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Hessen-Philippsthal-Barchfeld
Von besonderem Interesse ist die um 1950 ins Archiv gelangte Sammlung aus dem Haus der Fürsten von Hessen-Philippsthal-Barchfeld, da sie – seltener Glücksfall – den geschlossenen Bestand eines nicht-regierenden Fürstenhauses, Musikalien adeliger Dilettanten aus dem 18. Jahrhundert, repräsentiert. Sie umfasst neben Drucken auch 196 Handschriften einst mittel- und süddeutscher Hofmusiker, überwiegend jedoch der bedeutendsten Komponisten der Zeit. Die Abschrift zum Beispiel eines Konzerts von Joseph Haydn (Hob XVIII:5) wurde 1959/60 erstmals nach der Quelle dieser Sammlung ediert.
Während der kürzlich erfolgten Katalogisierungsarbeiten des Bestandes durch das Internationale Quellenlexikon der Musik RISM, Arbeitsgruppe München, wurde in dieser Sammlung eine bislang unbekannte Gelegenheitskomposition von Johann Christoph Friedrich Bach (1732-1795) entdeckt. Es handelt sich um einen "Rundgesang" für Sopran und Cembalo, der aus Anlass der Hochzeit Philipps II. Ernst Graf zu Schaumburg-Lippe mit Juliane von Hessen-Philippsthal im Jahre 1780 entstand. Diese interessante Musikalie fand breites Echo in den Medien. Auch der Hessische Rundfunk berichtete über den Fund: