Deutschunterricht

    Erstbetreuer/in: Prof. Dr. Frank Königs († 2019), Prof. Dr. Kathrin Siebold, Philipps-Universität Marburg
    Zweitbetreuer: Prof. Dr. Rolf Kreyer, Philipps-Universität Marburg

    Damit untersuche ich die Implikationen von Mehrsprachigkeit im genannten Unterricht. Senegalesische Schüler wachsen mehrsprachig auf. Diese Mehrsprachigkeit, die anhand von senegalesischen Nationalsprachen und Fremdsprachen (Französisch und Englisch) aufgebaut wird, wird in den DU mitgebracht. Christ (2004: 32) ist der Meinung, dass Lehrer bei ihren mehrsprachigen Lernern Lernprobleme und Lernhemmungen ⦋entdecken⦌, die sie auf derer Mehrsprachigkeit zurückführen. Die von Christ erwähnten Lernschwierigkeiten treten  in Form von gegenseitigen sprachlichen Beeinflussungen auf. Mehrsprachige Lernende greifen auf ihre Ausgangssprache(n) zurück, um die Zielsprache zu erwerben, d.h. sie übertragen Elemente und Strukturen  ihrer Ausgangssprache(n) in die Zielsprache. Sprachwissenschaftler bezeichnen solche Übertragungen als Interferenz oder Transfer, die die Lernersprache kennzeichnet. Die anvisierte Arbeit baut sich auf drei Hauptteile auf:

    1. Die  Erforschung und Ermittlung von den sprachlichen Transfers senegalesischer Deutschlernender 

    2. Eine Fehleranalyse der verzeichneten Transferfehler

    3. Die Rolle von Mehrsprachigkeitsdidaktik zur Verbesserung des senegalesischen DU. 

    Das Hauptziel meiner Arbeit besteht darin, die Implikationen der Mehrsprachigkeit von senegalesischen Deutschlernenden zu untersuchen. Davon ausgehend sind folgende Fragen von Belang: 

    • Worauf sind sprachliche Interferenzfehler im senegalesischen DU zurückzuführen?

    • Wie lassen sich die von senegalesischen Deutschlernenden gemachten Interferenzen im Sinne von lexikalisch-semantischen, morphologischen, syntaktischen und aussprachlichen Abweichungen systematisieren? 

    • Welche Interferenztypen sind stärker verbreitet und welche seltener?

    • Welche Rolle kann Wolof als Muttersprache, Französisch als Zweitsprache und Englisch als Drittfremdsprache im Auftreten interlingualer sprachlicher Interferenzen im DU zugeschrieben werden?

    • Inwieweit lassen sich intralinguale transferbedingte Abweichungen –  innerhalb der deutschen Sprache feststellen bzw. schätzen? 

    • Wie wird mit interferenzanfälligen Fehlern methodisch-didaktisch vom Deutschlehrer umgegangen? 

    • Wie erfolgt der positive Transfer unter Verwendung von tertiärsprachendidaktischen bzw. mehrsprachigkeitsdidaktischen Ansätzen lehrerseits?

    Die von den senegalesischen Deutschlernenden gemachten interferenzbedingten Fehlleistungen werden anhand zweier Untersuchungsmaterialien – schriftlicher Schülersprachproduktionen  und Fragebögen – einer Analyse unterzogen. Die schriftlichen Aufsätze dienen einem linguistischen Ziel, das darin besteht, die Transferfehler senegalesischer Deutschlernender zu lokalisieren, ermitteln und zu typologisieren. Eine Interpretation der Fehlerursachen findet auch statt, wobei die Ausgangssprachen (Wolof, Französisch und Englisch)  und die Zielfremdsprache Deutsch kontrastiv beschrieben werden. Daran anschließend werden Vorschläge zur Verbesserung des senegalesischen DU angeführt.

    Kontakt: fayeabdallah@yahoo.fr

  • Zhou, Bingchen: Zitate in der deutschen Wissenschaftssprache – eine kontrastive Korpusstudie zum Zitatgebrauch von deutschen GermanistInnen und chinesischen Germanikstudierenden

    Erstbetreuerin: Prof. Dr. Kathrin Siebold, Philipps-Universität Marburg

    Zitieren ist ein elementarer Bestandteil der Wissenschaftssprache. Es wird jedoch in vielen Studien festgestellt, dass Wissenschaftsnovizen, insbesondere ausländische Studierende, viele Probleme beim wissenschaftlichen Zitieren haben. Ihnen fehlen oft ein umfassendes Verständnis für die Rolle von Zitaten und eine ausreichende Sprachkompetenz. Für chinesische Studierende ist dieses Thema von besonderer Relevanz, da es in der chinesischen Sprache keine vollständige Zitiersystematik und kaum deckungsgleiche Zitierpraktiken gibt. Dieses laufende Promotionsprojekt möchte daher herausfinden, inwieweit die Zitierpraxis der chinesischen Germanistikstudierenden von derjenigen der wissenschaftlichen ExpertInnen abweicht. Als Grundlage der empirischen Studie dienen ein Expertenkorpus mit 30 Zeitschriftaufsätzen und ein Lernerkorpus mit 20 Masterarbeiten. Analysiert wird insbesondere, wie Zitate in beiden Gruppen sprachlich realisiert werden und welche Funktionen sie in unterschiedlichen Kontexten der Arbeiten erfüllen.

