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Ludwig Erk (1807-1883)

Foto: de.wikipedia.org / Dontworry / https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/
Denkmal auf dem Ludwig-Erk-Platz in Wetzlar

Ludwig Erk wurde am 6. Januar 1807 in Wetzlar geboren. Die erste musikalische Ausbildung bekam der Liedersammler und Komponist durch seinen Vater, der erster Lehrer der Stadtschule und Domorganist war. Nach dem Tod seines Vaters im Jahre 1820 wurde Erk in die Ausbildung bei seinem Patenonkel, dem Pfarrer Johann Balthasar Spieß, im Erziehungs-Institut in Offenbach aufgenommen.

Seit frühester Jugend hatte Erk eine große Vorliebe für das Volkslied gezeigt. Nachdem er 1826 eine Stelle als Lehrer für Musik beim Seminar zu Moers am Niederrhein bekam, gab er bereits 1828 eine Sammlung ein- und mehrstimmiger Gesänge für Schule und Haus heraus. Um diese Volksweisen auch durch den Liedvortrag zur Geltung zu bringen, rief er während der Zeit seines Aufenthaltes in Moers die großen „Bergischen Lehrer- und Musikfeste“ ins Leben.

Erk gilt in der Volksliedforschung als erster systematischer Liedersammler. Seine rund 20.000 gesammelten Lieder erschienen in folgenden Veröffentlichungen:

  • Ludwig Erk/Franz Magnus Böhme: Deutsche Volkslieder mit ihren Singweisen. 13 Hefte in 3 Bänden. Berlin 1838-45.
  • Ludwig Erk: Deutscher Liederhort. Berlin 1856.
  • Ludwig Erk/Franz Magnus Böhme: Deutscher Liederhort Bd. I-III. Leipzig 1893/94 (Neubearbeitung und Fortsetzung der Publikation von 1856).

Durch seine Ausbildung bei Spieß konnte Erk die gesammelten Lieder für Chöre arrangieren. Außerdem verfasste er ganz im Sinne des Bildungsgedankens Liedersammlungen und Choralbücher für Schule und Haus, mehrstimmige Gesänge für Seminarien und Gymnasien.

1835 folgte Erk einem Ruf nach Berlin, wo er schon bald zu einem Mitglied der Singakademie wurde und die Leitung des Domchores übernahm, die er jedoch zwei Jahre später wegen des für ihn unbefriedigenden Niveaus der Chormitglieder und der mangelhaften Ergebnisse wieder niederlegte. Eine befriedigende chorleiterische Tätigkeit fand er erst 1843 nach der Gründung des Erk’schen Männergesang-Vereines, dessen Hauptzweck es war, Volkslieder zu singen. 1853 gründete er als zweiten Gesangverein einen gemischten Chor. 1857 wurde Erk zum Musikdirektor ernannt.