Sprache und Politik
Die Forschungsdisziplin der Politolinguistik untersucht die Sprachverwendung in öffentlich-politischer Kommunikation unter der Annahme, dass diese ein sprachliches Handeln in der Politik bedeutet (vgl. Girnth 2015; vgl. Burkhardt 1996). Ausgehend von einem weiten Verständnis des Begriffs Politik haben politolinguistische Studien das Sprechen und Schreiben über und in der Politik zum Gegenstand. Dabei werden anhand eines breiten (v.a. semantischen, pragmatischen, text- und diskurslinguistischen) Methodeninstrumentariums die Funktionen politischen Sprachgebrauchs an authentischen Daten untersucht. Die Politolinguistik versteht sich als deskriptiv ausgerichtete Disziplin, explizit (sprach-)kritisch gehen u.a. die Arbeiten um Wodak und Reisigl im Rahmen der Kritischen Diskursanalyse vor. Zentrale Gegenstandsbereiche sind die politische Lexik, Metaphorik und Topoi sowie Diskurse, zunehmend werden auch multimodale Praktiken und die Rolle sozialer Medien im Prozess der öffentlich-politischen Meinungsbildung in den Blick genommen (Girnth/Hofmann 2016, 7).
Literatur
Burkhardt, Armin (1996): Politolinguistik. Versuch einer Ortsbestimmung. In: Klein, Josef/Diekmannshenke, Hajo (Hg.): Sprachstrategien und Dialogblockaden. Linguistische und politikwissenschaftliche Studien zur politischen Kommunikation. Berlin/New York: De Gruyter, S. 75-100. (Sprache - Politik - Öffentlichkeit 7).
Girnth, Heiko (2015): Sprache und Sprachverwendung in der Politik. Eine Einführung in die linguistische Analyse öffentlich-politischer Kommunikation. 2., überarbeitete und erweiterte Auflage. Berlin/Boston: De Gruyter.
Girnth, Heiko/Hofmann, Andy Alexander (2016): Politolinguistik. Heidelberg: Winter.