    Kontakt: Zhoubi@students.uni-marburg.de

  • Thaller, Florian: Lehrnoviz:innen im projektbasierten DaF-Unterricht: Interaktion gestalten, unterrichtliches Handeln reflektieren, Entwicklungspotenziale erschließen

    Erstgutachterin: Prof. Dr. Kathrin Siebold, Philipps-Universität Marburg
    Zweitgutachterin Prof. Dr. Karin Aguado, Universität Kassel

  • Xu, Hang: Sprachliche Herausforderungen von L2-Pflegekräften bei Übergabegesprächen

    Erstbetreuerin: Prof. Dr. Kathrin Siebold, Philipps-Universität Marburg
    Zweitbetreuerin: Prof. Dr. Ruth Albert, Philipps-Universität Marburg

    Neben einer umfassenden Fachkompetenz spielt die kommunikative Kompetenz der Pflegekräfte auch eine wichtige Rolle in der beruflichen Praxis, da Pflegekräfte als Brücke für die erfolgreiche Kommunikation zwischen Patient:nnen und Ärzt:innen betrachtet werden können. Eines der zentralen Gespräche im Pflegealltag ist das Übergabegespräch, welches dreimal täglich beim Dienstwechsel des Personals stattfindet. Die Übergabegespräche dienen dazu, patienten- und pflegerelevante Informationen innerhalb kürzester Zeit richtig an die nachfolgende Schicht weiterzugeben, wodurch auch die Verantwortung für die richtige Versorgung der Patient:innen mit abgegeben wird. Daher ist das Gelingen der Übergabegespräche von besonderer Bedeutung für die berufliche Praxis der Pflegekräfte.

    In dieser Studie werden hauptsächlich Übergabegespräche, an denen ausländische Pflegekräfte teilgenommen haben, konversationsanalytisch untersucht, um sprachliche Herausforderungen herauszuarbeiten. Ferner werden die Aspekte „Verstehen und Verständigung“ sowie „Reparatur-Strategien“ in den Gesprächsdaten analysiert. Auf Basis der Analyseergebnisse sollen didaktische Vorschläge unterbreitet werden, die ggf. im berufsspezifischen Sprachkurs bzw. im beruflichen Kontext erprobt und ausgewertet werden könnten. 

    Kontakt: hang.xu@staff.uni-marburg.de

  • Müller, Jennifer: Bedarfsanalyse (fachspezifischer) Herausforderungen beim Lesen für die Konzeption Sprachsensiblen Geschichtsunterrichts

    Erstbetreuerin: Prof. Dr. Kathrin Siebold, Philipps-Universität Marburg
    Zweitbetreuerin: Prof. Dr. Christina Brüning, Philipps-Universität Marburg 

    Ich beschäftige mich in meinem Dissertationsprojekt mit der Bedarfsanalyse sprachlicher und fachlicher Herausforderungen beim Lesen im Geschichtsunterricht, insbesondere zur Umsetzung erfolgreichen Sprachsensiblen Fachunterrichts. Dazu setze ich die Grounded Theory Methodology nach Strauss/ Corbin (1996) ein und fokussiere die tatsächlich auftretenden Herausforderungen für Seiteneinsteiger:innen und sprachschwache Lernende.

    Kontakt: jennifer.mueller2@upb.de

    Mehr zur Person

  • Sun, Kexin: „Nein, ich habe nicht einen Bruder.“ Zum Erwerb der deutschen Negation von Lernenden mit L1-Chinesisch

    Erstbetreuerin: Prof. Dr. Kathrin Siebold, Philipps-Universität Marburg

    Obwohl die Negation als eines der fundamentalsten Elemente der menschlichen Logik und der alltäglichen Kommunikation im DaF-Unterricht von Anfang an vorkommt, werden die Negationsregeln aufgrund ihrer Anforderungen an die Lernenden erst auf einem relativ fortgeschrittenen Niveau und oft ohne einen gründlichen Vergleich zwischen der Ausgangssprache und der Zielsprache vermittelt. 

