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DiCi-Hub
VW-Stiftung Verbundprojekt: Digital Cinema Hub. A Research Hub for Digital Film Studies
Die Filmwissenschaft ist ein kleines Fach, das sich mit einer der großen kulturellen Ausdrucksformen des 20. und 21. Jahrhunderts beschäftigt. Für die Filmwissenschaft stellt der Übergang zur digitalen Filmproduktion und -distribution in Verbindung mit der Emergenz digitaler Kommunikationsnetzwerke einen bedeutsamen Umbruch dar. Die begrifflichen Grundlagen des Fachs, namentlich die Konzepte von Index, Dispositiv und Kanon, welche den Film als photochemisches Bildmedium mit einem privilegierten Realitätsbezug sowie das Kino als öffentlichen Aufführungsort und als Katalog mit Werken bedeutender Filmautor*innen unterschiedlicher nationaler Herkunft definierten, vermögen der zeitgenössischen Vielfalt von Netzwerken, Formaten und Märkten von Bewegtbildern und ihrer globalen Zirkulation nicht mehr hinreichend Rechnung zu tragen.
Das Verbundprojekt DiCi-Hub, gefördert von der VW-Stiftung im Rahmen der Förderinitiative „Weltwissen – Strukturelle Stärkung kleiner Fächer“, stellt sich den Herausforderung von digitalen Tools und Methoden in der Film- und Medienwissenschaft. Das Projekt bringt drei räumlich nahe beieinander liegende Forschungsuniversitäten mit international sichtbaren Filmwissenschaftsabteilungen und einem starken Leistungsausweis von gemeinsamen Forschungsprojekten in der Rhein-Main- Mittelhessen-Region (Philipps-Universität Marburg, Goethe-UniversitätFrankfurt, Johannes Gutenberg-Universität Mainz) zusammen, um neue konzeptuelle Grundlagen und Methoden für das Fach zu entwickeln. Insbesondere verbindet DiCi-Hub etablierte hermeneutische und post-hermeneutische Methoden der Filmwissenschaft mit neuen digitalen Forschungsinstrumenten und Methoden, welche geeignet sind, die Filmwissenschaft als Fach so neu zu positionieren, dass sie die vermeintliche Krise der Digitalisierung als Anstoß für Innovation in den Bereichen Lehre und Forschung wahrnehmen kann.
DiCi-Hub verfolgt einen auf fünf Jahre angelegten Arbeitsplan, der die Bearbeitung von drei Schlüsselbereichen der Filmkultur ins Zentrum stellt – nämlich Netzwerke, Formate und Märkte – und der eine Reihe von gemeinsamen Forschungs- und Lehrformate umfasst, die sich an alle Projektmitarbeiter*innen sowie weitere Expert*innen aus dem Fach und aus angrenzenden Disziplinen einbinden. Damit stärkt DiCi-Hub die Stellung der Filmwissenschaft im Feld der Geistes- und Sozialwissenschaften als einer Disziplin, die sich mit Bewegtbildern unter theoretischen, ästhetischen und historischen Gesichtspunkten befasst und damit über eine singuläre Expertise verfügt, die in einer Welt rasch an Bedeutung gewinnt, in der die Kommunikation mit bewegten Bildern längst zu einem dominanten Modus des gesellschaftlichen Austauschs geworden ist.
Da es sich um ein international angelegtes Verbundprojekt handelt, sind alle weiteren Informationen auf Englisch verfasst.
Über eine Kontaktaufnahme freuen wir uns sehr.
Laufzeit: April 2021 – März 2026
Leitung: Prof. Dr. Malte Hagener (Philipps-Universität Marburg), Prof. Dr. Yvonne Zimmermann (Philipps-Universität Marburg), Prof. Dr. Vinzenz Hediger (Goethe-Universität Frankfurt am Main), Prof. Dr. Alexandra Schneider (Johannes Gutenberg-Universität Mainz )
Koordination: Derya Tok (Philipps-Universität Marburg)
Projektmitarbeitende: Theresa Blaschke (Philipps-Universität Marburg), Katharina Kauth (Goethe-Universität Frankfurt am Main), Nicole Braida (Johannes Gutenberg-Universität Mainz ), Frauke Pirke (Johannes Gutenberg-Universität Mainz )