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Forschungs- und Drittmittelprojekte

Hier finden Sie Informationen zu den Forschungs- und Drittmittelprojekten, die am Institut für Medienwissenschaft angesiedelt sind oder an denen Mitarbeiter*innen des Instituts beteiligt sind.

Laufende Projekte 

  • FID Media | Fachinformationsdienst Kommunikations- und Medienwissenschaft

    Beteiligte am Institut für Medienwissenschaft: Prof. Dr. Malte Hagener, Dr. Kai Matuszkiewicz

    Laufzeit: 2024-2027

    Der FID Media | Fachinformationsdienst Kommunikations- und Medienwissenschaft wird über das Förderprogramm „Fachinformationsdienste für die Wissenschaft“ von der DFG gefördert. Ziel des Förderprogramms ist der Aufbau fachspezifischer Informationsinfrastrukturen durch Fachinformationsdienste mit disziplinärem Fokus. Der FID Media führt mit dem bisherigen FID adlr.link und dem medienwissenschaftlichen Fachrepositorium media/rep/ zwei etablierte Infrastrukturen der Kommunikations- und Medienwissenschaft zusammen, um zur zentralen Anlaufstelle für das Open-Access-Publizieren in den Fächern zu werden. Ein besonderer Fokus liegt auf der Open-Science-Transformation, der Digitalisierung und Erschließung forschungsrelevanter Ressourcen sowie dem Aufbau von Community-Features.

    Das Institut für Medienwissenschaft der Philipps-Universität Marburg bringt seine fachliche Expertise in den FID Media in den Bereichen fachliche Netzwerkbildung, Open-Science-Transformation und Digitalisierung historischer Bestände ein.

    Der FID Media ist ein gemeinsames Projekt der Universitätsbibliothek Leipzig (Dr. Anne Lipp), des Instituts für Medienwissenschaft (Prof. Dr. Malte Hagener) und der Universitätsbibliothek Marburg (Dr. Andrea Wolff-Wölk). Die fachliche Koordination verantwortet Dr. Kai Matuszkiewicz von Institutsseite aus.

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  • DFG-Forschungsprojekt | Screen History – Rekonstruktion der Medienverbindung von Projektionskunst und Kinematographie (1880-1930) 

    Leitung: Dr. Sabine Lenk (Philipps-Universität Marburg); Studentische Mitarbeiterin: Livia Rebekka Weller, B.A.

    Laufzeit: 2022-2025

    Warum wird heute zwischen Cinema / Film Studies und Lantern Studies unterschieden, waren doch b e i d e Medien seit den 1890er Jahren bis in die 1970er Jahre in allen westlichen Industrieländern präsent und zudem in den ersten 40 Jahren sogar in vielen Punkten eng verbunden? Dieser bislang unerforschten Frage widmet sich ein von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördertes und bei den Medienwissenschaften der Philipps-Universität Marburg angesiedeltes Forschungsprojekt.

    Die Projektionslaterne existierte am Ende des 19. Jahrhunderts seit mehr als 200 Jahren, hatte bereits mehrere Wandlungen durchlaufen und sich jeweils auf neue Funktionsweisen eingestellt, als sie um ein neues Accessoire erweitert wurde: ein metallischer Vorsatz erlaubte das Projizieren von Phasenbildern auf Zelluloid-Bändern. 

    Die Filmgeschichtsschreibung hält die Projektionslaterne immer noch für eine Vorstufe der Kinematographie statt sie als Medium mit eigenständigem Wert anzuerkennen. Das Projekt  geht der Frage nach, warum dieser Gemeinplatz bis heute Bestand hat. Dabei konzentriert sich Screen History auf Deutschland und Frankreich in der Zeit zwischen 1880 und 1930. Es untersucht mittels empirischer Methoden und Quellenanalyse die vielfältigen historischen Beziehungen zwischen beiden Medien im Untersuchungszeitraum. 

    Hierbei kooperiert es mit Media/Rep bei der Digitalisierung von bisher unvollständig oder nicht zugänglichen Medienfachblättern. Forschungsergebnisse werden ab 2024 in einer eigenen Screen History-Sektion von Media/Rep während der laufenden Recherche der wissenschaftlichen Community und Medieninteressierten zur Verfügung gestellt: Scans von ausgewählten Originaldokumenten aus dem 19. und 20 Jahrhundert werden vorgestellt, versehen mit einer Einleitung zum besseren Verständnis.

  • DFG-Forschungsprojekt | Bewegbare Bilder festhalten. Screenshots als theoretisierende Medienpraxis (DFG-Schwerpunktprogramm "Das digitale Bild")

    Leitung: Prof. Dr. Jens Ruchatz (Philipps-Universität Marburg); Wissenschaftlicher Mitarbeiter: Kevin Pauliks, M.A.

    Laufzeit: 2023-2026

    Das aktuelle Vorhaben setzt das Vorgängerprojekt Bildförmige Bildkritik in Sozialen Medien fort, insofern es das digitale Bild aus der Innenperspektive digitaler Bilder theoretisiert. Ausgegangen wird von der Prämisse, dass (digitale) Bilder als materialisierte Medienpraktiken untersucht werden können, aus denen sich Elemente für eine Theorie des digitalen Bildes ableiten lassen. Dazu nimmt das Fortsetzungsprojekt eine besondere Form von digitalen Metabildern in den Blick: Screenshots. Dieser bislang wenig erforschte Bildtypus reflektiert digitale Bilder, indem er sie festhält. Das Fortsetzungsprojekt fokussiert Screenshots von 360°-Bildumgebungen wie digitalen Spielen und Panoramen, die als bewegbare Bilder bestimmt werden.

    In der bisherigen Forschung wird der Screenshot häufig mit traditionellen Bildpraktiken wie Fotografieren und Fotokopieren in Verbindung gebracht und damit auf die Remediatisierung analoger und digitaler Vorläufer reduziert. Auch wenn diese Medienbezüge offensichtlich erscheinen, möchte das Projekt gerade jene Aspekte in den Vordergrund stellen, welche die digitale Bildpraxis des Screenshots als besonders auszeichnen. Das Anfertigen eines Screenshots transformiert das digitale Bild fundamental in Hinblick auf dessen Beweglichkeit, Räumlichkeit und Zirkulierbarkeit. Ein bewegbares Bild wird in ein scheinbares Standbild verwandelt, das sich zwar nicht mehr navigieren, aber dafür in verschiedenen Präsentationskontexten zirkulieren lässt.

    Um auf das Medienwissen von Screenshots zugreifen zu können, baut das Projekt auf den im Vorgängerprojekt entwickelten Ansatz der Bildpraxisanalyse auf, die die digitalen Metabilder danach befragt, was sie wie wissen. Die Screenshots werden mit Hilfe der Bildpraxisanalyse auf drei Ebenen untersucht: (1) Navigationspraktiken, mit denen das bewegbare Raum-Bild navigiert wird; (2) Aufnahmepraktiken, die das digitale Bild (den ‚Shot‘) produzieren; (3) Ausstellungspraktiken, die Screenshots öffentlich sichtbar machen. Die empirische Erhebung geht von den Präsentationskontexten aus, in denen Screenshots gemäß der Ausstellungspraktiken des Dokumentierens, Werbens und Kritisierens veröffentlicht werden. In den dort präsentierten Screenshots ist – so die These des Projekts – Medienwissen über das Navigieren und Aufnehmen in den 360°-Bildumgebungen materialisiert, das wesentlich zu einer Theoretisierung des digitalen Bildes beitragen kann.

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  • Verbundprojekt DiCi-Hub (Digital Cinema Hub): A Research Hub for Digital Film Studies

    Leitung: Prof. Dr. Malte Hagener (Philipps-Universität Marburg), Prof. Dr. Yvonne Zimmermann (Philipps-Universität Marburg), Prof. Dr. Vinzenz Hediger (Goethe-Universität Frankfurt am Main), Prof. Dr. Alexandra Schneider (Johannes Gutenberg-Universität Mainz)
    Koordination: Derya Tok (Philipps-Universität Marburg)
    Projektmitarbeitende: Dr. Theresa Blaschke (Philipps-Universität Marburg), Katharina Kauth (Goethe-Universität Frankfurt am Main), Frauke Pirk (Johannes Gutenberg-Universität Mainz), Fabian Kling (Johannes Gutenberg-Universität Mainz)

    Laufzeit: April 2021 – März 2026

    Das Verbundprojekt DiCi-Hub, stellt sich den Herausforderung von digitalen Tools und Methoden in der Film- und Medienwissenschaft. Das Projekt bringt drei räumlich nahe beieinander liegende Forschungsuniversitäten mit international sichtbaren Filmwissenschaftsabteilungen und einem starken Leistungsausweis von gemeinsamen Forschungsprojekten in der Rhein-Main- Mittelhessen-Region (Philipps-Universität Marburg, Goethe-Universität Frankfurt, Johannes Gutenberg-Universität Mainz) zusammen, um neue konzeptuelle Grundlagen und Methoden für das Fach zu entwickeln. Insbesondere verbindet DiCi-Hub etablierte hermeneutische und post-hermeneutische Methoden der Filmwissenschaft mit neuen digitalen Forschungsinstrumenten und Methoden, welche geeignet sind, die Filmwissenschaft als Fach so neu zu positionieren, dass sie die vermeintliche Krise der Digitalisierung als Anstoß für Innovation in den Bereichen Lehre und Forschung wahrnehmen kann. DiCi-Hub wird von der VW-Stiftung im Rahmen der Förderinitiative „Weltwissen – Strukturelle Stärkung kleiner Fächer“ gefördert.

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  • NFDI4Culture | Konsortium für Forschungsdaten zum materiellen und immateriellen Kulturerbe

    Beteiligte am Standort Marburg: Malte Hagener, Dietmar Kammerer, Alexander Stark, Andrea Polywka, Christoph Eggersglüß

    Laufzeit: 2020–2025

    Im Rahmen des Projekts Nationale Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) widmet sich das gemeinsam vom Bund und den Ländern finanzierte und über die DFG verwaltete Konsortium NFDI4Culture den Forschungsdaten zu materiellen und immateriellen Kulturgütern. Es soll dabei helfen, wissenschaftliche Datenbestände systematisch zu erschließen, nachhaltig zu sichern, zugänglich zu machen und bedarfsgerecht zu vernetzen. In den kommenden Jahren wird die Initiative aus derzeit neun Trägerinstitutionen, elf Fachgesellschaften und zweiundfünfzig Partnern den Aufbau einer nutzer:innenzentrierten und wissenschaftsgeleiteten Infrastruktur in diesem Bereich vorantreiben. Durch die digitale Erfassung wie auch datenbasierte Erforschung von Kulturgütern soll das Konsortium die Fachcommunities der Kunstgeschichte, Architektur, Musikwissenschaft, Theater-, Film- und Medienwissenschaft in ihren Forschungsinteressen unterstützen und hinsichtlich ihrer Bedarfe zusammenführen und beraten.

    Das Institut für Medienwissenschaft der Philipps-Universität Marburg bringt seine fachliche Expertise in NFDI4Culture in mehreren Bereichen ein.

    Die Cultural Research Data Academy wird von Prof. Dr. Malte Hagener zusammen mit Prof. Dr. Andreas Münzmay (Universität Paderborn) geleitet. In den kommenden Jahren soll die CRDA bestehende fachspezifische und bedarfsorientierte Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten im Bereich Data und Code Literacy bündeln sowie eigene Angebote, Toolkits und Kompetenzrahmen erarbeiten. Am Standort Marburg sind die wissenschaftlichen Mitarbeiter:innen Alexander Stark, Andrea Polywka und Christoph Eggersglüß tätig. Am Standort Paderborn sind dies Martin Albrecht-Hohmaier, Katharina Bergmann und Kristina Richts-Matthaei.

    Andrea Polywka beschäftigt sich darüber hinaus mit Einrichtungen aus dem Kulturerbesektor, insbesondere Filmerbe-Institutionen. Diesbezüglich ist sie für die Entwicklung von Qualitätskriterien, Empfehlungen, und die Beratung von Forschenden, Lehrenden sowie Mitarbeit*innen aus dem GLAM-Bereich (Galleries, Libraries, Archives, Museums) verantwortlich.

    In der Task Area Data Publication and Data Availability (UB Heidelberg / SLUB Dresden) widmet sich Christoph Eggersglüß zudem der Erfassung und Kartierung sowie dem Ausbau von Normdatenvokabularen, Repositorien und nachnutzbaren Referenzimplementierungen – also den Anwendungsbereichen von interoperablen Metadatenschemata, Schnittstellen und Tools von Datenpublikations- und Archivierungsinfrastrukturen.

    Im Culture Coordination Office, das mit Governance-Aufgaben des Konsortiums betraut ist, ist Dietmar Kammerer als wissenschaftlicher Koordinator für die Teilprojekte Standards, Data Quality and Curation und Cultural Research Data Academy zuständig. Zudem fungiert er als Schnittstelle zwischen der zentralen Governance, die an der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz angesiedelt ist, und den Marburger Projektteilen von NFDI4Culture.

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  • DFG-Forschungsprojekt | Medienwissenschaftliche Formate und Praktiken im Kontext sozialer und digitaler Vernetzung: Eine ethnografische und netnografische Studie kontemporärer Wissenschaftskultur

    Leitung: Dr. Sophie Einwächter

    Förderung seit 2020

    Digitale und soziale Medien transformieren Wissenschaftskulturen. Während in der Wissenschaftsforschung der Fokus auf naturwissenschaftlichen Disziplinen überwiegt, untersucht das vorliegende Projekt mit der deutschsprachigen kulturwissenschaftlichen Medienwissenschaft exemplarisch eine geisteswissenschaftliche Disziplin im Hinblick auf wissenschaftskulturelle Veränderungen, die aus dem digitalen Wandel resultieren. Das Projekt macht sich das medienkritische und selbstreflexive Potenzial von Medienwissenschaftler_innen zunutze und befragt sie zu gängigen Medien, Praktiken und Wandlungsphänomenen ihres professionellen Alltags.

    Studie A untersucht Medien der deutschen Medienwissenschaft, die hier gegenwärtig on- und offline für Zwecke der Forschung, Lehre, Publikation, Evaluation und Vernetzung eingesetzt werden. Ihre mediale Ästhetik, aber auch die Bedingungen ihrer Nutzung, Produktion und Distribution werden analysiert. Studie B fokussiert Praktiken und Probleme der involvierten Akteur_innen und gibt einen Einblick in den Umgang mit medialen Neuerungen im Feld: 

    Welche Möglichkeiten der Distribution und Publikation von Wissen nutzen sie? Welche Rolle spielen hierbei Ökonomien der Sichtbarkeit und Aufmerksamkeit? Wie wird der akademische Wettbewerb um Jobs, Ressourcen und Formen der Aufmerksamkeit/Sichtbarkeit in digitalen Netzwerken ausgetragen? Welche Probleme und Chancen sehen die Akteur_innen durch ihre Erfahrungen bestätigt; gibt es dominierende Narrative und Deutungen?