    Um den Erwerb der deutschen Negation näher zu beschreiben, werden im Rahmen dieses Dissertationsprojekts die Erwerbsprozesse von DaF-Lernenden mit L1-Chinesisch und L2-Englisch untersucht. Ausgewählt wird ein Mixed-Methods-Design innerhalb eines longitudinalen Ansatzes. An einer Probandengruppe von 16 chinesischen DaF-Lernenden werden in den ersten zwei Jahren des Deutschlernens (Oktober 2022 bis August 2024) regelmäßig schriftliche und mündliche Äußerungen mit Hilfe von Übersetzungs-, Frage-Antwort- und Bildgeschichten-Aufgaben erhoben. Insgesamt wurden bis zum Ende der Datenerhebung ca. 2.000 Sätze aus sieben Elizitierungen gesammelt. Zusätzlich wurden ein Zwischeninterview und eine Umfrage während der Erhebung durchgeführt, um die gesammelten Daten aus verschiedenen Blickwinkeln analysieren und interpretieren zu können.

    Kontakt: Sunk@students.uni-marburg.de

  • Franz dos Santos, Martina: Messung und Förderung funktionaler Literalität im Rahmen einer Sprachlernberatung für gering-literalisierte DaZ-Lernenden anhand der LASLLIAM-Skalen

    Erstbetreuerin: Prof. Dr. Kathrin Siebold, Philipps-Universität Marburg
    Zweitbetreuerin: Prof. Dr. Karen Schramm, Universität Wien

    Für Lernende von Deutsch als Zweitsprache (DaZ), die z.B. aufgrund unzureichender Bildungsangebote im Herkunftsland eine schriftferne Sozialisation durchlaufen haben, bedeutet die fehlende Möglichkeit, an literalen Praktiken im Aufnahmeland teilzunehmen, häufig den Ausschluss von voller und selbstbestimmter Teilhabe. Insofern steht bei der Vermittlung literaler Kompetenzen für diese Zielgruppe zunächst die Funktionalität schriftsprachlicher Kompetenzen im Vordergrund.

    Die funktionale Verwendung von literalen Kompetenzen setzt voraus, dass Lernende mit der Art und Weise, wie sprachliche Repräsentationen in literalen Praktiken im Aufnahmeland verwendet und verstanden werden, vertraut sind. Sprachliche Repräsentationen sind mentale Modelle, die es Individuen ermöglichen, Bedeutungen aus Texten zu extrahieren und diese für kommunikative Zwecke zu nutzen. Sprachliche Repräsentationen sind dabei nicht nur einfache Abbildungen von Wirklichkeit, sondern unterliegen sozialen Konventionen und Praktiken. Die soziale Natur von Literalität wurde insbesondere von den New Literacy Studies diskutiert, in deren Rahmen eine Reihe hauptsächlich ethnografischer Studien (z.B. Cole und Scribner 1981; Heath 1983; Barton und Hamilton 2003) erschienen sind, die aufzeigen, wie stark die Verwendung von Schriftsprache durch gesellschaftliche Diskurse und Machtverhältnisse geprägt ist. Die erfolgreiche Teilhabe an literalen Praktiken setzt entsprechend weit mehr als die reine technische Fähigkeit des Lesens und Schreibens voraus. Vielmehr müssen Lernende auch mit sozialen Konventionen zur Bedeutung (schrift)sprachlicher Zeichen und deren konkreter Verwendung in sozialen Gefügen vertraut gemacht werden.

    Das Ausbilden stabiler sprachlicher Repräsentationen und der Erwerb (funktionaler) literaler Kompetenzen in der Zweitsprache Deutsch stellt Lernende jedoch vor große Herausforderungen. Denn diese Lernenden müssen nicht nur eine neue Sprache lernen, ohne dabei auf schriftsprachliche Ressourcen und Strategien zurückgreifen zu können, sie müssen auch die Prinzipien und Techniken einer Schriftsprache anhand sprachlicher Einheiten erlernen, die ihnen noch neu und fremd sind. Hinzu kommt, dass die Funktionalität von literalen Kompetenzen sehr stark von den individuellen (schriftsprachlichen) Bedürfnissen der Lernenden abhängig ist, die wiederum von einem Lernenden zum anderen sehr unterschiedlich aussehen und sich im Laufe der Zeit ändern können.

    Eine Möglichkeit, um diesen individuellen Förderbedarfen begegnen zu können, ist die Sprachlernberatung. Sprachlernberatung zielt in erster Linie darauf ab, die Bewusstheit der Lernenden für ihre eigenen Lernprozesse zu erhöhen und ihnen dadurch eine stärkere Kontrolle über ihr Lernen zu ermöglichen. Für den Bereich der DaZ- Alphabetisierungskurse wurde ein Lernberatungs-Konzept von Markov, Scheithauer und Schramm (2015) vorgelegt, welches an die Bedürfnisse von wenig literalisierten Lernenden angepasst ist. Eine empirische Validierung der Effektivität dieses Lernberatungs-Konzeptes im Hinblick auf die Förderung funktionaler literaler Kompetenzen für Teilnehmende in Alphabetisierungskursen steht allerdings noch aus.

