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PDSS - Neukonzeption, Standardisierung und Digitalisierung der patholinguistischen Diagnostik
Nachdem die zweite Auflage der Patholinguistischen Diagnostik bei Sprachentwicklungsstörungen (PDSS) seit über 10 Jahren als linguistisch fundiertes, entwicklungsorientiertes Instrument in der Praxis etabliert ist, erschien nach langjähriger Entwicklungsarbeit eines multidisziplinären Teams die vollständig überarbeitete, dritte Auflage (Kauschke, Dörfler, Sachse & Siegmüller 2023) in einer Printversion und als webbasierte Software. Mit 10 Subtests aus den Bereichen Wortschatz, Aussprache und Grammatik lässt sich ein Sprachprofil erstellen, das ein umfassendes Bild sprachlicher Stärken und Schwächen von Kindern zwischen 2;6 und 6;11 Jahren bietet. Auf der Basis einer deutschlandweiten Normierung an 1021 Kindern wurden altersrelatierte Normwerte zur Verfügung gestellt; zudem wurde eine Vorgehensweise für mehrsprachige Kinder integriert. Mit den konzeptuellen und methodischen Verbesserungen sowie der Absicherung der Testgütekriterien erfüllt die Neuauflage der PDSS die Anforderungen an ein valides und anwenderfreundliches Testverfahren.
Subtest Wörter verstehen Subtest Situationsbilder beschreiben Subtest Kasusmarkierungen produzieren
Einen Einblick in den Aufbau der neuen PDSS und in einzelne Subtests geben die folgenden Poster sowie
Kauschke, C. Dörfler, T., Sachse, St., Tenhagen, A. & Siegmüller, J. (2023). Die Patholinguistische Diagnostik bei Sprachentwicklungsstörungen (PDSS): Vorstellung der Neuauflage. Sprachtherapie aktuell: Praxis – Beruf – Verband 5(4). 2-13.
Außerdem wurde eine browsergestützte Methode zur Analyse elizitierter Sprachproduktion entwickelt (Subtest „Situationsbilder beschreiben), mit der grammatische Fähigkeiten und Symptome zeitökonomisch aufgedeckt und in Relation zum Alter eingeschätzt werden können. Ergebnisse zum Grammatikerwerb im Deutschen, die mit diesem neuartigen Verfahren erzielt wurden, finden sich in den folgenden Publikationen:
Kauschke, C., Lawatsch, K., Tenhagen, A. & Dörfler, T. (2024). Exploring grammatical development in children aged 2;6 to 7: a novel approach using elicited production. Clinical Linguistics and Phonetics. DOI: 10.1080/02699206.2024.2328200
Kauschke, C. & Tenhagen, A. (2023). Bestimmung grammatischer Fähigkeiten von Kindern anhand elizitierter Sprachproduktion – Vorstellung eines neuen Verfahrens. Sprache Stimme Gehör, 47(4), 221-230. DOI 10.1055/a-2048-2729
Kauschke, C., Schmidt, H. & Tenhagen, A. (2022). Meilensteine der Grammatikentwicklung im dritten Lebensjahr. Eine Untersuchung anhand elizitierter Sprachproduktion mit einem neu entwickelten Analyseverfahren. Forschung Sprache, 10(1), 15-31.
Lawatsch, K. & Kauschke, C. (2024). Entwicklung der Verbstellung im Deutschen – eine Studie zu typischen und atypischen Verläufen. Sprache Stimme Gehör 48(1), 60-69. DOI: 10.1055/a-2048-3493
Autor:innen:
Prof. Dr. Christina Kauschke
Institut für Germanistische Sprachwissenschaft
Philipps-Universität Marburg
Pilgrimstraße 16
35032 Marburg
Tel: +49 (0)6421 28-24672
E-Mail: kauschke@uni-marburg.de
Prof. Dr. Julia Siegmüller
Fachbereich Angewandte Gesundheitswissenschaften
Europäische Fachhochschule (EUFH)
Werftstraße 5
18057 Rostock
Tel.: +49 (0) 381 8087-126
E-Mail: j.siegmueller@eufh.de
Prof. Dr. Steffi Sachse
Institut für Psychologie
Pädagogische Hochschule Heidelberg
Keplerstraße 87
69120 Heidelberg
Tel.: +49 (0) 6221 477-184
E-Mail: sachse@ph-heidelberg.de
Prof. Dr. Tobias Dörfler
Institut für Psychologie
Pädagogische Hochschule Heidelberg
Keplerstraße 87
69120 Heidelberg
Tel.: +49 (0) 6221 477-426
E-Mail: doerfler@ph-heidelberg.de
Projektkoordinatorin:
Anne Tenhagen, M.Sc.
Fachbereich Angewandte Gesundheitswissenschaften
Europäische Fachhochschule (EUFH)
Comesstraße 1-15
50321 Brühl
Tel.: +49 (0) 2232 5673-443
E-Mail: a.tenhagen@eufh.de