    Die Teilstudie beschreibt und diskutiert Ergebnisse ethnografischer/netnografischer (Kozinets 2010) Forschung, die über einen Zeitraum von 1,5 Jahren absolviert wird. Im Rahmen dieser sind 40 ethnografische und problemzentrierte Interviews mit Akteur_innen des Feldes vorgesehen. Mit diesen wird auch ein Zeitzeugnis medienwissenschaftlichen Problembewusstseins und Selbstverständnisses zu Beginn des 21. Jahrhunderts festgehalten und (in Zusammenarbeit mit dem medienwissenschaftlichen Repositorium media/rep/) durch angemessene Forschungsdatensicherung für die Nachwelt zugänglich gemacht. Das Projekt verknüpft Medienkulturwissenschaft und Wissenschaftsforschung und trägt dazu bei, die deutsche kulturwissenschaftliche Medienwissenschaft in einer Phase des Wandels nachhaltig zu dokumentieren. Begleitend soll die momentan stark anwachsende Literatur zu digital und sozial vernetzter Forschung, Lehre und Publikation aus unterschiedlichen Disziplinen ausgewertet und so ein interdisziplinärer Forschungsstand zum Thema Wissenschaftswandel vorgelegt werden, in dem der Aspekt der Medialität besondere Berücksichtigung findet.

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  • BMBF-Forschungsgruppe | „Ästhetiken des Zugangs. Datenvisualisierungen in der digitalen Filmgeschichtsschreibung am Beispiel der Forschung zu Frauen im Frühen Kino“ (DAVIF)

    Leitung: Dr. Sarah-Mai Dang (Philipps-Universität Marburg); Projektmitarbeiter*innen: M.Sc. Anne Hart (Wissenschaftliche Mitarbeiter*in), M.A. Pauline Junginger (Wissenschaftliche Mitarbeiterin), B.A. Marc Wiesner (Studentischer Mitarbeiter)

    Laufzeit: April 2021 – März 2025

    Ziel der durch das BMBF geförderten Forschungsgruppe ist es, die epistemischen Bedingungen digitaler Re/präsentationsformen in der Filmgeschichtsschreibung in Bezug auf Datenvisualisierungen herauszuarbeiten. Dabei geht sie sowohl theoretisch als auch praktisch-explorativ vor. Neben theoriegeleiteten Fallstudien werden verschiedene Visualisierungsansätze (u.a. Diagramme, Datenessays, i-Docs) erprobt und analysiert. Hierzu kooperiert die Forschungsgruppe mit dem an der Columbia University angesiedelten Women Film Pioneers Project (WFPP) und dem Deutschen Filminstitut & Filmmuseum (DFF) sowie der Arbeitsgruppe Grafik und Multimedia der Universität Marburg.

    Das medienwissenschaftliche Projekt will einen richtungsweisenden Beitrag zur Weiterentwicklung von Tools, Methoden und Fragestellungen im internationalen Kontext der Digital Humanities leisten. Zudem soll es den kritischen Diskurs um Wissensproduktion, Forschungsdaten und Open Science stärken.

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  • DFG-Forschungsprojekt | Film sehen zwischen Zeilen: Remediatisierung und Ästhetik der illustrierten Filmzeitschrift (Teilprojekt 8 der DFG-Forschungsgruppe 2288 "Journalliteratur")

    Leitung: Dr. Vincent Fröhlich (Philipps-Universität Marburg)

    Laufzeit: 2020-2024

    Teilprojekt 8, »Film sehen zwischen Zeilen: Remediatisierung und Ästhetik der illustrierten Filmzeitschrift«, erforscht unter der Leitung von Dr. Vincent Fröhlich Medienbeziehungen in illustrierten Filmzeitschriften. Was wird als Foto und als Film verstanden, wenn man sich diesen Medien aus der Sicht der Zeitschrift nähert und die außergewöhnlichen Kontexte von Filmstills mitberücksichtigt? Wie werden Special-Interest-Zeitschriften und ihre Themen auch visuell hergestellt in Konkurrenz, in Absetzung, aber auch in Begleitung anderer (Print-)Medien? Die Trias aus Fotografie, Film und Zeitschrift ermöglicht, über Medien nachzudenken, um jeweils von einem oder zweien der Medien aus das dritte in den Blick zu nehmen. Wie eine Entgrenzung der Zeitschrift stattfindet, soll auch dadurch betrachtet werden, dass die Filmzeitschrift innerhalb unterschiedlicher Medienverbünde anderer Printveröffentlichungen untersucht wird (Plakate, Sammelbares, weitere Periodika etc.). Diesen Fragen möchte sich das Projekt mit einem Untersuchungscorpus widmen, der aus deutschen und US-amerikanischen illustrierten Zeitschriften von den Anfängen bis in die 1970er Jahre besteht.

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Abgeschlossene Projekte

  • DFG-Infrastrukturprojekt | MediaRep. Open Access-Repositorium für die Medienwissenschaft

    Leitung: Prof. Dr. Malte Hagener (Philipps-Universität Marburg); Koordination: Dr. Dietmar Kammerer / Dr. Kai Matuszkiewicz

    Laufzeit: 2017-2021 und 2021-2024

     Das von der DFG geförderte medienwissenschaftliche Repositorium (MediaRep) setzt sich zum Ziel, durch die langfristige Sicherung fachwissenschaftlicher Ressourcen, also der Sammlung, Systematisierung und nachhaltigen Zugänglichmachung nach Open Access-Standards, eine zentrale Anlaufstelle vor allem deutschsprachiger medienwissenschaftlicher Forschung zu schaffen. Überwunden werden soll dadurch die gegenwärtig unbefriedigende Situation, dass zahlreiche für die Fachcommunity einschlägige Ressourcen zwar im Netz für den freien Zugriff vorgehalten werden, ein zentraler Zugriff darauf jedoch nicht möglich ist, keine oder keine einheitlichen Metadaten vorliegen und die Langzeitarchivierung nicht gesichert ist bzw. nicht nach den besten Standards erfolgt. Darüber hinaus sollen zusätzliche Funktionen den Komfort der Suche und der Aggregierung von fachwissenschaftlicher Literatur erhöhen.
    Damit wird sichergestellt, dass MediaRep nachhaltig und langfristig ein zentraler Anlaufpunkt für die medienwissenschaftliche Forschung wird. Insofern Medienwissenschaft stark interdisziplinär ausgerichtet ist, soll MediaRep so gestaltet werden, dass es über die Grenzen der Fachcommunity hinaus Wirkung entfalten kann. Neben Literatur als Kernbestandteil ist vorgesehen, in einem Pilotprojekt auch audiovisuelle Dokumente (Vorträge, Videoessays) zu sammeln.