    Im Rahmen dieses Forschungsprojektes soll das Lernberatungskonzept in einer Interventionsstudie mit Prä- und Posttest hinsichtlich seiner Wirksamkeit und Angemessenheit für die anvisierte Zielgruppe empirisch untersucht werden. Hierfür wurde anhand der LASLLIAM-Deskriptoren des Europarats ein Diagnostiktest für Lernende mit geringer Literalität entwickelt, der u.a. für eine videobasierte retrospektive Befragung zu Strategienutzung eingesetzt wird. Die erhobenen Daten werden unter der Fragestellung ausgewertet, ob ein Zuwachs an funktionaler Literalität (hinsichtlich der von den Lernenden selbst formulierten schriftsprachlichen Handlungen) zu verzeichnen ist. Des Weiteren werden auch allgemeinere Erkenntnisse in den Erwerb sowie das Messen funktionaler literaler Kompetenzen von erwachsenen Lernenden angestrebt, die idealerweise einen Beitrag zum wissenschaftlichen Diskurs in diesem Bereich leisten können.

    Kontakt: martina.franzdossantos@uni-marburg.de

  • Glosemeyer, Quentin: Automatische Klassifikation lexikalischer Komplexität von polysemen und komplexen Wörtern

    Erstbetreuerin: Prof. Dr. Kathrin Siebold, Philipps-Universität Marburg
    Zweitbetreuerin: Prof. Dr. Christoph Bockisch, Philipps-Universität Marburg
    Drittbetreuer: Prof. Dr. Torsten Zesch, Fern Universität Hagen

    Bei der Erstellung oder Bearbeitung von Unterrichtsmaterialien im Kontext des Fremdsprachenerwerbs sehen sich Lehrkräfte mit der Aufgabe konfrontiert, einen Text lexikalisch auf die Lerngruppe auszurichten. Als Hilfsmittel für diese Auswahl stehen einige wenige Tools (insb. DAFlex) für die deutsche Sprache zur Verfügung. Die lexikalische Komplexität wird dabei anhand der Niveaustufen des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens (A1-C2) abgebildet. Die Komponenten dieser Tools basieren auf einem Token- bzw. Form-basierten Verarbeitungsansatz, der die semantische Lernprogression eines Wortes (stehen: A1: Der Bus steht. vs. B1: Das Kleid steht dir gut!) ausklammert und einem Lemma – unabhängig vom Kontext – dasselbe Niveau zuweist (stehen immer A1). 

    Im Rahmen dieses Dissertationsprojektes wird ein Ansatz aufgezeigt, um die semantische Lernprogression mehrdeutiger Lemmata konkret abbilden und automatisch verarbeiten zu können. Dazu werden einschlägige skalierte Grundwortschätze (A1-B2) herangezogen, in denen die unterschiedlichen Bedeutungen eines Wortes anhand von Anwendungsbeispielen differenziert werden. Um diese impliziten Bedeutungsangaben einer konkreten Bedeutungsprogression zuordnen zu können, wird das jeweilige Fokuswort eines Beispielsatzes mit einer Lesart annotiert. Als Lesarten-Inventar dienen die Einträge des zweisprachigen Wörterbuches (DE-EN) einer extrahierten Wiktionary-Version. 

    Der entstehende Datensatz liefert einerseits Informationen darüber, inwieweit das semantische Spektrum der Lemmata, konkretisiert im Lesarten-Inventar, anhand der (skalierten) Anwendungsbeispiele abgedeckt wird; so lässt sich z.B. ableiten, ob bestimmte (hochrangige) Lesarten in den Grundwortschätzen ergänzt werden sollten. Im Gegenzug kann auch auf Bedeutungen aufmerksam gemacht werden, die im Wiktionary fehlen oder ungenau dargestellt sind. Allgemein lässt sich anhand der Daten abschätzen, ob sich die Granularität des Wiktionarys für die Abbildung einer expliziten Lernprogression eignet. Viele einsprachige Wörterbücher weisen eine Fülle an unterschiedlichen Lesarten pro Lemma auf, die in ihrem Detail und ihrer Abstraktheit für den Unterricht nicht nutzbar sind.

    Andererseits können die Daten genutzt werden, um Modelle zur automatischen Unterscheidung von Wortbedeutungen (Word Sense Disambiguation) zu evaluieren. Im Rahmen des Projektes wird ein eigenes Modell entwickelt, das sich die spezifischen Angaben innerhalb der Wiktionary-Einträge zu Nutze macht. Neben den kontextuellen Übersetzungsmöglichkeiten werden auch Merkmale wie die Valenz von Verben oder häufige Kookkurenzen als Teil der Lesarten-Glosses zur Disambiguierung herangezogen:  stehen (s.o.): 1. (intransitive) to stand [...] vs. 5. to suit, to become [with dative].

