23.09.2022 Unsere Veranstaltungen im Wintersemester: Prof. Dr. Anne Holzmüller über die Übung „Die Sonate als Gattung und Form“
Im kommenden Wintersemester haben wir erneut eine ganze Reihe von Veranstaltungen für Sie, die wir Ihnen in den kommenden Tagen gern hier auf unserer Institutswebsite vorstellen wollen. Heute berichtet Prof. Dr. Anne Holzmüller über ihre Übung "Die Sonate als Gattung und Form", die in diesem Semester zu unserem Vertiefungsangebot zählt. Der Kurs findet dienstags von 24 bis 16 Uhr statt.
Frau Holzmüller, worum geht es in Ihrer Veranstaltung im kommenden Semester?
Wir üben zu analysieren, und zwar am Beispiel verschiedener Sonaten aus dem Verlauf des 18. und 19. Jahrhunderts. Was das genau ist, ob Gattung, Form, oder eine Gattung, die sich über die Form erklärt, ist gar nicht so einfach zu sagen und zudem natürlich auch einem stetigen historischen Wandel unterworfen. Ziel unserer Übung ist es aber nicht primär zu verstehen, was eine Sonate genau sei, sondern vor allem, zu welchen Kompositionsweisen sie einlädt bzw. im Verlauf der Musikgeschichte eingeladen hat. Es geht ganz grundsätzlich darum, eine Routine im Umgang mit musikalischer Analyse zu bekommen und Repertoire-Kenntnisse zu erweitern.
Was interessiert Sie selbst besonders an den Themen dieser Veranstaltung?
Musikalische Analyse macht einfach unheimlich viel Spaß, wenn man geübt darin ist, wo man hinsehen bzw. -hören muss. Sie ist eine ganz eigene Möglichkeit, sich in Musik zu vertiefen, ähnlich, wenn auch ganz anders, wie wir uns auch beim Musizieren oder manchmal auch beim Hören in Stücke versenken, kann man intensiv in Kontakt mit dem treten, was man hört. Auch wenn es mit Kopf und Bleistuft passiert, die Analyse hat etwas Handwerklich-Konkretes an sich, was ich unglaublich gerne mag. Und sie verändert unser Hören immer, und meistens, so geht es zumindest mir, ist es nicht etwa so, wie das Klischee es will, dass man das schöne unmittelbare Hörerleben ‚kaputt denkt‘, sondern dass es dem Ohr ganz neue Wege oder Details aufzeigt und so zu intensiverem Hören, zu mehr und nicht weniger Kontakt mit der Musik führt. Außerdem lernt man viele Stücke kennen, sowas ist natürlich immer ein Schatz.
Was für Musik würden Sie empfehlen, wenn man sich vorab schon einmal auf die Veranstaltung vorbereiten möchte?
Schwer, hier eine Auswahl zu treffen, deswegen nenne ich drei unterschiedliche ‚Klassiker‘, die alle toll sind:
W.A. Mozart, Klaviersonate F-Dur KV 332
Franz Schubert, Sonate B-Dur, D. 960
Franz Liszt, Sonate für Klavier h-Moll