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  • DFG-Heisenberg-Stipendium | Transdisziplinäre Netzwerke des Medienwissens. Lehr- und Forschungsfilm als Schnittstelle von Kunst, visueller Anthropologie und Filmwissenschaft in den USA der 1950er bis 1970er Jahre

    Leitung/Stipendiat: PD Dr. Henning Engelke (Philipps-Universität Marburg); Projektmitarbeiterin: Sophia Gräfe, M.A

    Laufzeit: Oktober 2017-2024

    Filme über Kunst, ethnographische Filme und Expanded Cinema werden in der Forschung gewöhnlich getrennt behandelt. Ihre akademische Rezeption orientiert sich an den unterschiedlichen Problemstellungen und Methoden von Fächern wie der Kunstgeschichte, der Visuellen Anthropologie und der Film- und Medienwissenschaft. Das Forschungsvorhaben zielt demgegenüber darauf ab, diese drei Felder als Teil eines gemeinsamen medien- und wissenschaftsgeschichtlichen Zusammenhangs zu erschließen. Es geht von der Beobachtung aus, dass insbesondere in den USA der 1950er bis in die 1970er Jahre Filme über Kunst, ethnographischer Film und Expanded Cinema in gemeinsame pädagogische, wissenschaftliche und künstlerische Netzwerke eingebunden waren. Innerhalb einer ausgeprägten Dynamik von technologischem und ästhetischem Wandel, Erziehungspolitik und Wissenschaft wurden diese Netzwerke bedeutsam für die Transformation von Medienkulturen, Epistemologien, aber auch die Formierung akademischer Disziplinen wie der Filmwissenschaft oder der visuellen Anthropologie. Sie bildeten wichtige, aber bislang weitgehend unbeachtete Schnittstellen zwischen Film als Forschungs- und Lehrinstrument, künstlerischen Entwicklungen, politischen Diskursen und emergenten wissenschaftlichen Konzeptionen in einem Spannungsfeld von Ästhetik, visueller Kommunikation und Kognitionsforschung. Das beantragte Vorhaben zielt, konzentriert auf ausgewählte historische Kontexte, darauf ab, die politischen, ökonomischen und kulturellen Aspekte der Transformationen von Wissen, Wahrnehmung und Medien an diesen Schnittstellen zu erschließen. Damit wird zugleich eine systematische Befragung der medien- und wissenschaftsgeschichtlichen Bedingungen aktueller Diskurse zur Archäologie der Netzwerkgesellschaft, algorithmischer Kultur und Medienepistemologieangestrebt

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  • DFG-Forschungsprojekt | Fragmentwanderungen im Medienvergleich: Fotografien in Zeitschrift und Buch im 20. Jahrhundert (Teilprojekt 5 der DFG-Forschungsgruppe 2288 "Journalliteratur")

    Leitung: Prof. Dr. Jens Ruchatz; Wissenschaftliche Mitarbeiterin: Dr. Alice Morin

    Laufzeit: 2020-2023

    In Teilprojekt 5, »Fragmentwanderungen im Medienvergleich: Fotografien in Zeitschrift und Buch im 20. Jahrhundert«, setzt Professor Jens Ruchatz den Gedanken des Vorgängerprojekts »Fragmentkonstellationen« fort, dass die Praktiken der fotografischen Kultur das fotografische Bild als Fragment voraussetzen, das es ästhetisch, kontextuell und medial zu ergänzen und zu einer Einheit zu formen gilt. Primäre Forschungsgegenstände sind Fotografien, die zwischen Zeitschriften- und Buchpublikation ›wandern‹ und auf diesem Wege an der Konstruktion der Mediendifferenz von Zeitschrift und Buch mitwirken. In den Blick genommen wird der Zeitraum von 1920 bis 1980 mit einem Schwerpunkt auf Fotojournalismus, Mode- sowie Sportfotografie.

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  • DFG-Forschungsprojekt | Ästhetik des Okzidentalismus. Yücel Çakmaklıs islamisch-turkistisches Millî Sinema (‚Nationales Kino‘) (1964-2006)

    Leitung: Dr. Ömer Alkin (Philipps-Universität Marburg)

    Laufzeit: 2020-2023

    Seit mehr als dreißig Jahren untersuchen Wissenschaftler/innen unterschiedliche Konzeptionen des 'Okzidentalismus'. Zumeist versammeln sich in diesen Untersuchungen diskursanalytisch konzeptionierte Forschungen, die das dichotomische Verhältnis von Orient und Okzident und die komplexen diskursiven sowie historischen Verwicklungen auch in unterschiedlichen regionalen sowie nationalen Kontexten analysieren. Der diskursanalytischen Fundierung der Forschungen geschuldet findet in den Untersuchungen, die einer solchen Konzeption von 'Okzidentalismus' nachgehen, eine Vernachlässigung der jenseits der Textualität liegenden medienästhetischen Eigenschaften der Diskurse statt. Obwohl in den Untersuchungen Radiosendungen, Fotografien oder andere mediale Typen untersucht werden, werden die nicht-textuellen medienästhetischen Qualitäten (also: Bild, Ton etc.) kaum in die Analyse einbezogen. Die Folge ist, dass die ästhetische Dimension von Diskursen analytisch unterbestimmt bleiben. Um hier die Rolle der medienästhetischen Qualitäten von Diskursen bei der Konstituierung von 'Okzidentalismus' besser zu verstehen, verfolgt das Forschungsprojekt folgende zentrale Frage: Welcher Anteil kommt medienästhetischen Qualitäten von Diskursen dabei zu, okzidentalistischen Diskurssinn zu konstituieren, also solche Diskurse, die darin bestehen, den Westen abwertend und abgrenzend so zu konstruieren, dass ein nicht-westliches Eigenes stabilisiert und gefestigt wird? Dieser übergeordneten Frage geht das Forschungsprojekt anhand eines Beispiels nach, das bisher vernachlässigt wurde. Konkret untersucht es anhand filmischer Werkanalysen das filmische Schaffen des Begründers des islamischen Kinos der Türkei, Yücel Çakmaklı (*1943-†2009) und arbeitet dezidiert filmästhetische Eigenschaften heraus, die die okzidentalistische Haltung des Regisseurs filmisch umsetzen. Am Beispiel seiner Filme stellen die Analysen so die wiederkehrenden filmästhetischen Besonderheiten heraus, die einen okzidentalistischen Diskurssinn im Sinne anti-westlicher Diskurse zur Stabilisierung einer eigenen nicht-westlichen Identität erzeugen. Hierbei konzentrieren sich die Analysen darauf, wiederkehrende filmische Strategien kategorienbildend, also empirisch gesättigt über das gesamte Oeuvre des Regisseurs hinweg zu identifizieren. Dadurch wird es auch für weitere, heuristisch als anti-westlich bestimmte filmische Diskurse möglich, sie als okzidentalistisch zu evaluieren und die filmästhetischen Leistungen am Zustandekommen solcher Evaluierungen zu beurteilen. Die beiden finalen Forschungsfragen lauten somit: Welche wiederkehrenden filmischen Verfahren im Dienste okzidentalistischer Diskursstrategien finden sich im Oeuvre des Diskursbegründers des islamischen Kinos der Türkei, Yücel Çakmaklı? In welche Kategorien lassen sich diese Verfahren einteilen, sodass die filmästhetischen Leistungen an der Umsetzung okzidentalistischen Diskurssinns deutlich werden?

  • DFG-Forschungsprojekt | Bildförmige Bildkritik in Sozialen Medien. Explizites und implizites Theoretisieren des digitalen Bildes (DFG-Schwerpunktprogramm "Das digitale Bild")

    Leitung: Prof. Dr. Jens Ruchatz (Philipps-Universität Marburg); Wissenschaftlicher Mitarbeiter: Kevin Pauliks, M.A.