    Kontakt: q.glosemeyer@gmail.com

  • Agüero Bustamente, Macarena Alejandra: La evaluación de la competencia interaccional en la clase de ELE a nivel universitario

    Erstbetreuerin: Prof. Dr. Marta García, Universität Göttingen
    Zweitbetreuerin: Prof. Dr. Kathrin Siebold, Philipps-Universität Marburg

Abgeschlossene Promotionsprojekte

  • Gu, Mingyue: Syntaktische Strukturen des gesprochenen Deutsch und ihr Gebrauch in monologischen YouTube-Videos (abgeschlossen 2024)

    Erstbetreuerin: Prof. Dr. Kathrin Siebold, Philipps-Universität Marburg
    Zweitbetreuerin Prof. Dr. Ruth Albert, Philipps-Universität Marburg

    Die vorliegende Arbeit untersucht die syntaktischen Strukturen des gesprochenen Deutsch und ihr Gebrauch in monologisch gestalteten YouTube-Videos von Jugendlichen und jungen Erwachsenen, wie beispielsweise YouTube-Vlogs und Haul-Videos. Ziel der Analyse ist es, situationsspezifische syntaktische Muster zu identifizieren und deren pragmatische Funktionen in diesen Videos zu analysieren. Zudem wird geprüft, inwieweit bestehende syntaktische Beschreibungskategorien der gesprochenen Sprache, insbesondere die der Dudengrammatik, für die adäquate Beschreibung der in monologischen YouTube-Videos auftretenden syntaktischen Phänomene geeignet sind.

    Die empirische Grundlage der Arbeit bildet die Analyse von 20 Video-Clips, die zwischen 2016 und 2018 von deutschen MuttersprachlerInnen im Alter von 14 bis 24 Jahren auf YouTube veröffentlicht wurden. Diese Videos werden nach den cGAT-Konventionen transkribiert und mit der Software MAXQDA kodiert. Anschließend erfolgt die Analyse der häufigsten syntaktischen Strukturen und ihrer pragmatischen Funktionen anhand authentischer Beispiele.

    Die Ergebnisse zeigen, dass die untersuchten YouTube-Videos stark durch gesprochensprachliche Syntax gekennzeichnet sind. Trotz der monologischen Gestaltungsformen simulieren die YouTuberInnen häufig eine Face-to-Face-Kommunikation, indem sie syntaktische Konstruktionen der gesprochenen Sprache verwenden, um eine lebendige und interaktive Atmosphäre zu schaffen. Insgesamt wird die Anwendbarkeit der Dudengrammatik auf diesen Kommunikationskontext als weitgehend angemessen bewertet, auch wenn in bestimmten Bereichen Herausforderungen bestehen bleiben.

    Kontakt: uumingyue004@gmail.com

  • Wang, Xiao: Die Rolle von Chunks zur Entwicklung sprachlicher Flüssigkeit im chinesischen DaF-Unterricht (abgeschlossen 2024)

    Erstbetreuerin: Prof. Dr. Kathrin Siebold, Philipps-Universität Marburg
    Zweitbetreuerin: Prof. Dr. Sandra Götz-Lehmann, Philipps-Universität Marburg

    Da Chunks als immer wiederkehrende sprachliche Sequenzen, welche im Langzeitgedächtnis nach einem sinnvollen Muster abgespeichert wurden, in der konkreten Situation als Ganzes abgerufen werden können, führt ihr Gebrauch zur Entlastung während der Verarbeitungsprozesse bzw. zur Verringerung des Verarbeitungsaufwands. Dies trägt dazu bei, eine flüssige Sprachproduktion zu ermöglichen. In der Arbeit wird empirisch anhand einer Interventionsstudie untersucht, ob und inwiefern chunkbasierter Unterricht einen Einfluss auf die Flüssigkeit von DaF-Lernenden hat. Hierzu wird ein Prä-/Post-Test Design mit einer Interventions- und einer Kontrollgruppe angewendet, die nach einer sechswöchigen Intervention vergleichend untersucht werden. 

    Kontakt: wangxi@students.uni-marburg.de/ wangxiao0029@gmail.com

  • Seger, Carla: Sprachliches Handeln in der deutsch-spanischen Wirtschaftskommunikation. Eine interkulturelle pragmalinguistische Analyse (abgeschlossen 2024)

    Erstbetreuer: Prof. Dr. Johannes Müller-Lancé, Universität Mannheim
    Zweitgutachterin: Prof. Dr. Kathrin Siebold, Philipps-Universität Marburg

