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Das Ende von Moritz’ Regierungszeit
Fünf Jahre vor seinem Tod, im Jahre 1627, wurde Landgraf Moritz zur Abdankung gezwungen. Grund dafür war nicht nur Moritz’ Unbekümmertheit mit den Finanzen, sondern auch seine politischen Verkalkulierungen, die zum „Hessenkrieg“ und zur wirtschaftlichen Zerstörung seines Landes führten. Am 17. März 1627 wurde er von den lutherischen Ständen zum Thronverzicht zugunsten seines Sohnes Wilhelm V. gezwungen.
Das Ende der Amtszeit von Landgraf Moritz stellte einen wirtschaftlichen und moralischen Tiefpunkt in der Geschichte Hessens dar. Er hinterließ seinem Sohn ein vom Krieg zerrüttetes, innen- und außenpolitisch in Schieflage befindliches Land. Moritz war zwar ein Mann von hoher Bildung und machte Kassel zur glanzvollen kulturellen Residenz, schien aber kein Gespür für politische Entscheidungen zu haben. Nach seinem Rücktritt war Hessen-Kassel bankrott. Es wird angenommen, dass die Schuldenlast 1627 rund 2,5 Millionen Gulden betrug. Das war das Ergebnis der Regentschaft eines Renaissancefürsten mit zu kleinen Ressourcen und zu großen Ansprüchen, zu hohen politischen Zielen und zu viel militärischem Pech.
Nach Moritz’ Rücktritt verflachte das Kasseler Musikleben sichtlich, denn Wilhelm V. reduzierte die Ausgaben für die Hofkapelle drastisch.