    Laufzeit: 2019-2022

    Das Projekt identifiziert und klassifiziert benutzergenerierte Formen bildförmiger Bildbildkritik, um aus diesen Elemente einer Theorie des digitalen Bildes aus der Perspektive digitaler Bilder zu gewinnen. Bilder, die auf Social Media-Plattformen andere, zumeist selbst online verfügbare, Bilder kritisieren – so die Prämisse –, haben auf zwei Ebenen Wissen über den diffusen medialen Status des digitalen Bildes. Sie nutzen Bildwissen sowohl um Kritik an Bildern zu üben als auch um diese bildförmig zu realisieren. Das Projekt möchte dieses – explizite und implizite – Wissen extrahieren, indem es danach fragt, welche formalen Aspekte des digitalen Bildes angesprochen werden und wie sie mit der Absicht Bilder zu kritisieren, verwendet werden. Das auf diesem Weg herausgearbeitete Bildwissen weist die Bildkritik als eine Bildpraxis aus, die das digitale Bild und seine Medialität explizit wie implizit theoretisiert.
    Um diesem Vorhaben methodologisch gerecht zu werden, versteht das Projekt Bilder aus praxeologischer Sicht als ‚materialisierte‘ Praxis. Das bedeutet, dass Bilder nicht nur durch die Praxis ihre Form gewinnen, sondern gleichzeitig auch geformte Praxis sind, insofern die Praxis in das Bild eingeschrieben ist. Diese ‚materialisierten‘ Praktiken dienen dem Projekt als Wissensquelle. Mindestens fünf bildkritisch eingesetzte Bildpraktiken lassen sich auf Social Media-Plattformen beobachten: Bearbeiten, Imitieren, Beschriften, Taggen und Kuratieren. Jede dieser kritischen Praktiken umfasst auf Plattformen wie 4chan, Facebook, Instagram, Reddit, Twitter usw. verschiedene Internetphänomene (z. B. reaction Photoshops, image macros oder photo fads), die in der Projektarbeit auf ihr Medienwissen über das digitale Bild befragt werden.

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  • DFG-Forschungsnetzwerk | Filmhistoriographie im Wandel: Zur Bedeutung digitaler Tools und Methoden für die Film- und Medienwissenschaft

    Leitung: Dr. Sarah-Mai Dang (Philipps-Universität Marburg)

    Laufzeit: 2019-2022

    Ziel des internationalen Netzwerks ist es, ausgewählte Forschungsprojekte im Feld der digitalen Film- und Kinogeschichtsschreibung zusammenzubringen, um den Einfluss digitaler Technologien auf das Verständnis von sowie den Umgang mit Film- und Kinogeschichte in einer medienwissenschaftlichen Perspektivierung herauszuarbeiten. Es soll eine Theoretisierung filmhistoriographischer Forschungspraktiken anhand einzelner film- und medienwissenschaftlicher Projekte im Feld der Digital Humanities vorgenommen werden. Vor dem Hintergrund der zunehmenden Digitalisierung in der Wissenschaft wird die fachspezifische Bedeutung computergestützter Tools und Methoden mit Blick auf die Film- und Kinogeschichtsschreibung analysiert, sind es doch vor allem historisch ausgerichtete DH-Projekte, die in den vergangenen Jahren ins Leben gerufen wurden.

    Digitale Tools werden im Rahmen des Netzwerks als Teil einer sich verändernden Wissenschaftskultur verstanden, die es in ihrer Medialität zu befragen gilt. So widmet sich das Netzwerk zum einen den sich aus den digitalen Entwicklungen für die Disziplin ergebenden Veränderungen im Forschungs- und Lehralltag und setzt sich zum anderen mit den medienspezifischen Fragen auseinander, die durch diese Veränderungen hervorgebracht werden. Um die Frage nach den epistemischen, konzeptionellen und methodologischen Bedingungen der gegenwärtigen Film- und Kinogeschichtsschreibung differenziert beantworten zu können, geht das Netzwerk sowohl theoretisch als auch praktisch-explorativ vor. Ausgehend davon, dass die Problematiken und Potentiale digitaler Tools erst in der konkreten Anwendung tiefgreifend verstanden werden können, sollen diese sowohl als Werkzeuge eingesetzt als auch selbst zum Objekt der Forschung gemacht werden. Dies soll eine umfassende Analyse computergestützter Forschungspraktiken ermöglichen.

    Im Kern film- und medienwissenschaftlich ausgerichtet, greift das Netzwerk vor allem auf Forschung der Geschichtswissenschaft, Software Studies, Bibliotheks- und Archivwissenschaften und Informatik zurück, bedarf es zur eingehenden Untersuchung gegenwärtiger digitaler Entwicklungen doch einer transdisziplinären sowie kollaborativen Arbeitsweise.

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  • BMBF-Forschungsprojekt | „But I’m not filming! I’m just doing a bit of video…“ Filmische Aneignungsprozesse von Videos der populären Aufstandsbewegungen 2009-11 im Mittleren Osten und Nordafrika

    Leitung: Dr. Alena Strohmaier (Philipps-Universität Marburg)

    Laufzeit: 2019-2023

    Die Grüne Bewegung in Iran 2009 und der Arabische Frühling 2011 wurden in starkem Ausmaß von „citizen journalists“, also von Privatpersonen/Amateuren, mit digitalen/mobilen Handkameras dokumentiert und über die sozialen Netzwerke verbreitet. Einige dieser Videos fanden wiederum Eingang in Langfilme von professionellen Filmschaffenden. Im Zentrum des Projekts steht die Analyse dieser filmischen Aneignungsprozesse der Videos der populären Aufstandsbewegungen im Mittleren Osten und Nordafrika 2009-11. Hierbei wird der Begriff der Zirkulation für eine filmwissenschaftliche Neuverhandlung produktiv gemacht, weil mit ihm verschiedene Phänomene zusammengedacht werden können: (1) Formen der Zirkulation: Entwicklung eines regional-filmwissenschaftlichen Ansatzes, um einen substantiellen Beitrag zum Verständnis von Bewegtbildern der populären Aufstände in der MENA-Region zu erlangen; (2) Zirkulation der Formen: Vertiefung der Analysen entlang der Frage, welche ästhetischen und narrativen Veränderungen die i.d.R. kurzen Videos durchlaufen, wenn sie Eingang in einen Langfilm finden.
    In enger Kooperation mit dem kulturwissenschaftlich ausgerichteten Fachbereich Arabistik am Centrum für Nah- und Mittelost Studien der Philipps-Universität Marburg ermöglicht das Projekt so ein erweitertes Verständnis von Bewegtbildern der populären Aufstandsbewegungen in der MENA-Region und ihrer Appropriation in anderen filmischen wie geografischen Kontexten, mit dem Ziel in einer systematischen Entwicklung eines regional-filmwissenschaftlichen-Ansatzes gängige Forschungspraktiken zu Bewegtbildern der MENA-Region zu hinterfragen und weiterzuentwickeln. Damit bildet das Projekt eine Brücke die beide kleinen Fächer enger zusammenführt und damit auch neue Vernetzungen und Perspektiven in diesem jungen interdisziplinären Feld eröffnet.

    Gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung in der Förderlinie “Kleine Fächer – Große Potenziale”.