    Die Dissertation untersucht sprachliches Handeln in der deutsch-spanischen Unternehmenskommunikation aus Sicht der interkulturellen Pragmatik. In einem zweistufigen Forschungsdesign werden zunächst deutsche Geschäftsleute, die auf Spanisch kommunizieren, gebeten, typische Sprechakte wie Bitten, Beschwerden und Entschuldigungen in simulierten Geschäftssituationen zu formulieren. Anschließend werden die von ihnen erstellten Audioaufnahmen spanischen Geschäftsleuten vorgespielt, um deren Verständnis, Wahrnehmung und Bewertung der Aussagen zu erfassen, wobei Aspekte wie Klarheit, Höflichkeit und Angemessenheit untersucht werden. Die Analyse zeigt u.a., dass deutsche Geschäftsleute häufig direktere Kommunikationsstrategien nutzen, die im spanischen Kontext als unhöflich wahrgenommen werden können. Die Arbeit betont die Relevanz interkultureller Pragmatik für die Wirtschaftskommunikation und unterbreitet Handlungsempfehlungen zur Vorbeugung kommunikativer Missverständnisse.

  • Zhang, Lin: Komplimentantworten in der Lernendensprache: Pragmatischer Transfer von chinesischen Deutschlernenden (abgeschlossen 2023)

    Erstbetreuerin: Prof. Dr. Kathrin Siebold, Philipps-Universität Marburg
    Zweitbetreuerin: Prof. Dr. Ruth Albert, Philipps-Universität Marburg

    Am Beispiel des Sprechakts der Komplimenterwiderung fokussiert sich diese Dissertation auf pragmatische Transfers von fortgeschrittenen chinesischen DaF-Lernenden in der Interaktion mit L1-Sprechenden des Deutschen. Mithilfe von Mixed-Methods werden die Komplimentantworten von drei Probandengruppen, nämlich L1-Sprechenden des Chinesischen und des Deutschen sowie chinesischen Deutschlernenden, kontrastiv analysiert. Die Analyse verdeutlicht, dass die Deutschlernenden beim Vollzug des Sprechakts sowohl L1- als auch L2-Verhaltensmuster berücksichtigen, obwohl sie eine signifikante Tendenz aufweisen, sich an die Zielsprache anzupassen. Darüber hinaus übertragen einige von ihnen tendenziell bestimmte im Chinesischen routinemäßig gebrauchte Komplimentantworten ins Deutsche, was in der interkulturellen Interaktion pragmatische Irritationen der deutschen Gesprächspartner verursacht.

    Kontakt: zhanglin4007@gmail.co

  • Mateo Ordaz, Raquel: Cómo hacer negocios en España y Alemania. La competencia intercultural como factor clave para la internacionalización de la empresa (abgeschlossen 2023)

    Erstbetreuer: Prof. Dr. Juan Pablo Larreta Zulategui, Universidad Pablo de Olavide, Sevilla
    Zweitbetreuerin: Prof. Dr. Kathrin Siebold, Philipps-Universität Marburg

    This research project aims at identifying and describing possible critical incidents which may arise in the framework of transcultural discursive practices between professionals from Germany and Spain in business situations, like for example in interviews, meetings, negotiations, and decision making. The methodology employed is an empirical study using personal interviews and questionnaires in order to defend or refute cultural standards in the business world existing in established theoretical foundations.

  • Silberstein, Dagmar: Modalpartikeln als Lerngegenstand: Partikelprofile für die Vermittlung von „aber“, „ja“, „doch“, „mal“, „denn“, „eigentlich“ und „etwa“ im DaF-Unterricht (abgeschlossen 2023)

    Erstbetreuerin: Prof. Dr. Karin Aguado, Universität Kassel
    Zweitbetreuerin: Prof. Dr. Kathrin Siebold, Philipps-Universität Marburg

  • Czyzak, Olga: Gesichtskritische Episoden in Gruppenarbeitsphasen. Interaktionen unter Lernenden in einem aufgaben- und inhaltsbasierten DaF-Unterricht (abgeschlossen 2022)

    Erstbetreuerin: Prof. Dr. Kathrin Siebold, Philipps-Universität Marburg
    Zweitbetreuerin: Prof. Dr. Ruth Albert, Philipps-Universität Marburg

    Gruppenarbeit wird im modernen Fremdsprachenunterricht eingesetzt, um Lernenden die Gelegenheit zu bieten, ihre Fremdsprachenkenntnisse in einem kleinen Rahmen auszuprobieren und gemeinsam Aufgaben zu bearbeiten. Aus der Unterrichtspraxis ist jedoch bekannt, dass diese Arbeitsform zahlreiche Herausforderungen mit sich bringt und nicht immer das gesamte Potential ausgeschöpft werden kann. Im Fokus dieser qualitativen Studie steht die Rolle der Gesichtswahrung für die Gestaltung von Interaktionen unter Lernenden während kommunikativer Gruppenarbeitsphasen in einem universitären Deutsch-als- Fremdspracheunterricht in Japan. Anhand von Daten aus Interaktionen in Gruppenarbeitsphasen und Retrospektion der Lernenden auf diese Gruppenarbeit werden fremdsprachenunterrichtsspezifische Episoden nachgezeichnet, ihr gesichtskritisches Potential identifiziert und Strategien zum Umgang mit ihnen beschrieben.

