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Sprache und Kunst

Als Bereich der Sprachanalyse hat sich in der jüngeren Vergangenheit der Bereich Sprache und Kunst als ein Forschungsgebiet der Pragmalinguistik etabliert. Sprache und Kunst stehen dabei in einem engen gegenseitigen Bedingungs- und Abhängigkeitsverhältnis, sei es dass Äußerungen über Kunst(werke) formuliert werden und dadurch etwas überhaupt erst zur Kunst erhoben wird, sei es dass Künstler:innen sich selbst über Kunst äußern, der Kunstprozess verbal begleitet wird, Kunst ganze Diskurse hervorrufen kann oder dass die Sprache innerhalb der Kunstwerke eine zentrale Rolle spielt. Das Verhältnis von Sprache und Kunst stellt jedenfalls ein sehr vielfältiges und komplexes Zusammenspiel dar. So sind sprachliche Handlungen relevant, um Kunstwerke, deren Funktion, deren Sinn und historische Bezüge zu vermitteln. Das zeigt sich u.a. in etablierten Textsorten und kommunikativen Gattungen wie Museumsführungen, Bildbeschreibungen, Kunstwerkbeschriftungen, Kunstkritiken oder in Kommunikationsformen wie Audioguides, Podcasts etc.

Sprechen über Kunst ist kunstkonstitutiv, wird nicht zuletzt sprachlich in Diskursen verhandelt, was als Kunstwerk einer Zeit zu gelten hat oder gelten darf, welche Relevanz und Bedeutung Kunst in gesellschaftlichen Zusammenhängen hat oder der Kunst zugeschrieben wird. Der mit dem Begriffspaar Sprache und Kunst bezeichnete komplexe Handlungszusammenhang lässt sich somit recht allgemein und umfassend als Kunstkommunikation beschreiben.

Themengebiete, die im Arbeitsbereich Sprache und Kunst bearbeitet werden:

  • Sprache und Kunstvermittlung (u.a. Musterhaftigkeit in Audioguides sowie anderen kommunikativen Gattungen und Kommunikationsformen)
  • Sprache, Sprachlichkeit und Sprachhandeln im Kunstwerk (siehe u.a. die Werke von Cy Twombly, Arnulf Rainer oder Anselm Kiefer)
  • Konstitution von Kunst durch Sprache
  • Kunst als Gegenstand von Diskursen (z.B. die öffentlichen Auseinandersetzungen und Debatten über das Kunstwerk Hans Haackes mit dem Titel Der Bevölkerung im nördlichen Innenhof des Deutschen Bundestages oder über die Aktion #allesdichtmachen)