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  • DFG-Forschungsprojekt | Performative Konfigurationen der Projektionskunst in der populären Wissensvermittlung. Medienarchäologische Fallstudien zur Geschichte der Gebrauchsmedien und des Screen

    Leitung: Prof. Dr. Yvonne Zimmermann (Philipps-Universität Marburg)/Prof. Dr. Claudine Moulin (Trier Center for Digital Humanities (TCDH) der Universität Trier); Senior Researcher: Dr. Ludwig Vogl-Bienek (Philipps-Universität Marburg)

    Laufzeit: 2019-2021

    Das Projekt betreibt Grundlagenforschung zur Geschichte der zeitbasierten Gebrauchsmedien. Ziel ist die Erforschung der historischen Projektionskunst als visuelles und performatives Massenmedium zur populären Wissensvermittlung im ‚langen’ 19. Jahrhundert. Die populäre Wissensvermittlung avancierte im 19. Jahrhundert zum dominanten Verwendungsgebiet der Projektionskunst und etablierte die Projektion von Bildern auf der Leinwand bzw. dem Bildschirm (screen) als Kulturtechnik. Als Gebrauchsmedium wurde die Projektionskunst dazu eingesetzt, vielfältige Sujets aus allen Wissensgebieten anschaulich zu vermitteln und Bildungsangebote attraktiv zu gestalten. Zeitgenössisch galt die Projektionskunst als die ideale Verbindung von Belehrung und Unterhaltung.
    Zielsetzung und Forschungsdesign des Projekts gehen von der These der Performativierung der populären Wissensvermittlung durch die Projektionskunst aus, die in vielfältigen performativen Konfigurationen realisiert wurde und die Entwicklung der modernen zeitbasierten AV-Medien zur Wissensvermittlung maßgeblich geprägt hat. Zur Untersuchung der Projektionskunst als Aufführungsereignis wird ein medienarchäologischer Ansatz verfolgt, der drei weit verbreitete Dispositive der Projektionskunst exemplarisch in den Blick nimmt und als signifikante Ausprägungen der Performativierung populärer Wissensvermittlung analysiert: 1) die Überführung der Phantasmagorie aus dem Kontext der Unterhaltung in den Kontext der Wissensvermittlung (1820-1830); 2) die Inszenierung von Wissensvermittlung in spektakulären Aufführungsereignissen der Volksbildung am Beispiel der sogenannten Nebelbilder (1858-1888); 3) die weite Verbreitung und Institutionalisierung der Projektionskunst als Medium der Anschauung in Volksbildung und Lehre (1870-1919). Anhand einer Auswahl von überlieferten Werken (Glasbilderserien, Vortragstexte), historischen Apparaten und Schriftquellen leistet das Projekt einen grundlegenden Beitrag zu aktuellen Forschungsansätzen einer Archäologie des Screen und der performativen Gebrauchsmedien. Die Erschließung und digitale Edition schwer zugänglicher Archivalien zielt auch auf die Valorisierung und internationale Sichtbarkeit relevanter deutscher Archivbestände zur Geschichte der Projektionskunst und des Screen.
    Das Forschungsprojekt wird gemeinsam vom Institut für Medienwissenschaft der Philipps-Universität Marburg (Prof. Dr. Yvonne Zimmermann) und dem Trier Center for Digital Humanities (TCDH) der Universität Trier (Prof. Dr. Claudine Moulin) durchgeführt. Senior Researcher an der Philipps-Universität Marburg ist Dr. Ludwig Vogl-Bienek. Die in Marburg erarbeiteten Fallstudien zur Performativierung der populären Wissensvermittlung in den drei untersuchten Dispositiven werden zusammen mit ausgewählten digitalen Archiveditionen auf der Online-Plattform eLaterna – Historical Art of Projection veröffentlicht, die vom TCDH in Zusammenarbeit mit der Medienwissenschaft der Universität Trier entwickelt wurde.

  • DFG-Forschungsprojekt | Asta Nielsen - Der internationale Filmstar und die Einführung des Starsystems 1911-1914

    Leitung: Prof. Dr. Yvonne Zimmermann (Philipps-Universität Marburg), Prof. Dr. Martin Loiperdinger (Universität Trier); Projektmitarbeiter/-innen: Victor Chavez (Philipps-Universität Marburg), Friederike Grimm (Universität Trier)

    Laufzeit: 2018-2021

    Das Forschungsprojekt betreibt Grundlagenforschung zum Medienumbruch des Kinos vom Kurzfilmprogramm zum Langspielfilm am Beispiel des ersten internationalen Filmstars Asta Nielsen. Schon Ende Mai 1911 wurde in Frankfurt am Main ein bahnbrechendes Geschäftsmodell vertraglich besiegelt, welches das internationale Starsystem der folgenden Jahrzehnte mit Blind- und Blockbuchen, exklusiven Aufführungsrechten und dem Star als Marke vorwegnahm: Die systematische faktographische Rekonstruktion der Umsetzung dieses Geschäftsmodells der drei Asta-Nielsen-Monopolfilm-Serien in den Kinosaisons 1911/12 bis 1913/14 auf den Heimatmärkten Deutschland und Österreich-Ungarn sowie auf den Auslandsmärkten Großbritannien und Australien ist das Hauptziel des Projekts. Es wird in zwei Teiluntersuchungen an den medienwissenschaftlichen Standorten Marburg und Trier durchgeführt. Forschungsdesign und Methodik sind explorativ in zwei Stufen angelegt: Im 1. Förderjahr wird anhand der Lokalpresse für knapp 50 Städte in Deutschland und für jeweils rund 20 Städte in Österreich-Ungarn, Großbritannien und Australien eine umfassende Datenerhebung und Datenauswertung der vom 01.08.1911 bis 31.07.1914 geschalteten Asta-Nielsen-Anzeigen vorgenommen. Darauf aufbauend werden im 2. Förderjahr für jeweils 5 ausgewählte Städte (je eine Großstadt, Industriestadt, mittelgroße Zentrumsstadt, Universitätsstadt, ländliche Kleinstadt) lokale Mikroanalysen zur Platzierung der Asta-Nielsen-Serien im Kinoprogrammumfeld und den sonstigen Unterhaltungsangeboten vor Ort durchgeführt. Im 3. Förderjahr werden die Forschungsergebnisse in zwei Dissertationen dargestellt. Um die Nachhaltigkeit der Datenerhebung zu gewährleisten, wird die bereits vorhandene Importing Asta Nielsen Database durch Eingabe der in der Lokalpresse erhobenen Daten nachgenutzt.

  • DFG-Forschungsprojekt | Mediale Störungen

    Projektleitung: Prof. Dr. Andreas Dörner (Philipps-Universität Marburg), Prof. Dr. Ludgera Vogt (Bergische Universität Wuppertal)

    Laufzeit: Oktober 2016 - März 2020

    Die Deutsche Forschungsgemeinschaft hat die Förderung des Forschungsvorhabens „Mediale Störungen. Strukturen und Funktionen von Fernsehsondersendungen in der politischen Medienkultur Deutschlands“ für die Dauer von zwei Jahren übernommen. Das Projekt wird in Kooperation des Instituts für Medienwissenschaft der Philipps- Universität Marburg (Leitung: Prof. Dr. Andreas Dörner) sowie der Fakultät für Human- und Sozialwissenschaften der Bergischen Universität Wuppertal (Leitung: Prof. Dr. Ludgera Vogt) durchgeführt.