    Kontakt: oczyzak860@g.chuo-u.ac.jp

    Mehr zur Person

  • Weidemeyer, Helmut: Fremdsprachliche Didaktiken im Vergleich und ihre Bedeutungen für die unterrichtliche Praxis (abgeschlossen 2019)

    Erstbetreuer/in: Prof. Dr. Frank Königs († 2019) und Prof. Dr. Kathrin Siebold, Philipps-Universität Marburg
    Zweitbetreuer: Prof. Dr. David Gerlach, Philipps-Universität Marburg

    Die Dissertation untersucht fremdsprachliche Fachdidaktiken (FFD) des 21. Jahrhunderts hinsichtlich ihrer Relevanz für den Fremdsprachenunterricht und für die Professionalisierung von Lehrkräften. Sie verfolgt das Ziel, die reflektierte Nutzung der Ressource FFD in allen Phasen der Lehrkräftebildung zu fördern und die Verschränkung von Theorie und Praxis im Professionalisierungsprozess zu stärken. 

    Die Arbeit analysiert 18 zwischen 2000 und 2012 erschienene FFD und bewertet diese anhand eines differenzierten Kriterienkatalogs. Eine empirische Befragung von Lehrpersonen aus Studium, Referendariat und Berufspraxis beleuchtet darüber hinaus, wie FFD wahrgenommen und eingesetzt werden. Aus den unterschiedlichen Datensätzen werden Empfehlungen zur systematischen Einbindung von FFD in die Lehrkräftebildung abgeleitet. 

  • Silva dos Reis, Ana Cristina: Entwicklung der Evaluationskompetenz angehender DaF-Lehrpersonen durch Online-Tutorien (abgeschlossen 2019)

    Erstbetreuerin: Prof. Dr. Ruth Albert, Philipps Universität Marburg
    Zweitbetreuerin: Prof. Dr. Kathrin Siebold, Philipps-Universität Marburg

    In dem vorliegenden Forschungsvorhaben geht es um ein Online-Tutorium, das in zwei Phasen durchgeführt wurde und sich mit der Entwicklung hybrider Lernformen auseinandersetzt. Daran beteiligt sind Deutschstudierende von zwei Bundesuniversitäten in Brasilien (Universidade Federal do Rio de Janeiro und Universidade Federal de Pelotas) und DaF-Masterstudierende der Philipps-Universität Marburg. In der ersten Phase des Kooperationsprojektes wurde den DaF-Masterstudierenden ein Seminar namens „Unterrichten mit neuen Medien: Einführung in das Korrigieren per Teletutorium“ angeboten. Anschließend waren die Studierenden der Philipps Universität in der zweiten Phase als Tutor:innen tätig und haben sich mit der Korrektur schriftlicher Texte auseinandergesetzt. Das Forschungsprojekt beschäftigt sich mit der Frage, inwiefern ein Teletutorium zu einer wachsenden Lehrkompetenz in Bezug auf schriftliche Korrekturverfahren beiträgt.

  • Schappert, Petra: Förderung der Fertigkeit Sprechen unter Verwendung dramapädagogischer Elemente im DaF-Unterricht mit Altenpfleger/innen (abgeschlossen 2019)

    Erstbetreuerin: Prof. Dr. Ruth Albert, Philipps Universität Marburg
    Zweitbetreuerin: Prof. Dr. Kathrin Siebold, Philipps-Universität Marburg

    Die Arbeit beschäftigt sich mit der Beurteilung der Effektivität, Nachhaltigkeit und Akzeptanz verschiedener Methoden des Alphabetisierungsunterrichts zur Vermittlung von Grammatik. Dabei stehen die Methoden der Dramagrammatik (EVEN 2003) als Weiterentwicklung der Dramapädagogik nach Schewes Standardwerk „Fremdsprache inszenieren“ (SCHEWE 1993) im Zentrum der empirischen Untersuchung. Kontrastiert wird diese Methode zur niederschwelligen Grammatikvermittlung mit den Methoden des kommunikativen Grammatikunterrichts.

