Die Orgelbauerfamilie Vogt
Johannes Vogt (24.1.1774-24.3.1833) ist kurz nach 1800 als Waldhornist in Ziegenhain nachweisbar. In dieser Zeit übernahm er bereits als Instrumentenmacher Orgelreparaturen. 1822 erhielt er seinen ersten Auftrag zum Bau einer Orgel, wurde 1824 als Orgelbauer geprüft und 1825 zum Kreisorgelbauer für die Landkreise Melsungen und Rotenburg/Fulda bestimmt. Nach seinem Tod ging die Orgelbaufirma an seinen Schüler und Schwiegersohn Friedrich Bechstein über.
Sein Sohn Jakob Vogt (18.11.1811-28.7.1891) lernte zunächst in der Werkstatt des Vaters. Da er bei dessen Tod erst 21 Jahre alt war, konnte er den Betrieb nicht übernehmen und ging daher zum Orgelbauer Siegfried Hesse nach Dachwig bei Erfurt. Hier heiratete er am 6. September 1840 Friederike Ludwig. Als Werkführer Hesses war Jakob am Bau der neuen Orgel in der Kilianskirche in Korbach beteiligt. Dies führte zu seiner Übersiedlung nach Korbach, wo er 1845 seinen eigenen Orgelbaubetrieb gründete.
Jakobs Sohn Eduard Vogt (5.3.1841-9.12.1913) übernahm 1871 offenbar gleichberechtigt mit seinem Vater das Orgelbaugeschäft.
Nach Eduards Tod führten dessen Söhne Hermann Vogt (1878-1956) und Richard Vogt (1887-1954) die Werkstatt von 1913 bis 1954 fort. Nach dem tödlichen Arbeitsunfall Richards wurde sie aufgelöst.
Das Hessische Musikarchiv dankt Prof. Dr. Martin Ebeling, Sabrina Dapper, Heiko Emde und Markus Leymann herzlich für die Aufnahme des Nachlasses.