    Erforscht werden soll, wie Sondersendungen, besonders ARD Brennpunkt und ZDF spezial, Störungen der ‚Normalität‘ aufgreifen und modellieren. Diese Störungen, die die Unterbrechung einer Ablaufs- und Funktionslogik bewirken und die beträchtliche Einschränkung einer gesellschaftlich definierten Normalität bedeuten, können einerseits Veränderungen markieren. Andererseits aber fordern sie zu einer Verständigung auf ‚Normalität‘ und zu deren Wiederherstellung auf. Einen wesentlichen Beitrag zu dieser gesellschaftlichen Dynamik steuern solche Fernsehsondersendungen bei, die in der deutschen Fernsehlandschaft hauptsächlich im öffentlich-rechtlichen Fernsehen ausgestrahlt werden. Diese Sendungen inszenieren ein komplexes Geschehen, das darin besteht, eine eingetretene Störung zu konstituieren, ihren Entstörungsprozess zu begleiten, Entstörungsfolgen aufzuzeigen und vor allem die Wiederherstellung einer (symbolischen) Ordnung zu leisten. Dieser Akt weist in starkem Maße rituelle Aspekte auf.
    Erkenntnisleitende Fragestellungen im Forschungsprojekt sind:
    1. Welches sind die Kriterien, die zur Produktion einer Sondersendung führen?
    2. Welches sind die Entscheidungs- sowie Produktionsabläufe und welche Akteure sind daran beteiligt?
    3. Welche gestalterischen Elemente prägen diese spezifische Form audiovisueller Texte?
    4. Welche Potentiale entfalten Sondersendungen bei der rituellen Störungsbearbeitung und auf welche symbolischen Ressourcen greifen sie dabei zurück?
    5. Wie gestaltet sich die Anschlusskommunikation über die Social-Media mit den Zuschauern?

    Der Untersuchungsgegenstand erfährt seinen Zugang über das Konzept der ethnografisch eingebetteten Videoanalyse: Einerseits liefert der ethnografische Feldzugang (Interviews, Beobachtungen, Auswertung natürlicher Daten) notwendige Einblicke in Entscheidungs- und Produktionsprozesse. Andererseits erfolgt eine umfangreiche Materialanalyse der Vollerhebung von Sondersendungen im Untersuchungszeitraum 2015/16. Die Rückkoppelung beider Ansätze präzisiert Untersuchungsfragen und eröffnet einen tieferen Zugang zum Untersuchungsgegenstand. Durch das Forschungsprojekt wird angestrebt, eine Typologie zu erstellen, die es ermöglicht, systematisch den massenkommunikativen Prozess der Konstruktion von Störung, Entstörung und Wiederherstellung von Ordnung zu erfassen und ein Verständnis für dessen Funktion in der politischen Medienkultur Deutschlands zu schaffen.

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  • DFG-Forschergruppe | Journalliteratur. Formatbedingungen, visuelles Design, Rezeptionskulturen (Erste Förderphase)

    Sprecher_innen: Prof. Dr. Nicola Kaminski (Ruhr-Universität Bochum, Sprecherin), Prof. Dr. Jens Ruchatz (Philipps-Universität Marburg, stellvertr. Sprecher)

    Erste Förderphase: 2016-2019

    Von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) ist im Juli 2016 die Förderung der Forschergruppe 2288 „Journalliteratur: Formatbedingungen, visuelles Design, Rezeptionskulturen“ bewilligt worden, als deren stellvertretender Sprecher Jens Ruchatz fungiert. In einer Kooperation der Universitäten Bochum, Köln und Marburg wird sich die Forschergruppe in den nächsten drei Jahren mit der Medialität von Zeitschrift und Zeitung beschäftigen, welche sich unter anderem durch Serialität, die Vermischung diverser Text- und Bildsorten sowie die integrierende Visualität eines entsprechenden Layouts auszeichnet. Viele Eigenschaften, die aus heutiger Perspektive als Medienspezifika des Fernsehens erscheinen, finden sich mithin schon in der im 19. Jahrhundert entstehenden Journalkultur. Anhand von periodischen Publikationen des 19. Jahrhunderts wird in konkreten Analysen dem Verhältnis von Texten und Bildern zu ihrem Publikationsmedium nachgegangen werden.

    Das von Jens Ruchatz geleitete Teilprojekt „Fragmentkonstellationen: Periodisierte und serialisierte Fotografie (1845-1910)“ widmet sich seriellen Publikationsformaten von Fotografien, angefangen von der seriellen Distribution fotografischer Abzüge bis hin zur Etablierung fotografiedominierter Magazine am Anfang des 20. Jahrhunderts.

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  • Internationales Forschungsprojekt in Zusammenarbeit mit der Universität Stockholm | Advertising and the Transformation of Screen Cultures

    Beteiligte Wissenschaftler_innen: Prof. Dr. Yvonne Zimmermann (Philipps-Universität Marburg), Associate Prof. Dr. Patrick Vonderau (Universität Stockholm), Dr. Bo Florin (Universität Stockholm); Wissenschaftlicher Mitarbeiter: Alexander Stark, M.A.

    Projektlaufzeit: Januar 2014 - Dezember 2016

    Advertising has played a central role in shaping the history of modern media. While often identified with American consumerism and the rise of the ‘Information Society’, motion picture advertising has been part of European visual culture since the late 19th century. Following the co-evolution of transport and information infrastructures during the Industrial Revolution, motion pictures indeed became central within an ever-expanding promotional Medienverbund. With the global spread of ad agencies, moving image advertisements turned into a privileged cultural form for making people experience the qualities and uses of branded commodities, for articulating visions of a ‘good life,’ and for inciting social relationships. Yet no book-length study exists that would critically survey the history of motion picture advertising from a Cinema or Media Studies viewpoint. Abandoning a conventional delineation of fields by medium, country, or period, this project suggests a lateral view. It aims to chart the audiovisual history of advertising by focusing on objects (products), screens (exhibition, programming, physical media), practices (production, marketing), and intermediaries (ad agencies). Our research will trace continuities and links across countries, media or periods, in order to better understand, and evaluate, advertising’s role in transformative screen cultures.

    Finanziert durch den Jubiläumsfond der Schwedischen Reichsbank

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  • DFG-Forschungsprojekt | Das U.S.-amerikanische Filmprojekt zum Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozess: Ein Beitrag zur politischen Kultur Nachkriegsdeutschlands

    Projektleitung: Prof. Dr. Andreas Dörner (Philipps-Universität Marburg), Kooperation mit Dr. Wolfgang Form (ICWC, Univesität Marburg); Wissenschaftlicher Mitarbeiter: Axel Fischer, M.A. (Philipps-Universität Marburg)

    Laufzeit: Februar 2012 - Juli 2016

    Das filmgeschichtliche Projekt geht der Frage nach der inhaltlichen und ästhetischen Gestaltung des Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozesses in Filmen der U.S. Militärregierung in Deutschland nach. Es knüpft dabei an aktuelle Fragestellungen in den Gesellschaftswissenschaften und der Medienwissenschaft an. Besonders fokussiert wird auf die Funktion von Medienkampagnen in Transitional Justice Prozessen und innerhalb der politischen Kultur. Die Hauptthese ist, dass die Filmkampagne, für die nahezu 50 Stunden Filmmaterial vom Prozess hergestellt wurden und die sich in 43 Folgen der Kinowochenschau WELT IM FILM und zwei Dokumentarfilmen niederschlug, als wesentlicher Bestandteil dieses Großereignisses gewertet werden kann.
    Die Leitfragen der Untersuchung richten sich auf den Überlieferungsstand, den außen- und besatzungspolitischen Hintergrund der Produktion, die Inszenierungsweisen und schließlich die politischen Impulse für die deutsche Nachkriegsgesellschaft.

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  • DFG-Forschungsprojekt | Politik und Komik. Zur Selbst- und Fremdinszenierung politischer Akteure in hybriden Satire- und Comedyformaten des deutschen Fernsehens

    Projektleitung: Prof. Dr. Andreas Dörner; Wissenschaftliche Mitarbeiter: Dr. Benedikt Porzelt (Philipps-Universität Marburg), Matthias Bandtel M.A. (Bergische Universität Wuppertal)

    Laufzeit: Juli 2013 - April 2017

    Nicht erst seit dem Mitwirken des Entertainers Stefan Raab im Rahmen des Kanzlerduells 2013 lässt sich eine verstärkte Verbindung der Bereiche Komik und Politik im deutschen Fernsehen feststellen. Politiker treten zunehmend als Gäste in komikorientierten TV-Sendungen auf. Dieser Umstand ist vor allem deshalb bemerkenswert, da Komik in der Tradition der Satire als bewährtes Mittel der politischen Kritik gilt. Aus diesem Grund erforscht das Team von Prof. Dr. Andreas Dörner in Kooperation mit Prof. Dr. Ludgera Vogt (Bergische Universität Wuppertal) diese komplexe Beziehung zwischen Politik und Komik. Dabei wird unter anderem der Frage nachgegangen, wie die komische Präsentation von Politischem das Publikum beeinflusst. Hierzu werden Sendungen analysiert, Interviews mit beteiligten Akteuren geführt sowie Rezeptionsanalysen vorgenommen.

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  • DFG-Forschungsnetzwerk | Filmstil zwischen Kunstgeschichte und Medienkonvergenz

    Leitung: Dr. Dietmar Kammerer; Beteiligte Wissenschaftler_innen: Prof. Dr. Malte Hagener, Dr. Tina Kaiser

    Laufzeit: Januar 2012 - Dezember 2013

    Das Netzwerk untersucht "Filmstil" als Schnittstellenbegriff, der zwischen unterschiedlichen Feldern zu vermitteln vermag. 15 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit unterschiedlichen Perspektiven auf das Thema erarbeiten im Dialog mit renommierten Experten einen historischen, theoretischen und ästhetischen Zugriff auf das Konzept Filmstil, seine Geschichte und seine mögliche Zukunft.

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    Teilprojekt von Dr. Tina Kaiser | Ausweichende Bilder: Narrative und repräsentative Strategien im aktuellen Weltkino

    Wie entziehen sich zeitgenössische filmische Bilder dramaturgischen und narrativen Funktionalisierungen? Wie arbeiten sie seitens der Repräsentation und Narration anders und neu, wie rekurrieren sie auf Vorbilder? Wie betreiben sie eine Art der Verweigerungshaltung, ein Ausweichen, gegenüber und innerhalb gängiger filmischer Erzähl- und Abbildstrategien?

    Filme des zeitgenössischen Weltkinos, die international verstärkt auf Festivals zu sehen sind, ermöglichen diese Beobachtungen seit einigen Jahren. Spätestens ab Mitte der Nuller Jahre zählen hierzu, quasi in Vorreiterfunktion, Filme von Lisandro Alonso, Andrew Bujalski, So Yong Kim, Albert Serra, Bradley Rust Grey und Apichatpong Weerasethakul. Diese Filme sollen sowohl auf ihre narrativen als auch auf ihre ästhetischen Merkmale und Muster untersucht werden. Forschungsziel wird dabei u.a. sein, Stilmerkmale dieses neuen Erzählens und Visualisierens zu bestimmen und sie als Erweiterung der Grenzen des konventionellen Erzählfilms einzusetzen. Auf der Seite der Repräsentation geht es zum einen um Ambivalenzen des Bildes selbst, die sich auf das Was und das Wo der Erkennbarkeit beziehen. Zum anderen um Ambivalenzen seitens der Figurendarstellung, folglich um Fragen des Wer. Auf der Seite der Narration werden Handlung und Dramaturgie untersucht. Das Wie, Wozu und Warum der filmischen narrativen Strategien steht hierbei im Zentrum.

    Im Gegensatz zu einer modernistischen Agenda der Brüche sind die Bilder dieses Kinos oftmals [auch die narrative Entsprechung zu optischen] Kipp-Phänomene[n] – mit ihnen entsteht die Möglichkeit, sowohl mit als auch jenseits der Handlung zu sehen. Sie führen zu einem Wechsel zwischen Oberflächentext und Narration. Die zu untersuchenden Stilmittel brechen und negieren dabei nicht, sie flüchten eher innerhalb und mit der Filmkonvention und erweitern diese durch, konventionell gesprochen, Umwege: Es geht also um Bilder, die Erwartungen entkommen. Sie stellen Fragen nach der narrativen und repräsentativen Relevanz von bildlichen Stilmitteln und ob und wann es dieser Relevanz überhaupt bedarf.

  • Forschungsprojekt | Die doppelte Kontingenz der Inszenierung. Zur Präsentation politischer Akteure in Personality-Talkshows des deutschen Fernsehens

    Projektleitung: Prof. Dr. Andreas Dörner; Wissenschaftliche Mitarbeiter: Dr. Benedikt Porzelt (Philipps-Universität Marburg), Matthias Bandtel M.A. (Bergische Universität Wuppertal)

    Laufzeit: April 2009 - März 2012

    Für den politischen Erfolg sind neben fachlichen Kompetenzen zunehmend Sympathiewerte wichtig. Immer mehr Politiker treten deshalb in populären Personality-Talkshows auf, um sich dem Wähler dort als private Menschen zu zeigen. Doch sind solche Auftritte nicht risikofrei. So treffen die Politiker dort auf Akteure, die ganz eigene Interessen verfolgen. Die  Forschergruppen von Prof. Dr. Andreas Dörner und Prof. Dr. Ludgera Vogt (Bergische Universität Wuppertal) analysieren in ihrem gemeinsamen Projekt deshalb wie Politiker in solchen Talkshows präsentiert werden, welche Strategien die verschiedenen Akteure dabei verfolgen und welche Eigenlogiken sich daraus ergeben. Neben der Analyse der Medienprodukte dienen unter anderem Interviews mit Fernsehmachern, Politikern und Politikberatern als Forschungsgrundlage.

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  • Datenbankprojekt | Bildkulturen ökologischer Forschung

    Leitung: Prof. Dr. Angela Krewani (Philipps-Universität Marburg)

    Wesentlicher Bestandteil des Projektes war zunächst die Entwicklung eines web-basierten Informationssystems. Der Prototyp zielt auf mehrfache Weise auf Vernetzung: der informationstechnologischen Ebene, der Ebene der Nutzer, der inhaltlichen Ebene.

    Informationstechnologisch kommt es darauf an, eine Vernetzung zwischen Bilddaten und Metadaten, zwischen Bilddaten und Literaturdaten, sowie mittelfristig zwischen Datenbanken zu erstellen und zu stabilisieren. Das Netzwerk von Institutionen und Personen, Disziplinen und Wissenschaftstypen, in denen ökologische Forschung betrieben wurde und wird, soll auf diese Weise zugänglich gemacht und visualisiert werden.
    Den Nutzern der web-basierten Datenbank wird über eine interaktive Plattform, dies ein weiterer Vernetzungsaspekt, eine dezentrale Struktur zum Daten- und Informationsaustausch bereitstellt. Fragen nach der Repräsentation konkreter Natur, nach der Wechselwirkung zwischen Gesellschaft und Wissenschaft, können auch hier wieder relevant sein.
    Eine Vernetzung der Inhalte, Bilddaten wie Literaturdaten schließlich ermöglicht die topologische Darstellung der beforschten Institutionen und Personen und eröffnet damit neue Einblicke in die Disziplinen-, Personen- und Institutionengeschichte der mit konkreter Natur befassten Akteure. Überhaupt ermöglicht die Visualisierung der Bilddaten nach historischen und geographischen Kriterien die Erschließung neuer Forschungsfragen. Insofern kann das web-basierte Informationssystem als heuristisches Werkzeug genutzt werden, die wissenschaftsphilosophische und medienwissenschaftliche Perspektive gleichermaßen vertiefen und anreichern.

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