  • Salhi, Adem: Das multilinguale Lexikon und die Mehrsprachigkeit (abgeschlossen 2018)

    Erstbetreuerin: Prof. Dr. Ruth Albert, Philipps-Universität Marburg
    Zweitbetreuerin: Prof. Dr. Kathrin Siebold, Philipps-Universität Marburg

  • Böddiker, Judith: Empirische Untersuchung verschiedener Vokabellernstrategien in Alphabetisierungskursen (abgeschlossen 2018)

    Erstbetreuerin: Prof. Dr. Ruth Albert, Philipps-Universität Marburg
    Zweitbetreuerin: Prof. Dr. Kathrin Siebold, Philipps-Universität Marburg

  • Yang, Yunshuo: Untersuchungen zur Didaktik des ES-Korrelates im Deutschen (abgeschlossen 2017)

    Erstbetreuerin: Prof. Dr. Ruth Albert, Philipps-Universität Marburg 
    Zweitbetreuerin: Prof. Dr. Kathrin Siebold, Philipps-Universität Marburg

    Diese Arbeit befasst sich mit den Auftretensbedingungen des Pronomens „es“, das im Deutschen als Korrelat zu Subjekt- und Akkusativobjektsätzen gebraucht wird. Für die aktive Kompetenz stellt das „es“-Korrelat in der DaF-Didaktik eine ausgesprochene Lernschwierigkeit dar, weil man eine Reihe linguistischer Faktoren mit einbeziehen muss, um festzustellen, ob ein „es“ als Korrelat im Matrixsatz auftreten muss, kann oder nicht darf. Wirft man einen Blick auf die vorhandenen Lernerkorpora, wird deutlich, dass die Probanden, selbst wenn sie seit einigen Jahren Deutsch lernen und daher als fortgeschritten gelten, beim Schreiben Korrelatfehler aller Art machen. Ziel der Arbeit ist es, ein Unterrichtskonzept in Bezug auf die „es“-Problematik zu erstellen, das im DaF-Unterricht für fortgeschrittene Lerner mit wenig linguistischem Vorwissen einsetzbar ist. Damit das Unterrichtskonzept über ein solides theoretisches Fundament verfügt, werden zunächst die Auftretensbedingungen von „es“ anhand einer korpuslinguistischen Untersuchung ermittelt. Des Weiteren wird eine Fehleranalyse aus Texten von fortgeschrittenen chinesischen DaF-Lernern vorgenommen, um herauszufinden, welche prädikativen Ausdrücke den Lernern wegen des „es“-Korrelats am meisten Schwierigkeiten bereiten und mit welchen die Lerner i. d. R. gut umgehen können. Ferner werden drei einschlägige Grammatiken in Bezug auf die „es“-Problematik kritisch betrachtet. Daran schließt das didaktische Konzept an, mit dem die Hoffnung verbunden ist, dass die DaF-Lerner mit nur geringem Zeitaufwand einen Überblick über diese Problematik erhalten und das „es“-Korrelat bei der schriftlichen Sprachproduktion richtig gebrauchen können.

    Kontakt: yys201709@xmu.edu.cn

    Mehr zur Person

  • Lacanna, Justyna: Analyse der von polnischen Betreuerinnen für die häusliche Altenpflege in Deutschland benötigten kommunikativen Kompetenzen (abgeschlossen 2017)

    Erstbetreuerin: Prof. Dr. Ruth Albert, Philipps-Universität Marburg
    Zweitbetreuerin: Prof. Dr. Kathrin Siebold, Philipps-Universität Marburg

    Die steigende Lebenserwartung und die Alterung der Gesellschaft erhöhen den Bedarf an Pflegekräften, insbesondere in der häuslichen Pflege, die oft von ausländischen Frauen aus Osteuropa übernommen wird. Diese Care-Migrantinnen arbeiten häufig ohne ausreichende sprachliche oder fachliche Vorbereitung, obwohl Kommunikation eine zentrale Rolle in der Pflege spielt. Ihre Tätigkeit, die meist Haus-, Versorgungs- und Sorgearbeit umfasst, ist geprägt von prekären Arbeitsbedingungen und wird in einem Rotationssystem ausgeführt, das als “öffentliches Geheimnis” in Deutschland gilt. 

    Die Forschung konzentriert sich bisher hauptsächlich auf soziologische, geschlechterbezogene und migrationsspezifische Aspekte der Care-Arbeit, während die Kommunikation zwischen ausländischen Betreuungskräften, Pflegebedürftigen und deren Angehörigen kaum untersucht wurde. Vorhandene Studien beschäftigen sich oft mit der Interaktion von deutschsprachigem Pflegepersonal und Patienten in institutionellen Rahmen, nicht jedoch mit der spezifischen häuslichen Pflege.

    Diese Arbeit untersucht die Kommunikationssituationen von polnischen Haushaltspflegehilfen in der häuslichen Pflege und identifiziert sprachliche Herausforderungen. Ziel ist es, Ansätze zur Verbesserung ihrer kommunikativen Kompetenz zu entwickeln, die auch nonverbale und soziolinguistische Aspekte berücksichtigen. Die Dissertation kombiniert theoretische und empirische Ansätze, präsentiert die Ergebnisse einer Befragung und leitet daraus Empfehlungen für Lehr- und Lernmaterialien im Bereich Deutsch als Fremdsprache ab. Sie versteht sich als Grundlage für weitere Forschung in diesem noch wenig untersuchten Bereich.